Gelsenkirchen. Wenn es wirklich substanzielle Kritik an Trainer André Breitenreiter gibt, muss man sich fragen: Was will Schalke eigentlich? Ein Kommentar

Wenn es auf Schalke tatsächlich ernsthafte Vorbehalte gegen die Arbeit von André Breitenreiter geben sollte, dann muss man sich langsam fragen: Was wollen die Schalker eigentlich? Einen Mann wie Roberto Di Matteo, der in der vergangenen Rückrunde wie eine Schlaftablette gewirkt hatte? Einen blassen Kämpfer wie Jens Keller, dem auch die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte keinen Kredit gab? Oder ein Energiebündel wie André Breitenreiter. Der schießt zwar manchmal etwas übers Ziel hinaus und kommt extrem selbstbewusst daher, hat Schalke mit seiner forschen Art aber genau das gegeben, wonach sich vor einem halben Jahr alle gesehnt haben: Das Gefühl, zu einem geilen Klub zu gehören und hier etwas Großes aufzubauen. Normalerweise heißt es: Frechheit siegt.

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Von Christoph Winkel und Manfred Hendriock

Die Punktausbeute des FC Schalke ist – Stand nach der Niederlage gegen Bremen – nicht mehr zufriedenstellend. Wer darin aber einen Grund sieht, jetzt wieder alles in Frage zu stellen, der sollte sich an den einen oder anderen Moment der Hinrunde erinnern. Es gab durchaus mitreißende Spiele und mindestens einen Augenblick der großen Gefühle: Den Last-Minute-Sieg gegen Hertha BSC. Damals waren alle stolz auf Schalkes Bubis. Der Fußball, übrigens auch in der ersten Halbzeit gegen Bremen, ist besser geworden. Reicht aber wohl nicht.