Oberhausen. . Regionalligist RWO musste im Pokal-Halbfinale die körperliche Überlegenheit des überaus motivierten Drittliga-Tabellenführers MSV anerkennen.
- Rot-Weiß Oberhausen muss sich aus dem Niederrheinpokal-Finale verabschieden
- Die Kleeblätter unterlagen dem MSV Duisburg, der nun im Finale auf RWE trifft
- Der Frust war schon früh bei RWO-Präsident Hajo Sommers zu erkennen
Der Frust war schon früh bei Präsident Hajo Sommers zu erkennen. Es war unverkennbar, dass sich RWO gegen den MSV große Hoffnungen auf den Einzug ins Finale des Niederrhein-Pokals gemacht hatte. Doch schnell wurde klar, dass es nichts wird mit dem erhofften finanziellen Zubrot. „Es lacht nur einer, und das sind wieder mal nicht wir“, so Sommers mit Blick auf den Liga-Gefährten RWE, der nun praktisch kampflos in den lukrativen DFB-Pokal einzieht.
Dabei waren die Hoffnungen auf einen Sieg gegen die Zebras durchaus realistisch: die Form der vergangenen Wochen stimmte ebenso optimistisch wie die Situation beim Gegner, der den Fokus eindeutig auf die Meisterschaft legt und in den letzten Wochen nicht gerade in spielerischer Topform agierte. Doch genau das wurde den Oberhausenern zum Verhängnis. Die Duisburger wollten vor den wichtigen Ligaspielen eine klare Botschaft an ihre Fans senden und traten mit extrem großer Leidenschaft an. „Das mussten wir ausbaden“, meinte Sommers.
Druck bei RWO-Spielern war groß
Denn die Kleeblätter waren von der Einstellung der Gäste ganz offensichtlich überrascht. „Das Spiel gegen den MSV schwebte die letzten Wochen immer über uns“, gab zudem Offensivkraft Dominik Reinert hinterher zu, dass der Druck schon arg war. Die Duisburger Führung mit der ersten Standardsituation des Spiels trug dann nicht gerade zur Beruhigung der Nerven bei. „Wir wollten die Duisburger lange vom eigenen Tor weghalten, das hatte sich schnell erledigt“, meinte Trainer Mike Terranova zum Gegentor.
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Von einer abschenkenden MSV-Truppe war über die gesamte Spielzeit nichts zu sehen. Vielmehr sahen die mitgereisten MSV eine der besten Leistungen ihrer Truppe seit langer Zeit. Besonders kämpferisch war der MSV in den entscheidenden Situationen stets hellwach. „Die Duisburger waren insgesamt galliger und giftiger, hatten die reifere Spielanlage und haben das Spiel somit dann auch verdient gewonnen“, gab Terranova klar zu verstehen.
Vor dem gegnerischen Tor nicht konsequent
Hinzu kam eine unglückliche Torfolge. Nach dem Rückstand hatten sich die Oberhausener gerade berappelt und waren auf Augenhöhe, als ein individueller Fehler am Mittelkreis eiskalt bestraft wurde. Zuvor hatten die Gastgeber in der rassigen und temporeichen Partie gleich mehrfach nicht entschlossen genug vor dem MSV-Tor agiert und so den möglichen Ausgleich verpasst.
In der Halbzeitpause hatte Terranova seine Truppe wieder aufgebaut. Doch statt des erhofften Anschlusstreffers nutzten die Gäste die nächste Unachtsamkeit, diesmal bei einem Einwurf, prompt zum 0:3. „Das hat die Partie natürlich entschieden“, war auch Terranova klar, der seinem Team jedoch in keiner Weise einen Vorwurf machen wollte. „Die Jungs haben alles aus sich rausgeholt und sich auch nie aufgegeben.“
Personal-Entscheidungen stehen an
Das wurde auch von den Fans honoriert, die praktisch alle bis zum Abpfiff im Stadion blieben und mit viel Applaus die kämpferische Leistung ihrer Kleeblätter bedachten. Die Enttäuschung über das verpasste Finale gegen RWE war der Erkenntnis gewichen, gegen einen an diesem Abend übermächtigen Gegner verloren zu haben.
Zeit, die Niederlage zu verdauen, ist kaum vorhanden. Schon am Freitag geht es erneut daheim gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf um Ligapunkte weiter. „Da will ich weiter erfolgreich sein“, stellt Terranova klar. Fest steht aber auch, dass er nun mehr mit Blick auf die nächste Saison arbeiten wird. „Es wartet eine Menge Arbeit auf uns“, weist Terranova auf zahlreiche auslaufende Verträge hin. Ebenso wie Sommers kündigt er in dieser Hinsicht schon baldige personelle Entscheidungen an.