Schalke geht beim FC Bayern unter

München. In der zweiten Hälfte brach Schalke beim FC Bayern ein und verlor 0:3 (0:0). Innenverteidiger Roman Neustädter stand oft falsch. Die Einzelkritik.

In der zweiten Hälfte brach Schalke beim FC Bayern ein und verlor 0:3 (0:0).
Innenverteidiger Roman Neustädter stand oft falsch.
Die Einzelkritik der Schalker Spieler.

Ralf Fährmann: Erst in der 29. Minute war Schalkes Torwart zum ersten Mal gefordert - da musste er allerdings sein ganzes Können zeigen, um Robert Lewandowskis platzierten Kopfball noch um den Pfosten zu lenken. Nach der Pause war er bei allen Gegentoren machtlos. Note: 2,5

Junior Caicara: Er begann das Spiel mit einer Ungeschicklichkeit, als ihm der Ball im eigenen Fünfmeterraum vom Fuß sprang - Costa konnte diese Chance aber nicht nutzen. Er war auf der rechten Seite das Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Seine beste Offensivszene war ein Querpass in der 31. Minute, den Medhi Benatia mit Mühe noch vor Klaas-Jan Huntelaar erwischte. Nach der Pause allerdings wurde er nur noch in die Defensive gedrängt und verlor alle wichtigen Zweikämpfe. Note: 5

Sascha Riether: Der erfahrenste Schalker überzeugte in der ersten halben Stunde im Stellungsspiel und mit einem wundervollen Konterpass auf Pierre-Emile Höjbjerg (10.). Danach gelang ihm allerdings nicht mehr viel und er stand meist höflich daneben, wenn Douglas Costa, Kingsley Coman und später Franck Ribéry zu ihren Sololäufen ansetzten. Note: 5

Roman Neustädter: Diesen Tag wird er nicht so schnell vergessen. Obwohl er sich im Abwehrzentrum sehr bemühte, seine Teamkollegen dirigierte und vor allem bis zur 30. Minute viele Zweikämpfe gewann, unterliefen ihm die entscheidenden Fehler. Dreimal verschätzte er sich bei Münchener Flanken, dreimal kam Robert Lewandowski an den Ball. Zunächst rettete Ralf Fährmann (29.), dann traf Lewandowski zweimal ins Netz (54./65.). Note: 5,5

Joel Matip: Er unterband mit seinem guten Stellungsspiel viele Münchner Angriffe, besonders stark war eine Balleroberung in der 41. Minute, als er Mario Götze im eigenen Strafraum den Ball vom Fuß grätschte. Er war auch um Offensivimpulse bemüht - die brachten aber nichts. Ein Beispiel: In der 43. Minute eroberte er den Ball, stürmte mit großen Schritten in die Spielhälfte des FC Bayern - er übersah aber den freistehenden Junior Caicara. Es folgte ein Fehlpass. Note: 3,5

Dennis Aogo: Er kehrte für den gesperrten Sead Kolasinac auf der linken Abwehrseite in die Startelf zurück. Nach wenigen Augenblicken verursachte er unmittelbar vor dem eigenen Strafraum einen Freistoß - das war ein schlechter Start (3.). Danach fing er sich in der ersten Hälfte - allerdings war diesmal auch kein filigraner Messi-Fußball gefragt, sondern Stellungsspiel, Zweikämpfe und Befreiungsschläge. Diese Aufgaben erledigte er in der ersten Hälfte meist ordentlich, einmal fand er bei einer Flanke sogar Klaas-Jan Huntelaar im Bayern-Strafraum (32.). Als nach dem Wechsel der Druck für die gesamte Schalke-Elf zu groß wurde, ging auch ihm die Puste aus und er ließ auf seiner Seite eine Flanke nach der anderen zu. Eine führte zum 0:2 (65.), vor dem 0:3 (73.) kam er zu spät gegen Torschütze Arturo Vidal. Note: 5

Johannes Geis (bis 69.): Für dieses Niveau ist er zu langsam. Wenn Douglas Costa und Kingsley Coman das Tempo anzogen, ließen sie Schalkes Sechser wie eine Straßenlaterne stehen. Geis fehlte an diesem Abend alles, um eine Verstärkung für Schalke zu sein. Note: 5

Pierre-Emile Höjbjerg: Er stand im Spiel bei einem Ex-und-bald-wieder-Klub im Mittelpunkt - im defensiven Mittelfeld wirkte er zunächst sehr zweikampfstark, fing etliche Angriffe der Münchner ab. Allerdings fehlte ihm bei zwei aussichtsreichen Kontern das Timing. In der 10. Minute schoss er den Ball genau in die Arme von Torwart Manuel Neuer, in der 23. Minute unterlief ihm ein Fehlpass. Nach dem Seitenwechsel wehrte er sich aber nicht mehr gegen den Bayern-Druck. Note: 4,5

Leroy Sané: Er stand auf dem Platz, um Schalke in einem goldenen Moment zum entscheidenden Tor zu verhelfen - doch die Bayern ließen keinen gescheiten Torschuss und kein gelungenes Dribbling des Shootingstars zu, der deshalb bis auf einen Kopfball in der 68. Minute kaum auffiel, aber als einziger Schalker wenigstens etwas Gefahr ausstrahlte. Note: 4,5

Eric Maxim Choupo-Moting (bis 81.): Er sollte den Ball auf der linken Offensivseite und zwischen der 69. und 81. Minute in der Sturmspitze "festmachen" und auf die nachrückenden Mitspieler warten. Das gelang viel zu selten - wenn allerdings nach dem Wechsel ein Schalker Entlastungsangriffe einleitete, war er es. Zu einer Chance kam er aber nicht. Note: 4,5

Klaas-Jan Huntelaar (bis 69.): Er hatte die undankbarste Aufgabe aller Schalker. Der Stürmer bekam nur selten den Ball - und wenn, dann meist halbhoch. Deshalb beschränkten sich seine Aktionen auf Kopfballduelle. Nur einmal kam er im Bayern-Strafraum frei zum Kopfball. Doch Manuel Neuer hielt den Ball fest (32.). Note: 5

Max Meyer (ab 69.): Er kam für Klaas-Jan Huntelaar. Ohne Note

Younes Belhanda (ab 69.): Er kam für Johannes Geis und vergab die größte Chance in der 79. Minute. Neuer konnte seinen unplatzierten Schuss abwehren. Ohne Note

Alessandro Schöpf (ab 81.): Er kam für Eric Maxim Choupo-Moting. Ohne Note