Gelsenkirchen. . Choupo-Moting, Sané, Goretzka und Sam stehen Schalke als Flügelspieler zur Verfügung, Kostic könnte im Winter kommen. Gegen die eigene U23 gab es ein 2:3.
Auf den Parkplätzen an der Schalker Geschäftsstelle ist derzeit jede Menge Platz – viele Mitarbeiter sind in der Länderspielpause ausgeflogen. Auf dem Rasen muss aber langsam wieder Normalität einkehren: Nach dem Verkauf von Julian Draxler muss es Trainer André Breitenreiter irgendwie gelingen, die Lücke zu schließen, die sein „bester Spieler“ hinterlassen hat. „Wir haben immer noch genügend Alternativen“, glaubt Manager Horst Heldt und nennt vier Namen: Eric Maxim Choupo-Moting, Leroy Sané, Leon Goretzka und Sidney Sam. Ärgerlich aber, dass während der Länderspielpause mit Sam nur ein einziger davon auf Schalke ist. Insgesamt sind neun Profis auf Reisen.
Höwedes spielt im Test eine knappe halbe Stunde
Bei der 2:3-Niederlage im internen Testspiel gegen die eigene U23 stand Benedikt Höwedes nach seiner Knöchelverletzung das erste Mal wieder für eine knappe halbe Stunde im Wettkampf und ging dann vom Feld.
Die Tore für die U23, die sogar mit 3:0 geführt hatte, erzielten Öztürk (26.), Schumacher (50.) und Pick (52.). Für die Profis verkürzten Mickels (83.), der eigentlich in der U23 spielt und bei den Profis aushalf, und Caicara (86.).
Deswegen kann man es gewiss nicht überbewerten, dass Schalkes Profis mit einer Rumpf-Elf am Donnerstag ein internes Testspiel im Parkstadion gegen die eigene U23 mit 2:3 (0:1) verloren haben. Dennoch dürfte Breitenreiter von der Leistung gegen die in der Regionalliga noch sieglose Zweitvertretung nicht begeistert gewesen sein. Sidney Sam spielte über 90 Minuten: Zunächst auf dem rechten Flügel, dann auf der linken Seite in der Draxler-Rolle und zum Schluss schließlich im Zentrum. Bäume konnte er aber keine ausreißen.
Der 27 Jahre alte Stürmer soll nach der Länderspielpause wieder fest zum Profi-Kader gehören – das sah das Aufbauprogramm vor, das man ihm nach seiner Begnadigung verordnet hatte. Nun bekommt der Ex-Nationalspieler seine zweite Chance auf Schalke, und die ist nach dem Draxler-Verkauf jetzt umso größer. „Bisher“, hatte Heldt schon vor einer Woche anerkennend gesagt, „macht er das gut.“
Breitenreiter warnt, Sané nicht zu überfordern
Erste Wahl als Flügelspieler dürften aber zunächst Eric Maxim Choupo-Moting und Leroy Sané sein. Beide können rechts wie links eingesetzt werden. Bei dem 19 Jahre alten Talent Sané muss man aber zunächst abwarten, wie er sich entwickelt und ob er schon den erhöhten Anforderungen gewachsen ist. „Leroy ist ein super Junge, aber man muss ihn nicht zu groß machen“, warnt André Breitenreiter.
Auf den Außenpositionen erprobt ist auch schon Leon Goretzka: Der Ex-Bochumer spielte über weite Strecken der Vorbereitung als Pendant zu Draxler auf der rechten Seite – das funktionierte eigentlich recht gut, ehe er kurz vor dem Saisonstart auf die Doppel-Sechs wechselte und zuletzt zweimal auf der Bank saß. Doch Goretzka kann die rechte Seite spielen, auch in seiner ersten Saison auf Schalke gab er hier eine gute Figur ab und schaffte es am Ende sogar einmal bis in die Nationalelf.
Neuer Anlauf bei Kostic im Winter
Indes: Insgesamt ist Schalkes Kader nun auf Kante genäht, da es nach dem Draxler-Verkauf keinen weiteren Neuzugang mehr gab. Trainer und Manager hatten sich auf den Stuttgarter Filip Kostic als möglichen Nachfolger festgelegt, doch nachdem der VfB die ersten drei Bundesligaspiele allesamt verloren hatte, wollten die Schwaben keinen Leistungsträger mehr abgeben und waren nicht bereit, überhaupt über Kostic zu verhandeln. Der Spieler wäre gerne nach Schalke gekommen und es scheint gut möglich, dass Schalke im Winter noch einmal einen Vorstoß unternimmt, um den Transfer doch noch über die Bühne zu bringen.
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Kostic hat auf Schalke übrigens schon einmal einen ganz guten Eindruck hinterlassen: Im Frühjahr machte er bei der unglücklichen 2:3-Niederlage des VfB in der Arena ein ganz starkes Spiel und erzielte auch ein Tor.