Gelsenkirchen. . Schalke braucht den Derby-Sieg diesmal mehr als der Gegner BVB. Trainer Breitenreiter: „Haben mit dem Rücken zur Wand immer eine Reaktion gezeigt.“

  • Schalke braucht den Derby-Sieg diesmal mehr als der Gegner BVB.
  • Nach zwei Spielen auf der Bank wird Klaas-Jan Huntelaar wieder von Beginn an spielen.
  • Trainer Breitenreiter: "Haben mit dem Rücken zur Wand immer eine Reaktion gezeigt."

Demnächst hat Klaas-Jan Huntelaar eine ehrenvolle Aufgabe: Er übernimmt in der ZOOM Erlebniswelt die Patenschaft für den Giraffenbullen Hans – ein kräftiges Tierchen, das jetzt fünf Jahre alt ist. Huntelaar wird an diesem Tag im Gelsenkirchener Zoo sicher in viele strahlende Gesichter blicken: Er ist beliebt, hat eine gute Ausstrahlung und einen starken Willen. Ein Mann mit einer Mentalität, wie sie Schalke im Moment gut gebrauchen kann.

Die Schalke-Spieler mussten es spüren

Huntelaar wird Schalke am Sonntag (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) im Derby gegen Borussia Dortmund wieder auf den Platz führen: Nach zwei Spielen, in denen er auf der Bank saß, kehrt er in die Start-Elf zurück. Vermutlich mit einer Portion Wut im Bauch, weil ihm eine Reservistenrolle wie zuletzt, als Franco Di Santo zweimal den Vorzug bekam, bisher auf Schalke fremd war. Aber der „Hunter“ hat in dieser Woche exzellent trainiert und die Wut in positive Energie umgewandelt.

Eine solche Reaktion ist auch der gesamten Schalker Mannschaft zu empfehlen, wenn die Dinge nach der Schmach von Ingolstadt nicht wieder eskalieren sollen. Dortmund ist der Favorit, selbst in Schalker Fan-Kreisen finden sich viele, die nur wenig auf ihre eigene Mannschaft geben – eine Rolle, aus der Schalke schon oft Kraft geschöpft hat. Auch Trainer André Breitenreiter sagt: „Jetzt stehen wir wieder mit dem Rücken zur Wand. Da haben die Jungs bisher immer eine bestmögliche Reaktion gezeigt.“

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Sven Bender (l.) und Kapitän Mats Hummels (r.) von Borussia Dortmund.
Von Daniel Berg und Sebastian Weßling

Schalkes Trainer hat die Spieler in dieser Woche spüren lassen, wie sehr ihn dieser Auftritt in Ingolstadt gestört, ja geradezu getroffen hat: „Ich war total enttäuscht, auch noch am Anfang der Woche.“ Er musste einsehen, dass es auch ihm in dieser Saison nicht gelungen ist, dass diese Schalker Mannschaft über einen konstanten Zeitraum eine gute Mentalität an den Tag legt – ein Phänomen, an dem auch schon seine Vorgänger gescheitert sind. Er hat die Spieler oft verteidigt und erst nach Ingolstadt öffentlich ins Gebet genommen – andere hatten ihm schon früher zu einer härteren Hand geraten. Im Derby, davon ist auszugehen, wird jeder an die Grenzen gehen.

Die Gefahr lauert indes, wenn das Spiel eine negative Dynamik entwickelt. Ein früher Rückstand wäre wohl Gift, weil dann mit enttäuschten Reaktionen von außen und angespannten Nerven auf dem Platz zu rechnen ist. Eine Führung könnte indes befreiend wirken. Schalke braucht den Derby-Sieg diesmal mehr als der Gegner. Hoffentlich wollen ihn die Spieler auch mehr als der Gegner.

Voraussichtlich noch nicht dabei ist Matija Nastasic, der im Training aber so große Fortschritte macht, dass wohl nächste Woche in München mit ihm zu rechnen ist.