Velden. Der Serbe Matija Nastasic kam als Wunschspieler von Roberto Di Matteo zum FC Schalke. Im Interview wirft er einen Blick auf seine Zukunft beim S04.
Plötzlich tauchen im Trainingslager, das der Schalker Tross in Velden am Wörthersee in Kärnten aufgeschlagen hat, auch noch Gerüchte um einen Wechsel des 22-jährigen Matija Nastasic zu Juventus Turin auf. Ist die "Serben-Sense" also gar nicht richtig dabei und demnächst sogar ganz weg? Im Interview erlebten wir einen ganz anderen Matija Nastasic...
Matija Nastasic, klassische Einstiegsfrage aktuell: Was halten Sie von Ihrem neuen Trainer?
Matija Nastasic: André Breitenreiter ist noch nicht lange unser Trainer, was ich aber sagen kann, ist, dass er in dieser ersten Phase sehr gut mit uns arbeitet. Er macht einen guten Job, ich mag seinen Stil, denn er legt Wert auf das Spiel. Im Moment ist einfach nur alles okay und ich bin wirklich zufrieden mit unserem neuen Trainer. Er strahlt viel positive Energie aus, auch als Person. Er will uns immer genau zeigen, was er von uns sehen will.
Überall macht sich Optimismus breit. Auch bei Ihnen?
Nastasic: Ich bin optimistisch für die neue Saison, das sollte zu diesem Zeitpunkt ja auch so sein. Die letzte Saison war für uns nicht zufriedenstellend. Wir müssen uns deutlich verbessern und zwar von Anfang an. Wir müssen gute Spiele zeigen und Punkte sammeln, das ist auch für uns als Mannschaft wichtig.
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Seit genau einem halben Jahr sind Sie auf Schalke. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Nastasic: Ich bin im Januar zu Schalke 04 gekommen und war von Anfang an glücklich, hier zu sein, bei solch einem großen Klub wie Schalke 04. Für mich war es ein wichtiges halbes Jahr. Vielleicht haben wir nicht die Resultate erzielt, die wir uns vorgenommen hatten, aber ich persönlich habe es trotzdem genossen, für diesen Klub zu spielen. Ich habe viel gespielt und auf dem Platz immer alles gegeben - für den Trainer, den ganzen Stab und natürlich für die Fans. Ich hoffe, dass jetzt auch die Ergebnisse besser werden als im letzten Halbjahr.
Die persönliche Bilanz fällt also erfreulicher aus als die von Mannschaft und Verein? Sie waren ja von Anfang an gesetzt.
Nastasic: Für jeden Spieler ist es wichtig zu spielen, und ich war wirklich froh, dass ich nur ein Spiel verpasst habe. Dass ich fast jedes Spiel machen konnte, war für mich persönlich schon wichtig. Ich hoffe, dass ich nun daran anknüpfen kann.
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Allerdings waren Sie der erklärte "Wunschspieler" von Roberto Di Matteo. Dieser ist nun jedoch Geschichte. Hat das etwas an Ihrer Situation geändert, wird es für Sie auf Schalke nun schwieriger?
Nastasic: Immer wenn es einen Trainerwechsel gibt, dann fangen alle Spieler wieder bei null an. Das ist auch ganz gut, denn erstmal bekommt jeder Spieler eine neue Chance. Aber für den Trainer ist es sicherlich auch interessant zu sehen, wie sich die Spieler ins Zeug legen. Für mich hat sich ansonsten nichts geändert. Ich bin immer noch froh, auf Schalke zu sein, alles ist perfekt.
Was haben Sie sich für die kommende Saison vorgenommen?
Nastasic: Wir sind in drei Wettbewerben und müssen dort von Spiel zu Spiel denken. Aber ich finde schon, dass es unser Ziel sein sollte, uns wieder für die Champions League zu qualifizieren. In Europa League und DFB-Pokal geht es darum, soweit wie möglich zu kommen.
Sie reden tatsächlich vom Ziel Champions-League-Qualifikation? Alle anderen sind da zurückhaltender und wollen keinen konkreten Tabellenplatz ausgeben.
Nastasic: Ich finde einfach, dass Schalke einer der größten Klubs ist und auf die vordersten Plätze gehört. Ein Verein wie Schalke 04 muss Champions League spielen!
Was muss sich verbessern, damit Schalke das wieder schafft?
Nastasic: Ich glaube, dass wir es in allen Bereichen besser machen können. Da sollte man sich nicht nur auf einen Aspekt beschränken. Jeder Spieler sollte das Ziel haben, sich zu verbessern. Das muss bei einem selber anfangen, zu versuchen, sich jeden Tag zu verbessern. Dann wird das Team am Ende auch stärker sein als wir es letztes Jahr waren.
Schalker Nastasic: "Junior Caicara wird uns auf Schalke viel Freude machen"
Ihr Vertrag läuft noch bis 2019. Wie blicken Sie in die Zukunft?
Nastasic: Ich freue mich auf die Zukunft mit Schalke 04. Ich denke, dass wir noch viel erreichen können und bin sehr optimistisch, auch für die kommende Saison.
Sind die Erwartungen, die Sie selbst an den Verein hatten eigentlich erfüllt worden? Eine große Rolle spielen dabei sicherlich die Fans.
Nastasic: Meine Erwartungen wurden übertroffen. Die Fans sind unglaublich. Das habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt. Solch eine Atmosphäre wie auf Schalke habe ich auch in England in keinem Stadion beobachtet. Das macht schon riesigen Spaß, vor solchen Fans zu spielen. Und nicht nur zuhause, sondern auch auswärts. Wahnsinn, wie viele da immer mitreisen. 5.000, 6.000 oder sogar 10.000! Da macht es fast keinen Unterschied mehr, ob du zuhause oder auswärts spielst.
Auch im Trainingslager sind die Fans immer ganz nah dran. Richtig so?
Nastasic: Ich mag das. Für die Fans ist es wichtig, dass sie nahe an der Mannschaft sein können. Diese Verbindung zwischen Spielern und Fans ist von sehr großer Bedeutung.
Eins fehlt noch zu Ihrem Glück: Das erste Tor für Schalke!
Nastasic: Ich hoffe, dass es nicht mehr allzu lange dauert und ich zu Saisonbeginn endlich mein erstes Tor für Schalke mache, am besten gleich im ersten Spiel (lacht). Zwar hat der Trainer zu entscheiden, ob ich mich in die Offensive einschalten darf, aber wenn er nichts dagegen hat, gehe ich bei jeder Ecke mit nach vorne und versuche, Tore zu schießen.
Wie gefallen Ihnen die Neuzugänge?
Nastasic: Wir haben sehr gute Spieler geholt. Junior (Caicara) ist ja der einzige, der mit im Trainingslager ist. Er ist schnell und technisch stark, kann richtig was am Ball. Ich glaube, der wird uns auf Schalke schnell viel Freude machen.