Orlando. . Da kein Schalker mit Übergewicht aus dem Urlaub zurückkehrte, muss im Trainingslager niemand Extrarunden drehen. Arbeiten muss S04 aber am Marketing.

Der freundliche Herr an der Zufahrt zum Schalker Mannschaftshotel ist offenbar ein Fußball-Fan. „Lahm” und „Özil” sind Namen, die ihm sofort einfallen, als die Rede auf den Fußball kommt. Nur mit „Schalke” kann er bisher noch gar nichts anfangen. „Wer ist das?”, fragt er neugierig zurück.

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Schalke in Florida - bisher muss man noch zueinander finden, aber auch das ist mit ein Grund für das Trainingslager in Orlando. „Wir wollen Schalke und den europäischen Fußball hier präsentieren”, sagt Manager Horst Heldt.

Schalkes Trainingsplatz ist nicht perfekt

Indes wollen sich die Schalker möglichst wenig ablenken lassen von dem eigentlichen Ziel des Aufenthaltes, die Mannschaft auf die Rückrunde vorzubereiten. „Die Bedingungen sind gut”, sagt Trainer André Breitenreiter, aber wohl nicht so perfekt, wie sie die Mannschaft in den vergangenen vier Jahren - rein sportlich gesehen - in Katar vorgefunden hat. Dass der Trainingsplatz schon nach zwei Tagen ein wenig in Mitleidenschaft gezogen aussieht, mag neben der Beschaffenheit aber auch am Wetter liegen - am Mittwoch hat es sogar etwas geregnet. Breitenreiter lakonisch: „Wenn der Ball auf dem Platz mal verspringt, dann ist es halt so - das haben wir monatelang ja auch in unserer Arena gehabt.”

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Überaus zufrieden war der Trainer mit dem Zustand, in dem sich die Spieler nach dem Urlaub präsentierten: Auch Dennis Aogo hat seine Achillessehnen-Beschwerden auskuriert und kann bislang das komplette Programm absolvieren. Und weil niemand mit Übergewicht zurückkehrte, müssen auch keine Zusatzschichten eingelegt werden. „Die Morgenläufe habe ich den Jungs erspart - es braucht keiner extra zu laufen.”

Breitenreiter ist nach dem Training heiser

Stattdessen kann in den täglich zwei Trainingseinheiten gezielt auf dem Platz gearbeitet werden. Dabei gibt es zwei Schwerpunkte. Erstens das Spiel gegen den Ball: „Zu Saisonbeginn hat das Pressing hervorragend geklappt, mit der Zeit aber etwas weniger.” Dies sei aber auf die fehlenden Erfolgserlebnisse zurückzuführen - am Mittwochvormittag war wieder richtig Feuer drin. Nach Ballverlusten forderte Breitenreiter die Spieler lautstark auf, das Spielgerät „mit allem, was ihr habt” zurückzuholen - nachher konnte er kaum noch sprechen.

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Zweitens wird am Offensivspiel über die Flügel gearbeitet: „Unsere Flankenqualität muss sich deutlich verbessern, so dass die Jungs in der Mitte mehr Möglichkeiten zu klaren Torchancen haben.” Ein Manko in der Hinrunde.

Vorbereitung soll nicht leiden

Schalke weiß, dass es ein schmaler Grat ist zwischen der Arbeit auf dem Trainingsplatz und den Repräsentationspflichten am Rande. „Die Auftritte dürfen nicht stören, aber das tun sie auch nicht”, sagt Breitenreiter. Und Manager Heldt weiß, wann es zu viel wird: „Bei den Bayern hatte die China-Reise im vergangenen Jahr wenig mit Fußball zu tun. Wir werden dagegen nicht vergessen, dass die Vorbereitung auf die Rückrunde unser Hauptaugenmerk ist.”