Bremen. Andre Breitenreiter ist mit einem Sieg in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Seine Schalker Elf schlug Werder Bremen am Ende klar mit 3:0.

Die Männer in Weiß rissen beim Abpfiff jubelnd die Arme hoch, die Männer in Grün senkten desillusioniert die Köpfe. Schalke 04 hat einen Saisonauftakt nach Wunsch erwischt: Mit einem am Ende deutlichen 3:0 bei Werder Bremen setzten die in der Rückrunde der vergangenen Saison so schwer enttäuschenden Schalker gleich mal ein Ausrufezeichen.

Dabei reichte ihnen eine solide Gesamtleistung, zwischenzeitlich hatten sie immer mal wieder Wackler im Spiel - hinten wie vorne. Werder aber hatte keinen richtigen Zug zum Tor, und Schalke kämpfte über 90 Minuten. “Der S04 ist wieder da”, sangen die mitgereisten Fans in den Schlussminuten.

Pfiffe für Rückkehrer Di Santo

Begonnen hatte die Partie wie erwartet - mit hörbarer Bremer Verachtung. Es war ja klar, was schon bei der Verkündung der Aufstellungen passieren würde. Als der Stadionsprecher den Namen Franco Di Santo verlas, ertönte ein lautstarkes Pfeifkonzert. Die Bremer Fans haben ihrem einstigen Liebling den Wechsel nach Schalke nicht verziehen, zumal der Stürmer ihnen vorher den Eindruck vermittelt hatte, an der Weser bleiben zu wollen. Unter den Bremer Spielern hat der Argentinier noch Freunde: Bei der Begrüßung an der Mittellinie gab es zum Teil herzliche Umarmungen.

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Dass auch bei jedem Ballkontakt von Di Santo Pfiffe ertönten, war keine Überraschung mehr. Es fiel allerdings auf, dass die Bremer selbst in ihrem Unmut hanseatisch blieben: Es blieb bei den Pfiffen, es gab keine verbalen Entgleisungen, und die Plakate (“Werder ist größer als jeder Spieler”) enthielten keine Beleidigungen.

In der neunten Minute griff Di Santo erstmals auffallend in das Spiel ein. Bei einem Konter spielte er den Ball seinem Sturmpartner Klaas-Jan Huntelaar perfekt in den Lauf, der Niederländer schlug einen Haken nach innen - und ließ dann ein harmloses Schüsschen folgen. Ungewohnt für den “Hunter”, Top-Chance vertan.

Nastasic muss verletzt ausgewechselt werden

Auf der anderen Seite wirkte Schalkes Abwehr selten richtig sicher. In der 14. Minute verletzte sich zudem auch noch Innenverteidiger Matija Nastasic, drei Minuten später musste er nach einem erfolglosen Behandlungsversuch durch Roman Neustädter ersetzt werden. Mit einer dicken Bandage um den Fuß wurde der Serbe in die Kabine getragen.

Kurz danach hätte Schalke in Führung gehen können. Eine sehr gute Flanke des aufgerückten Rechtsverteidigers Sascha Riether, der von Trainer André Breitenreiter den Vorzug gegenüber Junior Caicara erhalten hatte, entschärfte Bremens Innenverteidiger Assani Lukimya mit einer artistischen Rettungsaktion.

Auch in der 27. Minute wäre ein Schalker 1:0 möglich gewesen: Diesmal kam eine schöne Flanke von der anderen Seite, Linksverteidiger Dennis Aogo schlug sie weit auf Franco Di Santo, dessen Kopfballablage Leon Goretzka ebenfalls per Kopf in Richtung Tor verlängerte - Bremens Torwart Felix Wiedwald sprang und wehrte den Ball zur Ecke ab.

Nach wie vor fehlte Schalke bei der Defensivarbeit die Ordnung, dadurch kam die Viererkette hinten immer mal wieder ins Schwimmen. Glück für die Gäste, dass die Bremer vorne nicht gefährlich genug waren.

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Und ganz besonderes Glück hatten die Schalker dann in der 35. Minute. Joel Matip spielte einen schlechten Pass, der den Adressaten Klaas-Jan Huntelaar nicht erreicht hätte. Aber Theodor Gebre Selassie, Werders Rechtsverteidiger, fühlte sich bemüßigt, seinen Fuß hinzuhalten - gut gemeint, jedoch mit einer für Werder furchtbaren Folge: Der Ball senkte sich über Torwart Felix Wiedwald hinweg zum 1:0 für Schalke 04 ins Netz.

Man hatte allerdings nicht das Gefühl, dass diese Führung den Schalkern mehr Sicherheit gab. Nach wie vor wirkten sie bei Bremer Ballbesitzt nicht gut sortiert, nach wie vor spielten sie selbst vorne meistens zu unsauber ab.

Und Franco Di Santo? Der Rückkehrer wirkte ein wenig gehemmt. Symptomatisch war eine Eins-gegen-Eins-Situation, in der er sich relativ leicht den Ball von Werders Innenverteidiger Jannik Vestergaard abluchsen ließ. Und fünf Minuten vor der Pause verschlief der Argentinier nach einem missglückten Bremer Freistoß eine erstklassige Konter-Gelegenheit, als er den startetenden Julian Draxler viel zu spät bediente, und zwar erst, als der bereits ins Abseits gelaufen war.

Choupo-Moting und Huntelaar vollenden

In der 52. Minute zeigte Julian Draxler seinen Mitspielern dann, wie man so etwas richtig macht. Er zog zügig durch das von Werder fahrlässig geöffnete Mittelfeld und spielte am Schluss genau im richtigen Moment auf Klaas-Jan Huntelaar. Der Niederländer ließ allerdings auch diese Chance aus und scheiterte mit einem unplatzierten Schuss an Torwart Felix Wiedwald.

Werder-Trainer Viktor Skripnik musste etwas tun, deshalb schickte einen Neuen auf den Rasen: Angreifer Aron Johannsson, ein Amerikaner mit isländischen Wurzeln, gab sein Debüt im Westerstadion. Er war gerade auf dem Rasen, als Fin Bartels Joel Matip abschüttelte, dann aber den Ball minimal am langen Pfosten vorbei steuerte. Das war Bremens bis dahin beste Chance.

Auch André Breitenreiter reagierte nun. In der 61. Minute veranlasste er die Bremer Fans ein letztes Mal zu einem Pfeifkonzert und nahm Franco Di Santo vom Feld. Ganz offensichtlich wollte Schalkes Trainer für mehr Sicherheit sorgen, denn für den Stürmer brachte er den defensiven Mittelfeldspieler Marco Höger. Der bildete nun eine Doppelsechs mit Johannes Geis, Leon Goretzka rückte auf die Zehner-Position hinter der nun einzigen Spitze Klaas-Jan Huntelaar vor.

Sieben Minuten später jubelte Schalke erneut. Joel Matip war mit dem Ball am Fuß in die gegnerische Hälfte gerückt, sein präziser Pass kam optimal bei Eric-Maxim Choupo-Moting an. Der fackelte nicht lange und brachte das Spielgerät zielsicher flach im Netz unter. 2:0, das musste es sein.

In der 82. Minute wechselte Breitenreiter noch einmal. Leon Goretzka, der viel gearbeitet, aber angesichts seines Potenzials zu wenige eigene Akzente gesetzt hatte, musste raus, und der schnelle Leroy Sané kam aufs Feld. Er ging auf die linke Seite, Julian Draxler rückte nach innen. Der Wechsel zahlte sich auf Anhieb aus. In der 85. Minute sprintete Sané bei einem Konter los, die Bremer sahen nur noch seine Rücklichter, und im richtigen Moment bediente der 19-Jährige den mitgelaufenen Huntelaar, der nun doch noch sein Tor machte. Das war es dann endgültig. Wie in der vergangenen Saison siegte Schalke 04 mit 3:0 in Bremen, und diesmal war es ein verheißungsvoller Saison-Auftakt.

S04-Sieg bei Di-Santo-Rückkehr

Pfiffe und Plakate begleiteten die Rückkehr des Ex-Bremers Di Santo
Pfiffe und Plakate begleiteten die Rückkehr des Ex-Bremers Di Santo © Bongarts/Getty Images
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