Oberhausen. . 2015 gewann RWO schon einmal ein Halbfinale gegen den MSV. Die Ausgangslage jetzt ist genau die gleiche wie damals. Auch der Finalist ist der gleiche.

Wenn RWO kommenden Dienstagabend (19.30 Uhr) im Halbfinale des Niederrhein-Pokals auf den Spitzenreiter der Dritten Liga, MSV Duisburg, trifft, dürfte das bei vielen RWO-Fans schöne Erinnerungen hervorrufen. Vor knapp zwei Jahren hieß das Duell an gleicher Stelle ebenfalls RWO gegen MSV, was die Kleeblätter verdient mit 2:0 für sich entscheiden konnten. Die Vorzeichen vor dem jetzigen Aufeinandertreffen sind denen von 2015 erstaunlich ähnlich: Für den MSV ging es damals wie heute noch um den Aufstieg in die Zweite Liga. Damals gelang den Zebras der Sprung, der gleichzeitig die automatische Qualifikation für die erste Runde des DFB-Pokals bedeutete.

Das Aus gegen RWO konnte man da locker verschmerzen. Auch wenn dem damaligen Trainer Gino Lettieri vorgeworfen wurde, das Pokalderby nicht ernst genommen zu haben und zunächst eine zweite Mannschaft aufs Feld geschickt zu haben. Die Korrektur zur zweiten Halbzeit kam zu spät.

MSV wieder kurz vor Aufstieg

Momentan sieht es für das Team von Ilia Gruev in der Liga vielversprechend aus: Duisburg hat vier Spieltage vor Schluss sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz drei. Die Chancen stehen also nicht schlecht, das die Zebras den Aufstieg in Kürze klar machen. Ob das den MSV dazu verleiten wird, dass Spiel gegen RWO kampflos abzuschenken, darf stark bezweifelt werden. Denn Gruev ist nahe genug bei den Duisburger Fans, um zu wissen, dass er eine starke Mannschaft bringen muss.

Doch ist der Aufstieg ohne Zweifel das primäre Ziel für den MSV. Zumindest im Hinterkopf könnte dies bei dem ein oder anderen Spieler dazu führen, dass vielleicht nicht die ganzen 100 Prozent Leistungsvermögen abgerufen werden. Eine Chance für RWO.

Acht RWO-Siege aus den letzten neun Liga-Spielen

Aber auch ohne diese Spekulationen wird RWO auf jeden Fall heiß sein auf das Spiel gegen den höherklassigen Nachbarn von der Wedau. Das Team von Coach Mike Terranova ist derzeit in Topform, hat aus den letzten neun Liga-Spielen acht Siege geholt und stellt die zweistärkste Offensive. Nur Viktoria Köln, Gegner im nächsten Liga-Auswärtsspiel am Samstag (14 Uhr), war noch erfolgreicher. Und um ein weiteres Mal die Vergangenheit zu zitieren: Die beiden Torschützen von damals, Alexander Scheelen und Robert Fleßers, werden aller Voraussicht nach auch am Dienstag auf dem Platz stehen.

Besonders der Vierer Fleßers, der offensiv nahezu auf jeder Position einzusetzen ist, hat sich seit diesem Spiel zu einem unverzichtbaren Leistungsträger entwickelt. Vielleicht macht er auch diesmal wieder den Unterschied aus, ob als Torschütze oder Vorbereiter.

Finale steigt gegen RWE

Wie gesagt, gegen eine Neuauflage von 2015 hätten zumindest die RWO-Fans nichts einzuwenden. Mit Rot-Weiss Essen steht der erste Finalteilnehmer bereits fest. Und wenn RWO das Finale tatsächlich erreichen sollte, kann das ganze Gerede um die schöne Nostalgie auch gerne beendet werden. Schließlich verloren die Oberhausener das Finale 5:6 nach dramatischen Elfmeterschießen. Eine Wiederholung ist definitiv unerwünscht.