Oberhausen. RW Oberhausen ist sportlich wieder in der Spur. Die überraschend guten Leistungen einiger Nachwuchsspieler haben höherklassig Interesse geweckt.

Der RWO-Motor läuft wieder rund. Zehn Punkte konnten die Kleeblätter in den letzten vier Spielen einfahren. Der Lohn war der Sprung auf den sechsten Tabellenplatz. Ein beachtlicher Erfolg für eine Mannschaft, die mit vier Pleiten in die Saison startete.

Trainer Mike Terranova, der nach dem vierten Spieltag das Amt des glücklosen Andreas Zimmermann übernahm, sind die richtigen Schachzüge eingefallen. Einer davon war eine Umstellung in der Innenverteidigung. Kapitän Benjamin Weigelt wurde nach dem 0:5-Debakel auf die Bank verbannt. Seinen Platz nimmt seitdem Oliver Steurer ein. Der 21-jährige Defensivspezialist bildet zusammen mit dem Ex-Essener Kai Nakowitsch das neue Duo in der Oberhausener Innenverteidigung. Und Steurer überzeugt Woche für Woche auf dieser Position dank seiner Schnelligkeit, seiner Spielintelligenz und seiner starken Spieleröffnung.

Steurer, Budimbu, Führich

Der 1,90 Meter große Abwehrspieler, den RWO-Sportchef Frank Kontny im Sommer 2015 vom Oberligisten ETB Essen holte, hat sich in den Fokus höherklassiger Klubs gespielt. Gleiches gilt für seinen Teamkollegen Arnold Budimbu und das U19-Talent Chris Führich. Nach RevierSport-Informationen wird das Trio von Bundesligist Werder Bremen und den Zweitligisten Fortuna Düsseldorf sowie Greuther Fürth beobachtet.

Budimbu (21) ist neben Steurer einer der großen Gewinner der laufenden Saison. Fünf Tore und fünf Vorlagen gelangen dem Rechtsaußen in 18 Spielen. Im Gegensatz zu Steurer, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, steht der ehemalige Kölner bei den Rot-Weißen noch bis Sommer 2018 unter Vertrag. In Oberhausen ist die Wertschätzung für ihn und Steurer groß. "Beide haben sich hervorragend entwickelt und gehören mittlerweile zu den Leistungsträgern unseres Teams", sagt der Sportliche Leiter Frank Kontny.

Der 18-jährige Führich hat sein großes Potenzial bisher in der U19 der Oberhausener unter Beweis gestellt. Dem zentralen Mittelfeldspieler gelangen in der Bundesliga in 13 Spielen fünf Tore für den Aufsteiger, der trotz respektabler Leistungen um den Klassenerhalt kämpft. Aus diesem Grund soll Führich dem Team von Trainer Mike Tullberg noch eine Weile erhalten bleiben. "Chris hat bereits mit der ersten Mannschaft trainiert und das eine oder andere Förderspiel absolviert. Er ist ein großes Talent, wir wollen ihn aber behutsam an die Erste heranführen. Darüber hinaus brauchen wir ihn in der U19. Der Klassenerhalt in der Bundesliga ist sehr wichtig für den Verein", betont Kontny.

RWO als Ausbildungsverein

Sollte der Regionalligist eines seiner Talente verlieren, wäre das für RWO kein Beinbruch. RWO sieht sich seit einigen Jahren als Ausbildungsverein. Vor drei Jahren wurde Gideon Jung an den Bundesligisten Hamburger SV verkauft. Weitere Abgänge zu größeren Klubs wären für den Verein, der ein vom DFB anerkanntes Nachwuchsleistungszentrum besitzt, vielmehr eine Bestätigung der Arbeit. "Wir wissen, dass die drei Jungs von Bundesligisten beobachtet werden. Das bleibt nicht aus, damit rechnen wir. Wir werden alles tun, um die Jungs zu halten. Sollte ein Bundesligist ernst machen, dürften wir aus dem Rennen sein. Ich gönne es aber jedem jungen Spieler, Karriere zu machen", sagt Kontny.