Gelsenkirchen. . Klaas-Jan Huntelaar versteht sich schon gut mit Franco Di Santo. Aber die Torjäger sind davon abhängig, ob es in der Schalker Mannschaft läuft.

Am Dienstag klappten die Laufwege des neuen Sturmduos schon ganz gut – zumindest fanden die beiden Angreifer am Ende zueinander. Klaas-Jan Huntelaar stand gerade vor der Kamera des vereinseigenen Senders Schalke TV, als wie auf Bestellung Franco Di Santo vorbeikam und seinen Kopf direkt neben dem Sturmkollegen grinsend ins Blickfeld hielt. Und schon war das Bild fertig, das aussagt: Die beiden verstehen sich doch schon prima, oder?

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Eine Woche sind Klaas-Jan Huntelaar und Franco Di Santo jetzt zusammen und haben den Auftrag, sich so schnell wie möglich zu finden – schließlich steht am Samstag schon das erste Pflichtspiel im Pokal beim MSV Duisburg an. Bisher kann Huntelaar noch nicht viel Negatives sagen über seinen neuen argentinischen Partner, der für sechs Millionen Euro von Werder Bremen kam – okay, lacht Schalkes Vize-Kapitän: „Sein Deutsch könnte er ein bisschen steigern...“ Aber sportlich packen sie es auf dem Platz an: Auch wenn in den beiden Testspielen gegen Porto (0:0) und Enschede (1:1) noch kein Tor für die Angreifer zu Buche stand, so wurde doch deutlich, dass sie sich nicht gegenseitig im Weg stehen. Und sich vielmehr um eine gute Abstimmung bemühen.

Umstellung auf zwei Sturmspitzen eine Sache der Abstimmung

Di Santo ist trotz seiner Größe von 1,93 Metern ein beweglicher Mittelstürmer, der auch mal auf die Flügel ausweicht – Huntelaar hat dagegen den direkteren Zug zum Tor. Schalkes bester Torjäger der vergangenen fünf Jahre sieht sich aber nicht nur in der Rolle des Knipsers, er sagt: „Ich versuche, Franco so zu helfen, wie ich jedem Sturmpartner helfen will – ich versuche, auch Assists zu geben. So musst du als Mannschaft agieren.“

Für ihn persönlich hält sich die Umstellung vom einzigen Stürmer im bisherigen 4-2-3-1-System zum Teil der Doppelspitze im 4-4-2 in Grenzen. Bislang habe er einen Zehner auf dem Feld hinter sich gehabt, „jetzt sind wir mehr nebeneinander im Sturm“. Da gehe es um Kleinigkeiten bei der Abstimmung. Außerdem weist er darauf hin, dass Schalke ja auch schon im Vorjahr zwischendurch mit zwei Spitzen agiert hatte – nämlich zu der Zeit, als Roberto Di Matteo auf ein 3-5-2-System umgestellt hatte.

Huntelaar hofft, dass Schalke wieder als Team funktioniert

Damals stürmte er zusammen mit Eric Maxim Choupo-Moting in der Spitze, doch beide standen oft auf verlorenem Posten, weil das System zu defensiv angelegt war und von den Außenpositionen wenig Zulieferdienste kamen. In Huntelaars Vergleich kommt das neue 4-4-2 viel besser weg: „Jetzt sind auch die Außenpositionen besetzt. Jetzt stehen da Leute, die offensiv sind.“ Und von den Flanken von links (Draxler) und rechts (Choupo-Moting oder Goretzka) sollen Huntelaar und Di Santo profitieren.

Wenn das klappt, kann Schalke ein furioses Sturmduo haben: Di Santo schoss in der vergangenen Saison 13 Tore für Werder Bremen, Huntelaar ist auch immer für eine zweistellige Quote gut – dass es im Vorjahr lediglich neun Bundesliga-Treffer für den ehrgeizigen Holländer waren, hat ihn selbst am meisten gestört. Nun setzt er darauf, dass Schalke künftig wieder als Team funktioniert. „Du musst als Mannschaft gut spielen“, sagt er, „dann sind wir vorne auch in der Lage, Tore zu schießen.“ Der „Hunter“ und sein neuer Partner.