Gelsenkirchen. Ob die Schalker Spielweise attraktiv ist, interessiert Benedikt Höwedes nicht. Wichtig sind die Punkte - auch am Samstag bei Eintracht Frankfurt.
Benedikt Höwedes beendete das Training am Montag eine Viertelstunde vor seinen Mannschaftskollegen. Ein Fan, der die Einheit im Parkstadion verfolgte, vermutete schon Schlimmes. „Nicht auch noch der Benni, den können wir nicht ersetzen“, sagte er. Doch Schalkes Kapitän gab schon wenig später Entwarnung. „Ich habe am Freitag gegen Mönchengladbach einen kleinen Schlag auf die Hüfte bekommen und sollte erst gar nicht trainieren. Aber ich hatte Lust zu trainieren. Alles in Ordnung.“
Die Lust auf Fußball ist auf Schalke groß. Nicht nur bei Benedikt Höwedes. Sieben Punkte aus den ersten drei Rückrundenspielen gegen Hannover 96, FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach - eine starke Bilanz. Von Perfektion will Höwedes nicht sprechen. „Aber wir sind sehr glücklich“, sagt er.
Dass es auf Schalke aktuell so gut läuft, liegt auch am Mannschaftskapitän. Denn Schalkes neues Prunkstück ist die Dreierkette mit Neuzugang Matija Nastasic, Joel Matip und eben Benedikt Höwedes. Bei Angriffen des Gegners komplettieren Atsuto Uchida auf der rechten, und Christian Fuchs auf der linken Seite die Schalker Abwehr. Beim 1:0-Erfolg am Freitag gegen Mönchengladbach spielte Jan Kirchhoff im defensiven Mittelfeld und fing dort schon viele Bälle des Gegners ab.
Mannschaft fühlt sich im 3-5-2 wohl
„Ja, wir stehen sehr kompakt. Es ist schwer, ein Durchkommen zu finden“, sagt Höwedes. Für Schalke sei es enorm wichtig, sich diese dreckigen Siege zu erarbeiten, wie Höwedes sagt. „Jeder weiß, dass er unterstützt wird und der eine für den anderen fightet.“
Die Mannschaft fühle sich mit dem 3-5-2 System, dessen Handschrift vor allem die des Cheftrainers Roberto Di Matteo trägt, sehr wohl. „Der Trainer hat erkannt, dass wir aufgrund des vorhandenen Personals nicht 4-4-2 oder 4-5-1 spielen können. Das neue System hat unheimlich gut gefruchtet, wir sind sehr stabil geworden“, sagt der 26-Jährige.
Dass von außen auch Kritik am System geübt wird, weil auf Schalke derzeit eben kein attraktiver Offensivfußball gespielt wird, interessiert den Weltmeister nicht. „Sollen die Leute doch erzählen, was sie wollen. Wir sind erfolgreich, das zählt.“ Und dass die Gegner keine Lust haben, gegen Schalke zu spielen, müsse man sich schließlich erst einmal hart erarbeiten.
Warnung vor den Eintracht-Stürmern
Auch am Samstag beim Auswärtsspiel gegen Eintracht Frankfurt wollen die Schalker mit Mauer-Taktik erfolgreich sein. Doch Benedikt Höwedes weiß, dass drei Punkte beim Tabellenneunten keine Selbstverständlichkeit sind. „Eintracht Frankfurt spielt eine gute Saison und hat zwei gefährliche Stürmer, die auch für Gefahr sorgen, wenn sie nicht so im Spiel sind. Sie dürfen wir nicht aus den Augen verlieren.“ Der eine, Alex Meier, führt mit 14 Toren die Torjägerliste an, traf auch am Sonntag beim 2:2 beim FC Augsburg. Der andere, Haris Seferovic hat sieben Tore auf seinem Konto. Das Frankfurter Sturmduo ist somit für 55 Prozent der 38 Saisontore zuständig.
Schalke schlägt Gladbach
Benedikt Höwedes will daher auch am Samstag unter keinen Umständen von Schalkes neuer Ordnung abrücken. „Es ist wichtig, akribisch zu arbeiten und in der Abwehr gut zu stehen. Wir bleiben uns treu und spielen keinen Hau-Ruck-Fußball.“