Gelsenkirchen. . Schalke muss gegen den SC Freiburg gewinnen und macht das auch deutlich. Durch die Rückkehrer gibt es neue Möglichkeiten und keine Ausreden mehr.

Fußballer sind mit ihren Prognosen heutzutage ja meist so vorsichtig, als müssten sie vor den Vereinten Nationen eine Rede zum Thema Krieg und Frieden halten. Während die Spieler früher auch mal gerne mit griffigen Parolen auf den Platz gegangen sind („die hauen wir weg“), wird heute lieber auch verbal taktiert. Vor dem Heimspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr, live in unserem Ticker) gegen den SC Freiburg reden die Schalke aber nicht um den heißen Brei herum – auch Trainer Roberto Di Matteo nicht: „Am Samstag müssen wir drei Punkte holen – etwas anderes hilft uns wahrscheinlich nicht.“

Ein Sieg – sonst zählt nichts!

Schalkes Blick geht auch nach hinten

Augenblicklich ist es ja nicht einmal klar, ob Schalke selbst mit einem Sieg überhaupt noch einmal näher an die Champions-League-Plätze heranrücken würden, aber sie sollten wenigstens parat stehen, wenn Borussia Mönchengladbach oder Bayer Leverkusen nach ihrem vereinten Pokal-Aus unter der Woche nun auch in der Bundesliga patzen würden. Außerdem muss Schalke auch nach hinten blicken, um wenigstens den Platz in der Europa League zu sichern: Nur drei Punkte beträgt der Vorsprung auf den siebten Tabellenrang, der das Startrecht für Europa noch nicht sicher garantiert. Auch unter diesem Aspekt ist gegen Freiburg der vierte Sieg im elften Spiel der Rückrunde einfach Pflicht.

Ausreden und Erklärungen gibt es nicht mehr, seit sich auf Schalke der Reihe nach fast alle Langzeitverletzten zurückgemeldet haben. Gegen Freiburg dürfte nun auch Julian Draxler sein Comeback (als Einwechselspieler) geben, nachdem zuletzt bereits Ralf Fährmann und Jefferson Farfan der Mannschaft neues Leben eingehaucht hatten. „Man merkt schon im Training, dass die Intensität gewachsen ist“, sagt Di Matteo. Die vielen Rückkehrer würden schon in der Spielvorbereitung für mehr Konkurrenzkampf und Qualität sorgen: „Das wird uns einen positiven Impuls geben“, glaubt der Trainer.

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Und es gibt ihm neue Möglichkeiten – wie zum Beispiel am Ostersonntag in Augsburg, als er zur Pause kurzerhand das System umstellen konnte, weil mit Farfan wieder ein echter Flügelspieler zur Verfügung stand. „Diese 45 Minuten haben ihm sicher gut getan“, glaubt Di Matteo. Allerdings scheint er noch nicht restlos davon überzeugt zu sein, ob Farfan nun gegen Freiburg vielleicht sogar schon ein Kandidat für die Startelf sein könnte. „Man muss sehen“, sagt der Trainer, „ob er dafür schon die Bereitschaft und die Kondition hat.“

Der SC Freiburg wird auf Schalke sehr geschätzt

Genauso lässt es sich der Italiener offen, mit welchem System er gegen Freiburg beginnen wird – ob im 3-5-2 wie in den vergangenen Monaten, oder im 4-2-3-1, das er eigentlich eher bevorzugt. „Wir haben die Möglichkeit, verschiedene Systeme spielen zu können“, sagt der Trainer und wirkt dabei zufrieden, dass er mit der Mannschaft immerhin in diesem Punkt ein Stück weit vorangekommen ist – auch wenn man das an den Ergebnissen noch nicht so deutlich sieht.

An diesem Samstag aber muss es sich mit einem Sieg gegen den SC Freiburg niederschlagen – gegen eine Mannschaft, die auf Schalke traditionell sehr geschätzt wird. Manager Horst Heldt erinnert daran, dass Freiburg am Dienstag im DFB-Pokal sogar für den formstarken Tabellenzweiten VfL Wolfsburg eine ganz schön harte Nuss war. „Wolfsburg hat sich nicht umsonst so schwer getan“, sagt Heldt: „Aber trotzdem steht es außer Frage, dass wir gegen Freiburg gewinnen müssen.“

Ein Sieg – sonst zählt nichts.

So könnte Schalke spielen

Fährmann - Uchida, Matip, Nastasic, Höwedes - Neustädter, Höger - Farfan, Meyer, Choupo-Moting - Huntelaar.

Ersatzbank

Wellenreuther (Tor), Barnetta, Fuchs, Aogo, Boateng, Sam, Draxler.