Essen. Der Schalke-Manager hätte gerne eine Mannschaft mit Identifikationsfiguren, die auch noch schönen Fußball spielt. Doch davon ist S04 weit entfernt. Ein Kommentar.

Horst Heldt hat sein Idealbild vom FC Schalke 04 der Zukunft gezeichnet. Die Mannschaft soll mit ihrem Fußball begeistern, die Fans sollen sich mit den Spielern identifizieren, und die ganze Sache soll am Ende auch noch erfolgreich sein.

Klingt wie ein schöner Traum, doch es gibt tatsächlich genügend Mosaiksteinchen, die diesen Traum in Wahrheit verwandeln könnten. Zum Beispiel: Die Schalker A-Jugend ist gerade Deutscher Meister geworden, in der Bundesliga-Elf stehen bereits jede Menge Schalker Eigengewächse wie Max Meyer, Julian Draxler, Ralf Fährmann oder Benedikt Höwedes. Stürmer wie Leroy Sané wachsen nach, Jungprofis wie Leon Goretzka passen ins Schema.

Für den kompletten Umbruch braucht S04 Geduld

Dazu könnte Norbert Elgert als Trainer kommen. Der Mann, der die Nachwuchsarbeit der Königsblauen seit Jahren erfolgreich leitet. Ein Mann, für den die Jungs durchs Feuer gehen würden.

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Doch nun schütten wir Wasser in den Wein: Es gibt das deutsche Arbeitsrecht, und das schützt auf der anderen Seite die Profis, die die Schalker gerne loswerden wollen. Nämlich die Spieler, die von den Fans zuletzt beschimpft worden sind. Sie können im Notfall ihre Verträge bei vollem Gehalt aussitzen.

Damit wäre die Aufbruchstimmung dann auch schon wieder dahin. Horst Heldts Idealbild der Schalker Zukunft ist nett, zur Umsetzung in der Realität der Arbeitswelt braucht er aber einen langen Atem. Zumal auch Heldt weiß, dass der Erfolg auf diesem Weg niemals garantiert sein wird.