Maribor. Erst in der zweiten Hälfte wechselte Schalke-Trainer Di Matteo Max Meyer ein - und dem 19-Jährigen gelang das Siegtor. Wir haben die Stimmen zum Spiel.
Der Boss versammelte alle in der Kabine: Nach dem 1:0-Erfolg in Maribor und dem damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale der Champions League gratulierte Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies den Spielern persönlich. Beim Abpfiff hatte Trainer Roberto Di Matteo schon so emotional gejubelt wie noch nie in seiner bisher zweimonatigen Amtszeit bei den Königsblauen. Wir haben die Stimmen zum Spiel notiert.
Roberto Di Matteo (Trainer FC Schalke 04): "Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Er war hochverdient. Es war wichtig für die Evolution dieser Gruppe, dass wir weiterkommen. Wir hatten einen Spielplan und wussten, dass wir es in der ersten Halbzeit nicht entscheiden werden. Ich habe immer gesagt, dass man aus einer guten, soliden Organisation nach vorn spielen kann. Das haben wir zuletzt gezeigt. Wir haben wieder kein Gegentor bekommen, das gibt Selbstbewusstsein. Die Spieler wissen, dass sie ein Spiel ohne Gegentor zu Ende spielen können. Wir haben aber noch viel aufzuholen in der Bundesliga."
Horst Heldt (Manager FC Schalke 04): "Unser Ziel war es, ins Achtelfinale der Champions League einzuziehen. Wir wollten es - und wir haben es! Es war ein sehr intensives Spiel. Maribor ist zu Hause sehr stark - hier hat sich jede Mannschaft schwer getan."
Heldts Champions-League-Bilanz: "In der Champions League hat jede Mannschaft Qualität. Es wäre falsch zu glauben, dass man in der Gruppenphase leichte Gegner hat. Wir haben mit einem offenen Rennen mit Sporting Lissabon gerechnet - und nicht etwa damit, dass wir sechs Punkte gegen Chelsea holen. Uns hat belastet, dass wir zu Hause gegen Maribor nicht die eingeplanten Punkte eingefahren haben."
Clemens Tönnies (Aufsichtsratschef FC Schalke 04): "Wir verreisen weiter! Es war ein schweres Spiel, die haben uns nichts geschenkt. Ich habe gewusst, dass nach der Halbzeit was passiert. Dann kam Meyer und dann hat das auch geklappt. Ich habe ihn eben gedrückt und wir haben uns beide gefreut."
Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Wir gehen als verdienter Sieger vom Platz. Es war klar, dass es ein Geduldsspiel wird, dass Maribor auf Konter lauern wird. Wir hatten schon in der ersten Halbzeit gute Möglichkeiten, in der zweiten Halbzeit dann immer mehr - und wir wurden zum Glück belohnt. Max hat direkt die Hütte gemacht, nachdem er ins Spiel gekommen ist."
Höwedes über das Parallelspiel des FC Chelsea: "Ich war überhaupt nicht über das Zwischenergebnis informiert. In der Halbzeit wurde kurz was gesagt, das hat aber nicht jeder mitgekriegt. Wir wollten unser Spiel durchbringen und gewinnen, damit wir wenigstens die Europa League sicher haben. So ist es natürlich umso besser."
Höwedes über den Siegtreffer: "Wir hätten das Tor schon vorher verdient gehabt, aber es freut mich für Max, dass er das entscheidende Tor erzielt hat."
Max Meyer (FC Schalke 04): "Sehr schön, dass ich das Tor gemacht habe. Die Champions League ist keine Kirmesveranstaltung, auch wenn Maribor ein Underdog ist."
Dennis Aogo (FC Schalke 04): "Im Nachhinein kann man sagen, dass der Matchplan aufgegangen ist. Wir wussten im Vorfeld, dass viel auf dem Spiel steht. Ich hatte in der Halbzeit das Ergebnis aus Chelsea mitbekommen, weil ich danach gefragt habe. Das war ein gefährliches Spiel, weil wir aufpassen mussten, dass wir nicht zu sehr aufmachen. Deshalb waren wir sehr glücklich über das 1:0. Danach haben wir gezeigt, dass wir gut stehen und es schwer ist, ein Tor gegen uns zu machen."
Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "Wir haben in der ersten Halbzeit gut verteidigt. Natürlich sind wir nicht alle nach vorne gelaufen.“
Huntelaar über seinen Pfostentreffer: "Das Ball wollte einfach nicht rein. Der war genau auf der Linie und wurde dann leider geklärt. Trotzdem haben wir noch das Ding rein gemacht und sind jetzt weiter.“
Huntelaar über mögliche Wunschgegner: (lacht) "Barcelona ist natürlich ein bisschen wärmer als Slowenien."
Huntelaar über eine mögliche Vertragsverlängerung: „Wenn es um einen Vertrag geht, macht mein Manager das. Es geht nicht nur um Geld, sondern auch um das, was wir als Schalke erreichen können. Das ist am wichtigsten. Ich habe immer gesagt, dass ich mich auf Schalke wohl fühle und das ist jetzt auch so.“
Oliver Kahn (ZDF-Experte): "In solchen Spielen geht es nur ums Weiterkommen. Bis auf die Druckphase zum Schluss haben die Schalker in der Defensive gut gespielt. Schalke hatte 90 Minuten Zeit, irgendwann das Tor zu erzielen. In so einer Situation ist es wichtig, wenn man weiß, dass man sich auf die Defensive verlassen kann. Es war nicht unintelligent von Di Matteo, Meyer für Barnetta zu bringen in der Phase, in der Schalke Druck gemacht hat."
Kahn zum Schalker Siegtor: "Wenn der Torwart rauskommt, ist es ungünstig, wenn er den Ball in die Mitte abwehrt. Außerdem muss er gar nicht rauskommen, weil da noch ein Abwehrspieler stand."
Kahn über die Schalker Chancen im Achtelfinale: "Wir alle haben die Spiele gegen Real Madrid vor einem Jahr und nun gegen Chelsea in Erinnerung. Die Schalker müssen noch zeigen, dass sie gegen die Großen Ergebnisse erzielen können." (MH/aer)