Gelsenkirchen. . Schalkes U19 ist Spitzenreiter der ewigen Tabelle der A-Jugend-Bundesliga West und aktuell Spitzenreiter - zwei andere Vereine aber sind punktgleich.
Seit der Saison 2003/04 wird in der A-Jugend-Bundesliga um Punkte gespielt und kein einziges der bislang 322 Spiele der Schalker U19 hat Cheftrainer Norbert Elgert verpasst. Seine Bilanz ist beeindruckend: 218 Siege, 56 Unentschieden, 48 Niederlagen – kein Team war in den 13 Jahren erfolgreicher.
Von Stolz will der 58 Jahre alte Fußballlehrer gar nicht sprechen. „Stolz bezieht sich aufs Ego. Diese Bilanz stellt uns sehr zufrieden, sie ist eine Bestätigung für unsere gemeinsame Arbeit hier in der Knappenschmiede“, sagt Elgert.
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Fußball im U19-Bereich ist Hochleistungssport, aber keineswegs nur Ergebnissport. „Das darf es auch nicht sein“, betont Elgert. Natürlich sieht sich auch der U19-Cheftrainer als „Wettkämpfer“, der mit seiner Mannschaft in jedem Jahr, in jedem Spiel, den maximalem Erfolg will. Fünfmal wurde Schalke in 13 Spielzeiten Westdeutscher Meister, dreimal sogar Deutscher Meister. Zuletzt im Mai 2015. Auch da ist Schalke Spitze.
Möglichst viele sollen den Sprung schaffen
Priorität hat aber in jedem Jahr die Ausbildung der Talente. Das Ziel: möglichst viele Spieler sollen den Sprung in den Profifußball schaffen. Elgert führt zwar kein Buch darüber, schätzt aber, dass es mehr als 50 seiner Spieler geschafft haben. Angefangen von Christian Wetklo und Christian Pander, über Mike Hanke, Tim Hoogland, Ralf Fährmann, bis hin zu Leroy Sané und Max Meyer. Sané und Meyer sind aktuell Leistungsträger der deutschen U21-Nationalmannschaft, beide haben trotz ihres jungen Alters sogar schon für die A-Nationalmannschaft gespielt.
Im Juli 2014 stemmten gleich vier deutsche Nationalspieler in Rio de Janeiro den WM-Pokal in Richtung Abendhimmel, die ihr fußballerisches Können auch Norbert Elgert zu verdanken haben: Benedikt Höwedes, Mesut Özil, Manuel Neuer und Julian Draxler.
Für die meisten klappte der Traum vom Profifußball nicht
Zu den meisten seiner ehemaligen Spieler, und auch zu deren Familien, hat Elgert noch Kontakt, die Özils luden ihn und seine Frau zu einem Spiel nach Madrid ein, der Vater von Benedikt Höwedes schrieb eine sehr persönliche Dankeskarte.
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Für den Großteil seiner ehemaligen Spieler, das ist klar, hat sich der Traum vom Profifußball aber nicht erfüllt. Für Elgert ist das kein Problem. Im Gegenteil: „Es ist wichtig, dass jeder in dem Bereich, in dem er am begabtesten ist, alles gibt“, sagt er. Der Schalker Ex-Profi ist sicher, dass die Spieler, die ihr Geld heute nicht mit dem Fußballspielen verdienen, während ihrer Zeit auf Schalke zumindest viel für andere Lebensbereiche gelernt haben: Teamfähigkeit und Ausdauer zum Beispiel.
Schalkes Bilanz: Sieben Siege, drei Unentschieden
In dieser Saison steht die Schalker U19 nach zehn Spieltagen auf dem ersten Platz, Borussia Dortmund und der VfL Bochum haben allerdings zwei Spiele weniger bestritten und sind punktgleich. Schalkes Bilanz: sieben Siege, drei Unentschieden. Ob einer seiner Spieler auch nach dieser Saison den Sprung in den Profibereich schaffen wird, vermag Elgert noch nicht zu beurteilen. In dieser Woche durfte Fabian Reese bei den Profis mittrainieren. Der Stürmer wird auch am Freitag beim Abschluss-Training dabei sein, es ist wahrscheinlich, dass er gegen Bayern sogar im Kader steht. Elgert freut sich für Reese, hält den 17-Jährigen für einen talentierten Spieler, die Nominierung aber für zu früh.
Ginge es nach Schulnoten, hätte Elgert in dieser Saison noch keinen „Einser-Kandidaten“ gesehen. Auch Fabian Reese sei noch keiner. Elgert: „Ein Zweier-Schüler zu sein, bedeutet ja, mal ein Einser-Schüler werden zu können. Man sollte den Spielern und auch mir aber die nötige Zeit zur Ausbildung lassen.“