Lwiw. Schalke kam im Hinspiel in Donezk trotz einer guten Leistung nicht über ein 0:0 hinaus. Die Quali fürs Europa-League-Achtelfinale ist gefährdet.
- Schalke kam im Hinspiel in Donezk trotz einer guten Leistung nicht über ein 0:0 hinaus.
- Younes Belhanda und Leroy Sané vergaben mehrere erstklassige Chancen.
- Die Qualifikation fürs Europa-League-Achtelfinale ist gefährdet.
Im Hinspiel des Europa-League-Sechzehntelfinales trennten sich Schachtjor Donezk und Schalke 04 am Donnerstagabend 0:0 - eine ordentliche Ausgangsposition der Gelsenkirchener für das Rückspiel in einer Woche. Schalke ließ mehrere erstklassige Chancen ungenutzt.
Schon vor dem Anpfiff gab es die erste dicke Überraschung: Klaas-Jan Huntelaar – eigentlich im Schalker Angriff gesetzt – saß nur auf der Bank. Für ihn lief Eric Maxim Choupo-Moting als Mittelstürmer auf. „Wir haben taktisch etwas mit ihm vor“, hatte Trainer André Breitenreiter schon am Vortag angekündigt – und Wort gehalten. Mit seinem Schachzug konnte er Schachtjor aber nur selten überraschen, dafür machten die Gastgeber selbst zu viel Druck. Nach einer missglückten Defensivaktion von Max Meyer musste Ralf Fährmann gegen Olexandr Gladkiy mit einer Fußabwehr retten (23. Minute) – es war die beste Gelegenheit für die feldüberlegenen Ukrainer.
Belhanda und Sané vergaben viele Chancen für Schalke
Schalke hatte diese gewissermaßen mit ihren eigenen Waffen schlagen wollen. Genau deshalb bot Breitenreiter nicht den etwas statischen Huntelaar, sondern den agileren Choupo-Moting auf. Gemeinsam Leroy Sané, Younes Belhanda und Max Meyer hatte S04 somit ein äußerst spielstarkes Offensiv-Quartett auf dem Platz. Nach 14 Minuten schien der Plan aufzugehen, Belhanda und Choupo-Moting kombinierten sich fröhlich durch die orange-schwarze Defensive, Choupo-Moting schlug drei Haken, brachte dann aber nicht genug Druck hinter den Ball, den Darijo Srna von der Linie schlagen konnte.
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Belhanda, der als Spielmacher auflief, gefiel in der neuen Rolle besonders. Er hatte, wie zum Beweis von Schalkes Leistungssteigerung im zweiten Durchgang, gleich zweimal die Chance zur Führung. Eine noch bessere Möglichkeit bot sich den Königsblauen nach 77 Minuten, als der Unparteiische plötzlich auf indirekten Freistoß entschied: ein ukrainischer Verteidiger hatte nach einer Ecke einen Rückpass gespielt. Von der Fünf-Meter-Linie scheiterte Johannes Geis in zwei Minuten aber gleich zweimal an der menschlichen Mauer, die Schachtjar auf der Torlinie errichtet hatte.
Auch Roman Neustädter, der am Donnerstag seinen 28. Geburtstag feierte, oder Joel Matip hatten ihrerseits ebenfalls die Gelegenheit, die Geschichte des Spiels zu schreiben, scheiterten aber entweder an Andriy Pyatov (Neustädter) – oder wurden vom Schiedsrichter Hüseyin Göcek wegen Stürmerfouls zurückgepfiffen. Ein Vergehen des künftigen Liverpoolers war in der 67. Minute aber nicht erkennbar.
Am Ende war es ein leistungsgerechtes Remis. Denn Choupo-Moting hatte mit seiner Einschätzung Recht behalten. „Donezk ist ein Champions-League-Klub. Das wird eine große Herausforderung für uns“, hatte er gemutmaßt. Der erste Teil wurde bestanden, ein gutes Omen ist das Ergebnis indes nicht: Vor elf Jahren spielte Schalke in der Ukraine ebenfalls remis, schied nach der 0:1-Heimniederlage im Rückspiel jedoch aus.