Gelsenkirchen. . Kaan Ayhan, der seit 1999 für Schalke spielt, wird wohl an Eintracht Frankfurt ausgeliehen. Das Talent soll vorher noch seinen Vertrag verlängern.

Es war zu der Zeit, als die Karriere von Kaan Ayhan so richtig Fahrt aufzunehmen schien, also im Jahr 2014. Damals sagte der Junge aus der Schalker Jugend im WAZ-Interview, dass es für ihn „eine schöne Sache“ wäre, „ewig auf Schalke zu bleiben.“ Schließlich schafft so etwas ja eine echte Identität. Aber natürlich konnte Kaan Ayhan damals noch nicht vorher sagen, ob es wirklich soweit kommt: „Die sportliche Seite muss stimmen, und der Verein muss einen ja auch behalten wollen.“

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Beides ist jetzt, gut ein Jahr später, so nicht mehr gegeben, und deswegen wird Kaan Ahyan Schalke noch in dieser Winterpause verlassen: Der mittlerweile 21-Jährige wird aller Voraussicht nach an Eintracht Frankfurt ausgeliehen, nur Details sind noch zu klären. Es wird ein Abschied nach mehr als 16 Jahren: Ayhan hat seit Juli 1999 für Schalke gespielt. Heutzutage eine ewig lange Zeit im Fußball.

Nur eine Bundesliga-Minute in dieser Saison

Noch ist es nur ein Abschied auf Zeit. Der Defensivspieler wechselt für eineinhalb Jahre bis Juni 2017 nach Frankfurt – damit Schalke nach Ablauf des Leihgeschäfts noch die Transferrechte an Ayhan hält, wird dessen Vertrag bei den Königsblauen sogar um ein Jahr bis Sommer 2018 verlängert. Ob die Hessen auch eine Kaufoption erhalten, steht noch nicht fest. Das muss in den nächsten ein bis zwei Tagen noch ausgehandelt werden, zumal neben Eintracht Frankfurt noch ein weiterer Klub (im Gespräch war der FC Augsburg) Interesse an dem türkischen U21-Nationalspieler angemeldet hat.

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Man darf davon ausgehen, dass Ayhan, der in Gelsenkirchen geboren ist und der immer nur für Schalke gespielt hat, der Abschied nicht leicht fällt. Doch es ist für ihn auch ein Ausweg aus einer sportlichen Sackgasse: In der Bundesliga kam er in der abgelaufenen Hinrunde nur zu einem einzigen Einsatz – beim Heimspiel gegen Mainz wechselte ihn Trainer André Breitenreiter ein, für eine Minute Spielzeit. Besser lief es für ihn in der Europa League (vier Spiele, eine Torvorlage), aber unterm Strich war es für Ayhan eine frustrierende Hinrunde. Selbst, als Johannes Geis seine Fünf-Spiele-Sperre absitzen musste, bekam er keine Chance. Dabei gibt es im Schalker Kader nur einen, der annähernd so präzise und gefährliche die Standardsituationen ausführen kann wie Geis: Nämlich Kaan Ayhan.

Auch Santana geht

Der feine Techniker hatte seine beste Zeit bei den Schalker Profis unter Jens Keller, der ihm in der Rückrunde der Saison 2013/14 das Vertrauen schenkte; auch in der Hinrunde 2014/15 kam er regelmäßig auf seine Einsätze. Vielleicht hilft ihm ja die Spielpraxis bei einem anderen Verein, dass seine Zeit auf Schalke in eineinhalb Jahren wieder fortgesetzt wird.

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Neben Kaan Ayhan wird voraussichtlich auch Felipe Santana Schalke in der Winterpause verlassen: Der Brasilianer steht in Kontakt mit einem Erstligisten aus seiner Heimat, der ihm einen Zwei-Jahres-Vertrag anbietet – auf Schalke läuft das Arbeitspapier von Santana im kommenden Sommer aus.

Eigentlich sollte der Abwehrspieler schon vor dieser Saison den Verein wechseln, doch nachdem sich alle Optionen zerschlagen hatten, trainierte er in der Hinrunde noch auf Schalke – zum Einsatz kam er nicht. Und ins Trainingslager nach Florida wird Santana auch nicht mitfahren – selbst wenn sein Wechsel bis dahin noch nicht perfekt ist.