Velden. Die Mannschaft des FC Schalke 04 scheut im Trainingslager in Velden nicht den Kontakt zu den mitgereisten Fans. Bis Montag waren 150 Königsblaue da.
Es dauert immer eine Zeit, bis die Spieler des FC Schalke 04 nach dem Training ihre Sachen packen und ins Hotel radeln können. Denn: Erst geht es durch das Spalier mit den mitgereisten Fans. Hier ein Autogramm, da ein Selfie - Schalke präsentiert sich in Velden wieder zum Anfassen. Zumindest für die mitgereisten Anhänger ist die Zeit der langen Gesichter erst einmal wieder vorbei.
„Der erste Eindruck ist fantastisch“, strahlt Arthur Saager vom Fanclub-Dachverband: „Der Trainer kommt hierher, geht auf die Fans zu und sagt Hallo - das haben wir lange nicht mehr gehabt in dieser Art.“ Breitenreiter ist bisher ein offener Typ und gibt damit auch die Richtung für die Spieler vor, so dass die Fans wieder auf ihre Kosten kommen. „Wir sind wieder nah dran. Das hat man auch gebraucht“, sagt Stefan aus Köln, der am Montag mit Frau und Kind in Velden eingetroffen ist - nach neun Stunden Autofahrt durch die Nacht.
Die meisten S04-Fans wohnen nicht in Velden
Vielleicht 150 Königsblaue waren bis zum Montag schon da. Die meisten wohnen nicht in Velden, das den Ruf einer Schicki-Micki-Stadt hat, sondern in der Umgebung. Weil Schalke drei Testspiele hat und das Wetter auch zum Baden im Wörthersee einlädt, brauchen die meisten kein großes, vom Dachverband organisiertes Programm. Ihnen reicht der blau-weiße Abend, der zwar noch nicht terminiert ist, aber von Schalke bereits fest zugesagt. Bedenken, dass die Zusage eingehalten wird, hat Saager nicht - so offen, wie sich der Klub derzeit wieder gibt. „Jetzt kann man wieder sagen: Das ist Schalke“, findet Saager.
Natürlich ist noch nicht vergessen, wie sehr die Fans in der vergangenen Saison verärgert wurden. Arthur Saager klingen noch die zahlreichen Proteste in den Ohren. Zum Beispiel, als die Fan-Klubs von auswärts, die lange vor dem letzten Heimspiel gegen Paderborn ihre traditionelle Saisonabschlussfahrt nach Schalke geplant hatten, damals am Freitag beim Abschlusstraining vor verschlossenen Toren standen. „Das Training“, spottet der 61-Jährige über diese unschönen Zeiten, „war damals so geheim, dass es selbst die Spieler nicht mitbekommen haben. Darum haben sie damals auch so gespielt…“
Ob jetzt tatsächlich der königsblaue Frieden wieder hergestellt ist, wird man sehen: Die Offenheit sollte natürlich auch nach der Rückkehr nach Gelsenkirchen weitgehend Bestand haben, und dass sich am Ende vor allem auf dem Platz etwas ändern muss, ist auch klar. Aber Arthur Saager ist lange genug dabei, um zu wissen: „Eigentlich ist es auf Schalke doch ganz einfach, bei uns Fans gut anzukommen…“