Lwiw/Gelsenkirchen. Eric Maxim Choupo-Moting stand gegen Donezk überraschend in der Starelf beim FC Schalke. Der Offensivspieler befindet sich auf dem aufsteigenden Ast.
Wortlos stapfte Klaas-Jan Huntelaar in der Arena Lwiw am späten Donnerstagabend an den Journalisten vorbei Richtung Schalker Mannschaftsbus. Wesentlich gesprächiger war Eric Maxim Choupo-Moting im Anschluss an das 0:0 im Europa-League-Sechzehntelfinale. „Wir haben uns sehr viele Chancen gut herausgearbeitet. Am Ende ist egal, was der Grund war, aber wir haben die Dinger leider nicht gemacht“, lautete das Fazit des Angreifers zum Hinspiel in der Ukraine.
Es lässt sich trefflich streiten, wie gut nun die Ausgangslage für das Rückspiel in einer knappen Woche zu bewerten ist. „Vielleicht hat das Ergebnis ja auch sein Gutes. Jetzt müssen wir gewinnen. Aber zu Hause vor unseren eigenen Fans wollen und können wir das auch. Wir spielen gar nicht erst auf Unentschieden“, formulierte Choupo-Moting als Marschroute.
Überraschend in der Startelf
Ihm selbst könnte erneut eine tragende Rolle zukommen, denn der 26-Jährige fand sich gegen Donezk – durchaus überraschend – in der Startelf wieder. Und das nicht wie vor seiner Beckenprellung als Linksaußen, sondern als einziger Mittelstürmer. „Mein Auftrag war, zum einen Bälle zu halten, aber auch mich reinzuhauen und Freistöße zu ziehen. Als Offensivspieler aber natürlich auch Torgefahr auszustrahlen.“
Das gelang dem Deutsch-Kameruner nur bedingt, im Vergleich zum erst kurz vor Schluss eingewechselten Huntelaar und dem noch kriselnden Franco Di Santo, befindet sich Choupo-Moting aber auf aufsteigendem Ast. Nach den Gesprächen mit André Breitenreiter war „Choupo“ schon klar, dass der Trainer auf ihn setzen werde. „Und ich habe mich wohlgefühlt als Mittelstürmer. Es ist für mich auch keine vollkommen unbekannte Position“, erzählte der Ex-Mainzer.
Ob er am Sonntag gegen Stuttgart erneut die einzige Spitze geben darf? „Ich weiß es nicht“, hielt sich Choupo-Moting bedeckt. „In der vergangenen Saison habe ich auch schon gemeinsam mit dem ‘Hunter’ gestürmt. Der Trainer entscheidet, was nach seiner Meinung am besten für die Mannschaft ist. Ich nehme das als Spieler an. Egal, wo der Trainer mich aufstellt, ich gebe mein Bestes“, sagte Choupo-Moting.
Aufstellung mit Sinn und Zweck
Er gilt im Vergleich zu den Konkurrenten als der ballfertigere Spieler. Zudem scheinen die Zeiten, in denen die Außenspieler den Stoßstürmer bevorzugt mit Flanken füttern, allmählich vorbei. Dribbler wie Max Meyer und Leroy Sané ziehen gerne selbst nach innen, spielen im Idealfall mit den Kollegen Doppelpass. Das macht Schalke unberechenbarer. „Bei uns stehen viele technisch starke Spieler auf dem Feld. Ich denke da an Johannes Geis und Leon Goretzka oder Leroy Sané und Max Meyer . Auch ich bin ein Spieler, der seine Aktionen vor allem mit dem Ball hat“, erläuterte Choupo-Moting. „Wir alle wollen viel am Ball sein.“ Und deshalb ergab die von Breitenreiter vorgegebene taktische Marschroute am Donnerstag für Choupo-Moting auch „Sinn und Zweck.“ Ausbaufähig bleibt zweifelsohne die Chancenauswertung. Gegen Stuttgart und beim zweiten Versuch gegen Donezk bieten sich zwei gute Gelegenheiten, auch diese zu verbessern.