Bochum. Daniel Heber ist der Senkrechtstarter bei Rot-Weiß Oberhausen. Noch vor kurzem stand der ehemalige Bochumer vor einer ungewissen Zukunft.
- Daniel Heber ist der Senkrechtstarter bei Rot-Weiß Oberhausen
- Noch vor kurzem stand der ehemalige Bochumer vor einer ungewissen Zukunft
- Doch jetzt läuft es für Heber
Es sollte das große Jahr des Daniel Heber werden. Im Januar 2014 war der heute 22-Jährige auf dem Höhepunkt seiner jungen Fußballer-Laufbahn. Beim VfL Bochum hatte der Deutsch-Ghanaer eine starke Hinrunde in der U23 gespielt. Zur Belohnung durfte er mit den Profis ins Trainingslager nach Spanien reisen. Auch die Medienlandschaft wurde schnell auf den in Neuss geborenen Rechtsverteidiger aufmerksam. Am 13. Januar 2014 titelte die Bild-Zeitung über Heber: "Bochum-Talent hat das Zeug zum Kult-Star! - Neururer entdeckt den neuen Sarpei".Die Vorschusslorbeeren waren groß. Heber konnte die Erwartungen letztlich nicht erfüllen. Statt in der Bundesliga läuft der 1,82 Meter große Defensivspezialist heute in der Regionalliga für Rot-Weiß Oberhausen auf. Und es hätte noch deutlich schlimmer kommen können für Heber. Der Grund dafür war ein tragischer.
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Obwohl ihm im Sommer 2014 ein Profivertrag winkte, entschloss er sich für ein Probetraining bei einem niederländischen Erstligisten. Ausgerechnet dort verletzte sich Heber schwer. Einen Vertrag erhielt er weder in Holland noch beim VfL Bochum.
Stattdessen wurde kurze Zeit später Rot-Weiß Oberhausen auf den ehemaligen Jugendspieler von Rot-Weiss Essen aufmerksam. Dabei spielte der Zufall eine große Rolle. "Ich habe einen väterlichen Freund von Daniel in Essen-Kray getroffen. Er hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass Daniel zu diesem Zeitpunkt vereinslos war. Danach haben wir Kontakt zu ihm aufgenommen", erinnert sich Oberhausens Sportlicher Leiter Frank Kontny.Sein Start bei den Kleeblättern verzögerte sich, denn die in den Niederlanden zugezogene Knieverletzung war deutlich schlimmer, als zunächst erwartet. Eine von RWO-Teamarzt Dr. Röttgen durchgeführte Untersuchung ergab einen Kreuzbandriss. Das Jahr 2014 war für Heber gelaufen. Oberhausen ließ ihn nicht fallen und gab ihm die Möglichkeit, ein Comeback über die U23 zu starten. In der letztjährigen Oberliga-Saison stand das einstige VfL-Juwel wieder auf dem Platz und kam zu sechs Einsätzen. Heber weiß, bei wem er sich dafür bedanken muss: "Ich bin Frank Kontny sehr dankbar. Er hat mir in einer ganz schweren Zeit geholfen und einen großen Anteil daran, dass ich heute überhaupt noch Fußball spielen kann. Während meiner Verletzung hat er sich ständig nach mir und meiner Gesundheit erkundigt. Das alles werde ich niemals vergessen."
Stammplatz im Regionalliga-Team
Heber kann sich seit Saisonbeginn wieder voll und ganz auf den Sport konzentrieren. Ihm gelang der Sprung in die Regionalliga-Mannschaft. Dort gehört er seit dem zweiten Spieltag zum Stammpersonal. Heber deutete mehrmals an, warum ihm einst eine erfolgreiche Profilaufbahn prophezeit wurde. Heber hat sich als guter Ersatz für den im Sommer abgewanderten Rechtsverteidiger Christoph Caspari erwiesen. "Wenn Daniel auf dem Platz steht, hat unser Trainer Mike Terranova eine Sorge weniger. Auf ihn können wir kaum verzichten", lobt Kontny.
In Oberhausen steht Heber bis zum Ende der Saison unter Vertrag. Wie es darüber hinaus für ihn weitergeht, ist noch offen. Kontny traut ihm durchaus noch den Sprung in den Profibereich zu: "Wenn sein Knie hält, kann er mit Sicherheit höher als Regionalliga spielen."
Derartige Prognosen sind für den jungen Daniel Heber nicht neu. Es bleibt zu hoffen, dass er seine großen Jahre im Profifußball noch vor sich hat.