Essen. Bei der kommenden Mitgliederversammlung wird es zum großen Showdown kommen, wenn über den Vorsitzenden Clemens Tönnies abgestimmt wird. Ein Kommentar
Um die alkohol- und nikotinschwangeren Jahreshauptversammlungen aus vergangenen Schalker Zeiten ranken sich viele Mythen. Heute geht es dort nüchterner, aber nicht weniger kontrovers zu. Obwohl es noch gar keinen Termin für die nächste Mitgliederversammlung gibt, scheint eine neuerliche Zerreißprobe bereits unausweichlich. Zum großen Showdown wird es kommen, wenn im Juni über Clemens Tönnies abgestimmt wird.
Schalkes Aufsichtsratsvorsitzender versucht zur Zeit, den Boden für eine erfolgreiche Wiederwahl zu bereiten. Tönnies’ Werbemaßnahmen mag man populär (Ablösung von Manager Horst Heldt durch Christian Heidel) oder populistisch (verdoppeltes Angebot für Joel Matip) finden – sein Hang, Dinge zur Chefsache zur erklären, ist aber oft kontraproduktiv.
Ein Beispiel dafür ist die zitierte Managerfrage, die für alle Beteiligten längst zur nervenden Hängepartie geworden ist.
Fenster aufreißen
Als lähmender empfinden viele Schalke-Mitglieder die schwer durchdringbare Vereinsstruktur, die politische Seilschaften und taktische Winkelzüge zu begünstigen scheint. Da sollte man mal die Fenster aufreißen und ordentlich durchlüften. So wie damals im Hans-Sachs-Haus, wenn die Königsblauen mit ihrer „JHV“ endlich fertig waren.