Oberhausen. . Gegen die favorisierte Kölner Viktoria hielt RWO gut dagegen, ließ in der Offensive jedoch die nötige Entschlossenheit vermissen. Simon Engelmann sah zudem noch Gelb-Rot.
- Gegen die favorisierte Kölner Viktoria hielt RWO gut dagegen.
- Die Mannschaft ließ in der Offensive jedoch die nötige Entschlossenheit vermissen
- Simon Engelmann sah zudem noch Gelb-Rot
Er muss es ja wissen. „Uns fehlt vorne die Entschlossenheit im letzten Drittel. Jemand der unbedingt das Tor schießen will“, fasste Mike Terranova nach der 0:2 (0:1)-Niederlage von Rot-Weiß Oberhausen gegen Viktoria Köln treffend zusammen.
Der wuselige Knipser mit Legendenstatus bei den RWO-Fans hatte zu seiner Zeit diese Entschlossenheit, die seine Mannschaft gegen den Favoriten aus der Domstadt vermissen ließ. So standen die Kleeblätter am Ende gegen keineswegs übermächtige, dafür aber ausgefuchste, Gäste mit leeren Händen da.
Denn chencenlos waren keineswegs. Eine interessante Eckballvariante hätte eigentlich schon früh das 1:0 für RWO bedeuten müssen, doch zu was Philipp Kühn zwischen den Pfosten im Stande ist, weiß man im Stadion Niederrhein noch zu gut. Benjamin Weigelt brachte die Ecke auf den kurzen Pfosten, wo der starke Patrick Bauder volley abzog. Ein toller Reflex rettete die Viktoria zu dem Zeitpunkt vor dem Rückstand.
Erste Gäste-Chance bringt 0:1
Köln machte es effektiver und kam in der 28. Minute mit dem ersten Versuch gleich zur Führung. Mike Wunderlichs Versuch wurde geblockt und der Ball trudelte zu Stürmer Sven Kreyer, der wieder einmal den Vorzug vor David Jansen erhalten hatte. Der verpasste eigentlich den Moment, den Ball weiterzuleiten und zog aus der Drehung ab. Ohne den Ball perfekt zu treffen, landete dieser unhaltbar für Robin Udegbe, weil verdeckt und gegen die Laufrichtung, im Eck.
Ansonsten sahen die knapp 2000 Zuschauer eine an Höhepunkten eher arme erste Halbzeit. Terranova war durch die Sperren und Verletzungen zum Umbauen gezwungen und entschied sich mit alt bewährter Doppelsechs, Alex Scheelen und Robert Fleßers, die Kreise von Mike Wunderlich einzudämmen. Davor Bauder als Regisseur, flankiert von Simon Engelmann und Arnold Budimbu.
Beide waren an der brisantesten Szene kurz vor der Pause beteiligt. Budimbu wurde toll auf links freigespielt und war eigentlich auf und davon. Einen Trikotzupfer von Dominik Lanius, dem in der Situation klar letztem Mann, nahm er nicht an, sondern wollte unbedingt das Tor machen. Wäre er gefallen, der insgesamt schwache Unparteiische Dominik Jolk hätte den Griff als Notbremse ahnden müssen. So blieb es bei Budimbus eher harmlosem und vor allem nicht erfolgreichem Abschluss.
Das blieb auch im zweiten Durchgang das Problem der Kleeblätter. Neben dem dauerwirbelnden Budimbu, den sein Gegenspieler Patrick Koronkiewicz eigentlich nie in den Griff bekam, fehlte in der Offensive etwas. Güngör Kaya machte es im letzten Drittel zu kompliziert, Engelmann kam nicht einmal zum Abschluss und auch die eingewechselten Raphael Steinmetz und Rafael Garcia konnten keine Akzente setzen.
Gefährliche Standards
Und dennoch war der Ausgleich längst kein Ding der Unmöglichkeit. Besonders nach ruhenden Bällen, von Bauder oder Weigelt getreten, geriet die Viktoria häufig unter Druck. Terranova wechselte zudem mutig und brachte mit Garcia für Scheelen das richtige Signal von der Bank. Doch spätestens Engelmanns tollpatschige und unnötige Gelb-Rote Karte für ein Foul im Mittelfeld begrub die Hoffnungen auf ein Remis.
Denn während RWO nun in Unterzahl spielen musste, konnte Viktoria Köln noch Ex-Kleeblatt David Jansen sowie Felix Backszat von der Bank bringen. Beide sollten in den letzten Minuten noch einige gefährliche Konter vortragen, bei denen der gute Udegbe die Endstation blieb. Jansen blieb ein Treffer an alter Wirkungsstätte verwehrt. Kurz vor dem 0:2 köpfte er nach einer Wunderlich-Ecke an den Pfosten, den Abpraller brachte Wunderlich erneut scharf in den Sechzehner, wo Daniel Reiche nur noch den Fuß hinhalten musste. Jansens zweiten Versuch per Kopf klärte Garcia kurz darauf noch auf der Linie.
RWO musste mit der Gewissheit leben, gegen einen starken Gegner eigentlich ganz gut dagegen gehalten zu haben, sich durch mangelnde Effektivität jedoch um die mögliche Belohnung gebracht zu haben.