Oberhausen. . Die vom Spielverlauf her klare Niederlage gegen Uerdingen war durchaus auch lehrreich für Rot-Weiß Oberhausen. Am Freitag in Köln geht es weiter.

Der Frust bei Mike Terranova hielt sich diesmal in Grenzen. Obwohl Rot-Weiß Oberhausen durch die 0:1-Niederlage gegen den KFC Uerdingen die Tabellenführung verpasste und nur noch auf Rang sechs der Regionalliga geführt wird, blickte der Trainer unvermindert optimistisch in die Zukunft. „Wir lassen uns dadurch nicht umwerfen. Das haken wir schnell ab und wenn wir es schaffen, wieder eine kleine Serie zu starten, sind wir wieder mitten im Geschäft“, weiß der ehemalige Stürmer um die Ausgeglichenheit der Liga in dieser Saison.

Dass seinem Team gegen den hochgerüsteten Aufsteiger deutlich die Grenzen aufgezeigt bekam, muss kein Gradmesser für den weiteren Verlauf der Saison sein. Es war vielmehr eine Momentaufnahme. Die vor Selbstvertrauen strotzenden Uerdinger mit einer für Regionalliga-Verhältnisse bemerkenswerten Kompaktheit schafften es dabei, den RWO-Kickern den Schneid abzukaufen. Eine nützliche Lehrstunde, wenn vor allem die vielen jungen Spieler der Kleeblätter daraus die richtigen Schlüsse ziehen.

Verletzungsausfälle schwer zu kompensieren

Eine weitere wichtige Erkenntnis war, dass die Kaderbreite der Oberhausener durchaus limitiert ist. Verletzungsausfälle können nur bedingt kompensiert werden. Fallen wie derzeit gleich mehrere wichtige Spieler aus oder es muss während der Partie wie am Sonntag umgestellt werden, macht sich das negativer bemerkbar als von Terranova erhofft.

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So standen gegen Uerdingen zwei neue Spieler in der Viererkette und schon nach gut einer Viertelstunde musste Terranova gleich eine weitere Umstellung dort vornehmen. Als Ersatz für den verletzten Daniel Heber war Dominik Reinert als Außenverteidiger gleich mehrfach überfordert und spätestens nach seiner gelben Karte musste Terranova Yassin Ben Balla aus dem zentralen Mittelfeld im Tausch mit Reinert nach hinten beordern.

Schikowski in der Zentrale falsch aufgehoben

Das wiederum sorgte für mehr Konfusion im Mittelfeld, die Uerdingen mit ihrer kompakten Spielweise bestens für sich ausnutzte. Für die kommenden Partien muss sich Terranova da auf jeden Fall etwas einfallen lassen. Nicht aufgefangen werden kann offenbar auch das Fehlen von Offensivkräften wie Patrick Bauder oder Philipp Gödde. Terranova vertraute diesmal erneut auf Patrick Schikowski im Sturmzentrum, der die Anforderungen dort jedoch in keiner Weise erfüllen konnte.

Der gelernte Außenstürmer kann sich kaum einmal in einem Zweikampf gegen die gegnerischen Innenverteidiger durchsetzen. Dazu wählt er oft die falschen Laufwege, so dass er so gut wie gar nicht ins Spiel eingebunden werden kann. Und wenn, steht er meist im Abseits.

Standards sind noch ausbaufähig

Hier ist zumindest etwas Besserung in Sicht, da Gödde für die Partie in Köln am Freitag wieder zur Verfügung stehen dürfte. Dann sollte es auch bei Standardsituationen wieder besser aussehen. Denn das schien in dieser Saison eine der Stärken des RWO-Teams zu werden, was bislang aber noch nicht unter Beweis gestellt wurde. „Das wird definitiv mal Zeit, das war bislang zu wenig“, weiß auch Außenverteidiger Tim Hermes, dessen Ecken, Freistöße und Einwürfe bislang noch nicht in Tore umgemünzt wurden.

Aber auch er ist ebenso wie sein Trainer der Überzeugung, dass die Niederlage kein Rückschluss auf die Saison zulässt. Allerdings darf sich dafür die Verletztenliste nicht verlängern. Schon Freitag beim derzeitigen Schlusslicht FC Köln II wird sich zeigen, wie gut das Team die Niederlage wirklich weggesteckt hat.