Freiburg. . Fassungslosigkeit beim FC Schalke 04 nach der Niederlage beim SC Freiburg. Trainer Roberto Di Matteo und die Spieler bemängelten die Leistung in der zweiten Hälfte. Torjäger Klaas-Jan Huntelaar sah aber “in den ersten 20, 25 Minuten unseren besten Fußball in der letzten Zeit.“ Die Stimmen zum Spiel.

Roberto Di Matteo (Trainer des FC Schalke 04) über den Spielverlauf: “Ich glaube, wir haben ganz ordentlich angefangen, hatten viel Ballbesitz und das Spiel auch kontrolliert. Wir haben auch die eine oder andere Chance herausgespielt. Das erste Gegentor aber war dann gegen den Spielverlauf. Nachher haben wir ein bisschen den Rhythmus verloren. Ich bin enttäuscht darüber, dass wir in der zweiten Halbzeit nicht mehr so viel Druck machen konnten wie in der ersten. Nur am Schluss sind wir noch in die Nähe des Tores gekommen.”

Di Matteo über die beiden Gegentore: “Das erste Tor war etwas unglücklich, weil Benedikt Höwedes den Ball noch abgefälscht hat. Beim zweiten hatten wir genügend Zeit, um den Ball wegzuschlagen, aber wir haben es nicht gemacht. Das haben wir teuer bezahlt.”

Di Matteo über die fehlende Durchschlagskraft bei Ballbesitz: “In der ersten Halbzeit haben wir Chancen herausgespielt, da fehlte uns ein bisschen die Konsequenz, und außerdem war der Freiburger Torwart sehr gut. In der zweiten Halbzeit stand der Gegner sehr tief, mit acht Männern vor dem Strafraum, und wir konnten nie hinter die Abwehrkette kommen. Wir müssen versuchen, zielstrebiger zu sein.”

Di Matteo über die fünfte Gelbe Karte für Dennis Aogo wegen Meckerns: “Das ist natürlich sehr ärgerlich, dass er jetzt im nächsten Spiel gesperrt ist. Noch ein Spieler weniger für uns.”

Di Matteo über den Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit: “Es ist schwierig für mich, das jetzt zu analysieren. Wir waren bei Ballbesitz zu langsam. Die Gründe dafür muss ich noch herausfinden.”

Di Matteo über die Tabellensituation: “Die Konstellation war von Anfang an schwierig. Wir müssen hinterherlaufen, und ich glaube, das wird auch über die ganze Saison so sein.”

Di Matteo über ein mögliches mentales Problem seiner Mannschaft: “Ich glaube nicht, dass es eine Blockade gibt. Aber natürlich bringen Erfolge Selbstvertrauen in die Mannschaft, nur so kommt es zurück. Wenn man nicht die Resultate holt, kann es ein bisschen fehlen.”

Benedikt Höwedes (Kapitän FC Schalke 04): "Es hat nicht alles gepasst, deshalb haben wir hier zurecht verloren. Wenn alles gepasst hätte, hätten wir nicht zwei Gegentore kassiert und vor allem in der zweiten Halbzeit nicht so viele Chancen zugelassen. In der zweiten Halbzeit haben wir viele Fehler im Spielaufbau gemacht, dem Gegner den Ball manchmal grundlos in die Füße gespielt. Da war es unheimlich schwer, vernünftige Spielzüge zu kreieren. Freiburg konnte schnell umschalten und zu zwingenden Torchancen kommen. Da hatten wir Glück, dass wir nicht noch mehr Gegentore fangen."

Klaas-Jan Huntelaar (FC Schalke 04): "In den ersten 20, 25 Minuten, bis zum Gegentor, waren wir dominant. Da haben wir unseren besten Fußball der letzten Zeit gezeigt. Es ist schade, dass wir dann durch einen eigenen Fehler in Rückstand geraten sind, weil wir den Ball verloren haben. Es gibt keine Erklärung, warum es dann aufhört. Man kann auch mal hinten liegen. Trotzdem müssen wir so weitermachen, wie wir es in den ersten 20, 25 Minuten gemacht haben. Dafür gibt es keine Ausrede. Wir müssen mehr Ehrgeiz zeigen. Die älteren Spieler wie ich, Benedikt Höwedes und Kevin-Prince Boateng müssen mehr machen."

Ralf Fährmann (FC Schalke 04): "Wir haben uns nicht belohnt für die Spielanteile, die wir in der ersten Halbzeit hatten. Auch in der zweiten Halbzeit hatten wir viele gute Aktionen bis zum Sechzehner, aber da hat uns die letzte Zielstrebigkeit gefehlt.

So analysieren die Freiburger den 2:0-Heimsieg gegen Schalke 04 

Christian Streich (Trainer des SC Freiburg): “Was mich freut ist, dass wir gegen eine solche Mannschaft mit so hoher individueller Qualität so wenig zugelassen haben. Unsere Basis ist die Fähigkeit, dass alle Spieler, die auf dem Platz sind, 90 Minuten lang rauf und runter laufen. Und das war auch heute die Basis.”

Christian Günter (SC Freiburg): "Das ist ein toller Tag für mich und die Fans. Wir haben gewonnen, ein gutes Spiel gezeigt, können unseren ersten Heimsieg feiern - und als i-Tüpfelchen habe ich noch ein Tor gemacht. Uns tut es gut, dass wir etwas tiefer stehen, weil wir so die Räume enger halten können. Dann klappt es auch besser, dass man sich im laufenden Spiel immer mehr Chancen erarbeitet."

Günter über sein erstes Bundesligator: "Sidney Sam steht frei und zeigt den Rücken - das ist für uns immer das Zeichen, dass man ins Pressing geht."