Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 könnte fünf Spieler zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro entsenden - wird aber nur zwei Spieler stellen.

  • Der FC Schalke 04 könnte fünf Spieler zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro entsenden.
  • Die Königsblauen wollen aber nur zwei Spieler stellen.
  • „Fakt ist, dass Olympia sehr lange geht und quasi die gesamte Vorbereitungszeit umfasst“, sagt Trainer André Breitenreiter.

Horst Hrubesch hat ein Luxusproblem: Deutschland verfügt über so viele talentierte Fußballer, dass ihm die Wahl, wer vom 3. bis 20. August mit zu den Olympischen Spielen nach Rio de Janeiro fährt, schwerfällt.

20 Spieler dürfen mit dabei sein, Voraussetzung ist neben der deutschen Staatsbürgerschaft, dass die Kicker am oder nach dem 1. Januar 1993 geboren wurden; drei Ausnahmen von der Altersbeschränkung sind erlaubt. Davon will Hrubesch aber keinen Gebrauch machen, seinen Stamm wird der deutsche U21-Trainer also aus seiner Nachwuchs-Nationalmannschaft rekrutieren.

Hrubeschs Luxusproblem wird damit zu einem Problem des FC Schalke 04: U21-Kapitän Leon Goretzka und sein Vertreter Max Meyer sind Leistungsträger – sowohl auf Schalke als auch bei der Auswahlmannschaft. Leroy Sané liebäugelt zwar mit einer EM-Nominierung bei der A-Elf, ist aber ebenfalls ein Kandidat für die Junioren. Auch Johannes Geis gehört dort zum vorläufigen Olympia-Aufgebot. Zudem steht U21-Stammtorwart Timon Wellenreuther am 1. Juli wieder auf Schalke unter Vertrag.

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Schalke-Trainer André Breitenreiter freut sich zwar für seine Schützlinge, will aber nicht alle, sondern nur zwei Profis abstellen – so wie es auch ein „Gentleman Agreement“ mit dem Verband vorsieht. Schalke muss wohl einige Talente enttäuschen. „Fakt ist, dass Olympia sehr lange geht und quasi die gesamte Vorbereitungszeit umfasst“, erläutert Breitenreiter. „Das Finale ist am ersten Spieltag der neuen Saison und das geht zu Lasten des Vereins. Es gilt also eine Lösung zu finden.“ Sprich einen Kompromiss.

Was Löw den Schalkern signalisierte

Es ist aber noch etwas hin, bis eine Entscheidung fällt. Solange gilt es für die Spieler, Leistung im Verein zu zeigen. „Die Jungs haben noch sieben Spiele lang Zeit, um in der Bundesliga auf sich aufmerksam zu machen. Nicht nur für Olympia, sondern auch für die A-Nationalmannschaft“, sagt Breitenreiter. Joachim Löw habe schließlich signalisiert, dass auch für den ein oder anderen Schalker die EM noch möglich sei.

Diese findet fast zwei Monate vor Olympia statt. Auch für die Vereinstrainer also das attraktivere Turnier.