Bremen. Schalke-Trainer André Breitenreiter wählte beim 3:0 in Bremen die richtige Marschroute. Es gibt fünf Gründe, warum Schalke erfolgreich startete.

Immer wieder betonte Schalke-Trainer André Breitenreiter vor dem ersten Bundesligaspiel bei Werder Bremen, wie anspruchsvoll es sei, die Taktik der Bremer zu knacken. Die Bremer setzten auf ein 4-4-2-System mit Raute. Breitenreiter hatte sein Team aber perfekt eingestellt, Schalke war zudem im Vergleich zur Vorsaison personell und taktisch nicht wiederzuerkennen. Es gibt fünf Gründe, warum Schalke souverän mit 3:0 (1:0) gewann.

1. Die Schalker Taktik gegen die Raute: 4-4-2 mit Doppel-6

Breitenreiter setzte wie erwartet auf die in der Vorbereitung oft geprobte 4-4-2-Offensivtaktik mit der Doppel-6 Johannes Geis/Leon Goretzka, zwei sehr offensiven Außenspielern im Mittelfeld und zwei Stürmern. Im Vorjahr hießen die Schalker Taktik-Zahlenfolgen unter Jens Keller und Roberto Di Matteo 4-2-3-1 oder 5-3-2. Wie im Pokalspiel beim MSV Duisburg (5:0) bildeten Julian Draxler (links) und Eric Maxim Choupo-Moting (rechts) die Flügelzange. "Es war klar, dass wir gegen die Raute über Verlagerungen spielen müssen, um unsere offensiven Außen ins Spiel zu bringen. Zwei Spitzen sind sinnvoll, um die Viererkette des Gegners zusammenzuhalten", erklärte Breitenreiter.

2. Die Schalker Aufstellung: Sascha Riether für Junior Caicara

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Breitenreiter gab drei Neuen eine Chance: Johannes Geis, Franco Di Santo und Sascha Riether. Überraschend: Rechts in der Abwehrkette verteidigte der erfahrene Riether für den jungen Junior Caicara. "Wenn man gegen eine Raute spielt", erklärte Manager Horst Heldt, "braucht man eine hohe Kommunikation. Das ist nicht einfach zu pressen. Dafür haben wir Sascha verpflichtet, damit er in solchen Situationen da ist und das mit seiner Routine löst." Die richtige Entscheidung: Riether spielte ordentlich, Schalke ließ aus dem Spiel heraus nur eine Chance zu.

3. Der Schalker Spielaufbau: flach statt hoch, schnell statt langsam, viele Spielverlagerungen

In den vergangenen Jahren mussten die Schalke-Fans oft einfallslosen Offensivfußball ertragen - zu oft entschieden sich die Königsblauen für einen weiten, aber unplatzierten Pass in die Spitze, der zu selten ankam. Schluss damit! Die Schalker störten früh, und mit dem Ball am Fuß lautete die Devise "flach statt hoch", wie Klaas-Jan Huntelaar nach dem Spiel bestätigte. Das führte zu zwei Toren. Beide leitete der überragende Joel Matip ein. "Beim zweiten Tor kommt Joel gut nach vorn, spielt Choupo-Moting an und der macht das Tor", sagte Huntelaar, grinste und fügte hinzu: "Beim ersten Tor war es genauso. Da hat Joel Gebre Selassie gesehen..." Der Bremer lenkte Matips eigentlich missglückten Pass ins eigene Netz.

4. Die taktische Änderung in der 61. Minute: 4-2-3-1 statt 4-4-2

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Franco Di Santo musste in der 61. Minute den Platz verlassen, Marco Höger kam ins Spiel. Das lag nicht etwa daran, dass Di Santo sich von den Pfiffen in Bremen beeindrucken ließ und eine mäßige Leistung zeigte. "Ich wollte das Zentrum kompakter haben", erklärte Breitenreiter. Schon ab der 30. Minute hatten die Schalker die Überlegenheit etwas aus der Hand gegeben. "Bremen hat versucht, mit mehr Leuten den Aufbau zu machen. Danach gab es keine Klarheit in der Mannschaft, wie wir reagieren", sagte Klaas-Jan Huntelaar. Huntelaar und Di Santo, bemängelte Breitenreiter, hätten "nicht gut abgekippt" und den zentralen defensiven Mittelfeldspieler der Bremer nicht gut gestört. Deshalb stellte Breitenreiter auf das 4-2-3-1-System um, im Mittelfeld-Zentrum standen mit Johannes Geis, Leon Goretzka und Marco Höger fortan drei defensiv denkende Spieler. Schalke stabilisierte sich und erzielte noch zwei Tore. Breitenreiter lag richtig!

5. Die Einwechslung von Leroy Sané in der 82. Minute

Beim Stand von 2:0 brachte Breitenreiter in der Schlussphase den schnellen und konterstarken Leroy Sané. "Ich habe ihm gesagt, dass er noch eine Situation haben wird, wo er richtig durchziehen kann", sagte Breitenreiter. Und die kam: Sané eroberte in der 85. Minute am eigenen Strafraum den Ball, sprintete fast über den ganzen Platz und legte Klaas-Jan Huntelaar das 3:0 auf.

S04-Sieg bei Di-Santo-Rückkehr

Pfiffe und Plakate begleiteten die Rückkehr des Ex-Bremers Di Santo
Pfiffe und Plakate begleiteten die Rückkehr des Ex-Bremers Di Santo © Bongarts/Getty Images
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