Maribor. Schalke 04 hat doch noch die K.o-Runde der Champions League erreicht. Weil der FC Chelsea zeitgleich Lissabon schlug, reichte S04 in Maribor ein 1:0.
Wie eine Festung sieht das Stadion in Maribor nicht gerade aus, es ist das kleinste der Champions League und bietet nur etwas mehr als 12.000 Zuschauern Platz. Dennoch hat im “Ljudski vrt” seit einem Jahr im Europapokal kein Gast mehr gewinnen können - selbst der FC Chelsea musste hier mit einem 1:1 zufrieden sein. Doch am Mittwochabend eroberte Schalke die Festung von Maribor, feierte einen am Ende verdienten 1:0-Sieg und stürzte sich in eine lange Nacht des Jubels: Denn weil der FC Chelsea mit einem Sieg gegen Sporting Lissabon die erhoffte Schützenhilfe leistete, schaffte der FC Schalke 04 doch noch den Sprung ins Achtelfinale der Champions League. Die Spieler lagen sich auf dem Platz in den Armen - und feierten vor allem den Torschützen Max Meyer.
In der 62. Minute erlöste Max Meyer die Schalker mit seinem Tor zur 1:0-Führung - ausgerechnet Meyer, den Trainer Roberto Di Matteo zunächst als einzigen Spieler gegenüber dem 4:0-Sieg in Stuttgart überraschend auf die Bank gesetzt hatte. Der Italiener hatte Marco Höger in diesem “Endspiel” den Vorzug gegeben, weil dieser nach seiner Sperre in Stuttgart “frisch” sei. Di Matteo wählte damit die konservative Variante, um die Räume noch enger zu machen. Darunter litt aber lange Zeit das Spiel nach vorne, Schalke tat sich zunächst sehr schwer, gegen die massiert verteidigenden Slowenen ein ansehnliches Kombinationsspiel aufzuziehen. Zwar hatte Tranquillo Barnetta in der Anfangsphase zwei Halbchancen, verfehlte das Tor jedoch zweimal (6., 17.). Das Sturmduo mit Klaas-Jan Huntelaar und Eric Maxim Choupo-Moting hing dagegen lange Zeit in der Luft.
Uchida rettet zweimal auf der Linie
Schalke wollte in diesem Nervenspiel nur keinen Rückstand riskieren, musste sich aber bei Atsuto Uchida bedanken, dass diese Rechnung in der ersten Halbzeit aufging. Denn in der 22. Minute rettete der Japaner zweimal auf der Linie: Erst schlug er einen Kopfball von Zeljko Filipovic aus der Gefahrenzone, und dann warf er sich mit letztem Einsatz auch noch in den Nachschuss von Torjäger Tavarez. Ansnsten konnte sich aber auch Maribor gegen die Schalker Dreierkette nicht entscheidend durchsetzen.
Erst kurz vor der Pause forcierten die Gäste ihre Offensivbemühungen. Zunächst steckte Huntelaar den Ball am Fünfmeterraum auf Barnetta durch, doch der verpasste die Gelegenheit, und dann vergab der Holländer höchstpersönlich die ganz große Chance zur Führung: Huntelaar lief alleine auf das Tor zu und schloss überhastet mit einem Schuss in die Wolken ab - er hätte sich viel mehr Zeit lassen können, weil Maribors Rajcevic ausgerutscht war und den Weg so freimachte.
Huntelaar scheitert am Innenpfosten
Nach dem Wechsel musste Schalke einfach noch mehr investieren - schließlich führte Chelsea wunschgemäß gegen Lissabon. Und in der 55. Minute hätte Schalke um ein Haar nachgezogen: Nach Uchidas Flanke sprang der Ball Huntelaar vor die Füße, doch der traf nur den Innenpfosten - Filipovic schlug den Ball genau auf der Linie aus dem Torraum.
Eine Minute später brachte Di Matteo dann endlich Max Meyer. In der Halbzeitpause hatte Ex-Nationalspieler Rüdiger Abramczik noch gesagt: “Ich hoffe, dass Meyer gleich reinkommt und das Tor macht.” Und genauso kam es: Sechs Minuten nach seiner Einwechslung traf der 19-Jährige mit einem Flachschuss zur 1:0-Führung und erlöste damit die Königsblauen. Diese Führung brachten die Gäste über die Zeit und zogen ins Achtelfinale der Königsklasse ein - ein kleines Fußball-Märchen wurde dank Max Meyer wahr.