Essen. Schalke begründet den Transfer mit notwendiger Schuldentilgung. Der Neu-Wolfsburger beklagt sich über den Druck auf Schalke. Ein Kommentar.

Fast zwei Wochen ist der Wechsel von Julian Draxler zum VfL Wolfsburg alt, aber man weiß ja, dass da nicht irgendwer die Farben gewechselt hat. Beide Seiten, Schalke 04 und Draxler, arbeiten sich noch aneinander ab.

Wie üblich geht’s darum, die Deutungshoheit über den Transfer zu gewinnen. Das gilt für Schalke, das betont, die Ablösemillionen zur Schuldentilgung einsetzen und erst wieder ins Team investieren zu wollen, „wenn der Zeitpunkt gekommen ist“. Das klingt knackseriös. Und so, als käme niemand auf den Verdacht, dass der hoch verschuldete Verein die Draxler-Millionen brauchen könnte, um eine Saison ohne Champions League zu überstehen.

Draxler ist sorgenfrei in der Provinz

Die Deutungshoheit beansprucht aber auch Julian Draxler, der die chronische Schalker Unruhe und nicht zuletzt den Druck beklagt, den man ihm auferlegt habe: mehr als ein Spieler, nämlich das Gesicht des Vereins sein zu müssen. Diese Sorge zumindest ist er in der niedersächsischen Provinz los. In Wolfsburg reicht es, einfach gut Fußball zu spielen, was für Draxler durchaus von Vorteil sein kann. Den nächsten Schritt machen, nennt Draxler das.

Man möchte wetten: Wenn er den übernächsten macht, werden wir hören, dass ihn am neuen Verein der Name, die große Tradition und die Begeisterung der Fans reizen.