Wiedenbrück. Die Kleeblätter verkürzen durch einen 1:0-Erfolg den Rückstand. Denn: Viktoria Köln ließ gegen Rödinghausen Punkte liegen.
Die Spannung steigt. Mit dem 1:0 von Rot-Weiß in Wiedenbrück und dem gleichzeitigen 2:0-Sieg von Rödinghausen über Viktoria Köln reduziert sich der Vorsprung der Viktoria auf sechs Punkte. Immer noch eine Menge, aber Rot-Weiß ist in der Verlosung und reiste bestens gelaunt zur Sportgala nach Oberhausen zurück. Das Tor des Tages erzielte der erst drei Minuten zuvor eingewechselte Raphael Steinmetz.
Terranova stellte gegenüber den letzten Partien um und setzte vorne auf eine Doppelspitze. Neben Philipp Gödde kam Cihan Özkara. Hinten in der Kette pausierte der zuletzt etwas schwächelnde Tim Hermes. Was Terranova zupass kam, da er für diese Partie ein 3-5-2 favorisierte. Christian März auf rechts sowie Philipp Eggersglüß auf links agieren vor und in der Rückwärtsbewegung in der Dreierkette mit Dominik Reinert, Kai Nakowitsch und Jannik Löhden.
"Den kann ich hinstellen, wo ich will"
Auf dem Feld sah das aber dann nicht gar so statisch aus, im Bedarfsfall rückte Maik Odenthal hinten links ein und dann war es eben doch wieder die Viererkette. Terranova vor dem Spiel: „Maik ist unser flexibelster Spieler, den kann ich hinstellen, wo ich will.“
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Die erste Viertelstunde war ein Abtasten auf ganz tiefem Geläuf. Der Sechzehnte wählte meist den Weg hinten rum, hielt sich mit Offensivaktionen zurück. RWO versuchte über Dario Schumacher Druck in die Spitze zu bekommen. Das zeitigte nach 16 Minuten den ersten Erfolg, ein Foul an ihm wurde mit Freistoß geahndet. Doch sein Ball geriet zu lang, am zweiten Pfosten wartete kein Abnehmer.
Im Gegenzug sendete David Hüsing mit einem Schuss auf den Kasten von Daniel Davari ein erstes Lebenszeichen der Gastgeber. Das nächste gab es ereignislose 20 Minuten später, als der ehemalige Rot-Weiße Patrick Schikowski durch war, aus Abseitsposition aber abgepfiffen wurde. Zudem war Davari aus kurzer Distanz auch auf dem Posten.
Viele Fehler
Die Kleeblätter hatten bis hierhin keinen rechten Zugang zum Spiel bekommen, die Elf von Björn Mehnert stand hinten gut. Dann verletzte sich Odenthal und musste mit Verdacht auf Muskelriss raus. Für ihn kam Tim Hermes. Kurz zuvor aber eine gute Gelegenheit für Yassin Ben Balla, doch sein Kopfball wird auf der Linie geklärt (41.). Das war es dann aber auch in einem schwachen ersten Durchgang.
Ähnlich ging es zu Beginn der zweiten Halbzeit weiter, so dass sich Terranova schnell zu einer Reaktion gezwungen sah: Raphael Steinmetz kommt für Özkara. Und nur vier Minuten später trifft der Joker. Eine Flanke erreicht ihn völlig freistehend im Strafraum und Steinmetz lässt Torwart Marcel Hölscher mit einem trockenen Schuss rechts unten ins Eck keine Chance (58.). SCW-Trainer Mehnert reagiert und bringt mit Daniel Brinkmann für David Hüsing seinen torgefährlichsten Mann.
Danach gab es viel Langholz von beiden Seiten mit ebenso vielen Fehlern. Kapitän Löhden mahnte seine Mitspieler zu kontrolliertem Spiel. Zu dem beitragen sollte Verteidiger Mike Jordan, der für Schumacher kam. Auf dessen Position ließ sich Steinmetz fallen. Rot-Weiß lauerte fortan auf Konter, Wiedenbrück versuchte, strukturiert vorzudringen. Was die aufmerksame RWO-Verteidigung unterband.
Und die Entscheidung suchte: Hermes hatte die Chance nach einer Kopfballvorlage von Gödde, zog mit links aber einen halben Meter am Kasten vorbei (85.). Eine Minute später hatte Gödde selbst das zweite Tor auf dem Fuß, doch Hölscher parierte. Drei Minuten Nachspielzeit gab Schiri Christopher Schütter
Die Statistik
- SC Wiedenbrück: Hölscher; Andreas, Duschke, Latkowski, Wallenborn, Leeneman, Geisler, Zech, Hüsing (59. Brinkmann), Schikowski (72. Harder), Bednarski.
- RWO: Davari; Reinert, Nakowitsch, Löhden, Odenthal (42. Hermes), Ben Balla, März, Eggersglüß, Schumacher (73. Jordan), Özkara (54. Steinmetz), Gödde.
- Tore: 0:1 Steinmetz (58.).
- Schiedsrichter: Christopher Schütter.
- Gelbe Karten: Leeneman – März, Davari.
- Zuschauer: 687.
Steinmetz: "Das Tor war befreiend für uns"
RWO-Torwart Daniel Davari: Das war ganz schwer. Der Wind war hart und der Platz grausam. Ich bin froh und beeindruckt, dass die Mannschaft das so gut gelöst hat. Es war immer eng, wir haben viele Konterchancen nicht gut ausgespielt. Aber dafür haben wir überragend verteidigt. Wir können weiter hoffen und werden mit den Fans Gas geben, weil wir ein Ziel vor Augen haben.
Kapitän Jannik Löhden: Mit Beginn der zweiten Halbzeit war klar, dass das hier bis zum Ende spannend bleiben würde. Wir haben 90 Minuten gekämpft und verdient gewonnen. Wir wussten, dass Wiedenbrück hinten drin stehen würde. Wir haben es mit zwei Spitzen und Flanken über die Außen versucht, das hat nicht so gut geklappt. Aber jetzt bleiben wir natürlich weiter auf dem Boden und versuchen, unsere Spiele zu gewinnen.
Mittelfeldspieler Christian März: Wir hatten so viele Konter, aber der letzte Pass kam einfach nicht. Wenn man das zweite Tor nicht macht, ist es halt immer eng. Aber wir waren 90 Minuten wach, die Null steht. Und im zweiten Durchgang war es einfacher, da haben wir mit dem Wind auf unsere Fans gespielt.
Torschütze Raphael Steinmetz. Ich glaube, das Tor war vor allem für die Mannschaft befreiend. Wir ernten jetzt, was wir uns in den letzten Wochen erarbeitet haben. Der Teamgeist stimmt, der Wille dieses Spiel zu gewinne war sehr stark. Die Mannschaft macht es mir leicht, denn es läuft einfach. Wir sind in einer Verfassung, wie wir es lange nicht mehr waren. Weil wir ein echtes Team sind.