Oberhausen. . Marcel Landers durchlebte mit Rot-Weiß Oberhausen die schönste Phase der jüngeren Vereinsgeschichte. Nun zieht er sich aus dem Fußball zurück.
- Marcel Landers durchlebte mit Rot-Weiß Oberhausen die schönste Phase der jüngeren Vereinsgeschichte
- Nun zieht er sich aus dem Fußball zurück
- „Das Hauptaugenmerk liegt erstmal auf der Familie", sagt Landers
Manchmal finden Filmzitate den Weg in den Alltag, sie werden zu geflügelten Wortspielen. Beim Fußball passiert das auch hin und wieder: Wer hat nicht jemanden schreien hören „Lauf, Forrest, lauf!“ wenn ein Spieler außen mit Tempo durchmarschierte. Auch bei Marcel Landers kam das öfter vor. Schließlich war es sein unnachahmlicher Antritt in Usain-Bolt-Manier, den seine Fans stets mit ihm verbinden werden.
Auch interessant
Dass Landers aber noch einiges mehr drauf hatte, das weiß auch sein ehemaliger Trainer Hans-Günter Bruns: „Seine Geschwindigkeit war ja immer eine Waffe. Aber in der Anfangszeit sind noch viele seiner Flanken weit hinters Tor gegangen. Das hat sich dann aber schnell verbessert, so dass er für uns zu einem wichtigen Vorbereiter wurde.“
Der Wille sich ständig zu entwickeln, war sicherlich einer der Gründe, warum der gebürtige "Oberhausener Jung" den Weg vom RWO-Jugendspieler bis zur ersten Mannschaft schaffte. „Ich war immer sehr dankbar für das alles. Natürlich hatte ich auch viel Glück auf dem Weg dorthin, was man aber im Leben auch manchmal braucht.“
Landers fand unter Bruns seinen Platz in die Mannschaft
In der Saison 2005/06 machte er sein erstes Spiel für die A-Mannschaft in der Regionalliga. Nach dem Abstieg in die Oberliga wechselte Gladbach-Legende Bruns auf den Trainerposten. Eine Zeit, in der auch Landers seinen Platz in der Mannschaft fand. In den beiden folgenden Aufstiegssaisons gelangen ihm über 30 Torvorlagen.
Auch interessant
Tore selbst schießen war dagegen weniger seine Stärke, auch wenn sein Debüt-Tor im April 2007 nicht nur bei Bruns in Erinnerung geblieben ist: „Das war meines Wissens nach gegen den MSV II. Per Umwege landet der Eckball bei Marcel und der nimmt den Ball mit dem rechten Fuß und haut das Ding in den oberen Knick.“ Auch die Beziehung zwischen Bruns und seinem Schützling ist eine ganz besondere geblieben. Schließlich war bei allen drei Vereinen, in denen Landers als Aktiver spielte, auch Bruns tätig. Dass er seinem Förderer viel zu verdanken hat, darüber ist sich Landers bis heute stets bewusst: „Ohne ihn hätte ich das alles nicht geschafft. Er hat immer an mich geglaubt und mir stets meine Schwächen und Stärken vor Augen geführt.“
So wie viele RWO-Fans mit den Jahren 2006 bis 2009 die wohl die schönste Zeit in der jüngeren Vereinsgeschichte verbinden, blickt auch Landers gerne auf eine Mannschaft zurück, die vor allem über den Teamgeist zum Erfolg fand: „Die Zeit damals mit den Jungs war schon das Beste, was ich in meiner Fußballerkarriere erlebt habe. Wir sind bis heute enge Freunde geblieben.“
2011 der Wechsel zum Wuppertaler SV
Trotz wenig Geld schaffte RWO zweimal den Klassenerhalt. Landers absolvierte dabei 76 Spiele in Liga zwei. Auch wenn er oft nur als Joker von der Bank kam, arrangierte sich der Rechtsfuß mit seiner Rolle und stellte sich stets in den Dienst der Mannschaft.
Auch interessant
Nach dem doppelten Abstieg 2011 wechselte Landers zum Wuppertaler SV. Plötzlich nicht mehr das rot-weiße Trikot anzuziehen, war für das Vereinsurgestein eine ganz neue Erfahrung. Dies wiederholte sich wohl auch, als ihm, damals schon als gereifter Spieler und längst nicht nur auf der Außenbahn tätig, im November 2012 ausgerechnet gegen die Kleeblätter ein Freistoßtor aus über 40 Metern gelang.
Im Januar 2013 kehrte Landers dann jedoch wieder zu RWO zurück und spielte erneut für die erste und zweite Mannschaft. Zuletzt ließ er seine Karriere bei Arminia Klosterhardt ausklingen, wo er auch als Co-Trainer fungierte und mit dem Interimscoach Michael Lorenz und dem Team noch den Klassenerhalt schaffte.
Landers Hauptaugenmerk liegt auf der Familie
Nun hat Landers mit 32 Jahren die Fußballschuhe endgültig an den Nagel gehangen. Wie geht es jetzt für den gelernten Bürokaufmann weiter?
„Das Hauptaugenmerk liegt erstmal auf der Familie. Besonders bei meiner Tochter habe ich Nachholbedarf. Meinen Sohn hatte ich ja öfter um mich, da ich nebenbei noch seine F-Jugend trainiere. Und bei meiner Karriere will ich mich bei der 'evo' unbedingt weiterbilden.“
Auch Bruns glaubt, dass der alte Schützling seinen Weg schon machen wird: „Ich wünsche ihm und seiner Familie natürlich alles Gute. Der Junge hat sich das echt verdient. Er war immer ein richtig netter und sehr lustiger Kerl. Und das, obwohl der Typ keinen Tropfen Alkohol trinkt.“