Gelsenkirchen. Schalke verpasst die Vorentscheidung und muss sich mit einem 1:1-Remis gegen den VfB Stuttgart begnügen. Gegen Donezk muss sich das Team steigern.
- Schalke verpasst die Vorentscheidung und muss sich mit einem 1:1-Remis gegen den VfB Stuttgart begnügen.
- Gegen Donezk muss sich das Team steigern.
- Das Tor für den FC Schalke erzielte Younès Belhanda.
Fußball gespielt wurde an diesem besonderen Sonntag, an dem der FC Schalke 04 seinen neuen Manager Christian Heidel präsentierte, auch noch. Mit durchwachsenem Erfolg, so lässt sich nach dem 1:1 (1:0) gegen den VfB Stuttgart sagen.
Die Partie war nicht ausdrücklich als Nagelprobe apostrophiert worden, eine solche war es für Königsblau aber sehr wohl. Schließlich waren die Schwaben als beste Mannschaft der Bundesliga-Rückrunde ins Revier gereist. Diesem Anspruch wurde die Mannschaft von Jürgen Kramny allerdings nicht ganz gerecht. In der holprigen Anfangsviertelstunde versuchte es VfB-Kapitän Christian Gentner zwar mal (6. Minute), dann aber wurde Schalke überlegener. Die Führung durch Younes Belhanda (16.) war die fast logische Folge. Der Franko-Marokkaner hatte die Szene selbst eingeleitet und staubte nach Alessandro Schöpfs Rechtsschuss ganz cool per Kopf ab. Bemerkenswert, weil es für Belhanda alles andere als einfach war, den Ball aus rund zwölf Metern Torentfernung genau neben den Pfosten zu setzen.
Choupo-Moting angeschlagen ausgewechselt
Im Anschluss verflachte die Partie merklich – und sie wurde ausgeglichener. Stuttgart bäumte sich etwas auf, die hochkarätigen Torchancen von Timo Werner entschärfte Ralf Fährmann, der schon im Hinspiel zum Stuttgart-Schreck geworden war. Erst mit einer starken Fußabwehr (18.), dann reaktionsschnell zur Ecke (29.). Nur ein Schüsschen hingegen brachte Filip Kostic zu Stande (21.). 20 Millionen Euro soll Stuttgart im Sommer angeblich für den Serben aufgerufen haben, als Schalke im Spätsommer nach einem Ersatz für Julian Draxler gesucht hatte. Schalkes Sportvorstand Horst Heldt war das zu teuer, sein Nachfolger Heidel dürfte zuhause vor dem Fernseher am Sonntagabend zu einem ähnlichen Urteil gekommen sein.
Dringenden Bedarf haben die Gelsenkirchener im offensiven Mittelfeld aber nicht. So konnte sich Trainer André Breitenreiter den Luxus leisten, Leroy Sané am 23. Spieltag eine Pause zu gönnen. Das wertvollste Talent im Kader wurde aber schon in der 22. Minute eingewechselt, weil Eric Maxim Choupo-Moting angeschlagen herunter musste. Die Rotation in der Kreativabteilung zog sichtliche Abstimmungsschwierigkeiten nach sich, insgesamt präsentierten sich die Schalker zu fahrig.
Stuttgart erhöht Druck auf Schalke
Die viel diskutierten Leistungen der Mittelstürmer könnte auch ein Thema bleiben. Klaas-Jan Huntelaar, der im Hinspiel gegen Donezk nur einen Kurzeinsatz bekam, spielte ordentlich, aber glanzlos. Beste Szene des Angreifers blieb sein Drehschuss aus gegnerischer Umklammerung, der aber zu zentral auf das Tor von Przemyslaw Tyton kam (54.). Leon Goretzka hatte wenig später die Vorentscheidung auf dem Fuß, vergab aus halbrechter Position aber deutlich (61.).
So ließen die Schalker den Gegner im übertragenen Sinne am Leben. Stuttgart spürte, dass es auf Schalke etwas zu holen gab. Ging der Seitfallzieher von Alexandru Maxim noch knapp daneben (72.), besorgte den verdienten Ausgleich schließlich der ebenfalls eingewechselte Martin Harnik (74.). Die Königsblauen dürften vor dem komplizierten Spiel gegen Donezk gewarnt sein. Weder ein solch durchwachsener Auftritt wie am Sonntag wird gegen die Ukrainer reichen, noch ein 1:1.