Velbert. Am Ende feierte RWO einen deutlichen 4:1-Sieg in Velbert - zu verdanken hatte man das vor allem dem Torhüter und einigen gelungenen Umstellungen.
Das war ein schweres Stück Arbeit. RWO setzt sich bei der SSVg Velbert zwar optisch klar 4:1 (2:0) durch. Das Team hätte sich nach schwachem ersten Durchgang aber nicht beschweren können, wenn Velbert mit einer Führung in die Kabine gegangen wäre. Dass das nicht passierte, war allein Torwart Robin Udegbe zu verdanken.
Denn der zeigte in den ersten 20 Minuten zahlreiche starke Paraden. In dieser Phase hatte Velbert das Spiel klar in der Hand und setzte vor allem über rechts mit den wieselflinken Jeffrey Tumanan und vor allem Kevin Hagemann der RWO-Defensive arg zu. Felix Herzenbruch war an diesem Tag auf dem schweren Boden sichtbar der falsche Mann auf dieser Position. Bis dahin hatten Hüzeyfe Dogan mit einem Kopfball, später mit einem Freistoß in den Giebel oder Hagemann aus kurzer Distanz die Velberter Führung vor Augen – doch immer stand dem Udegbe im Weg.
Raphael Steinmetz hatte bei einem Entlastungsangriff nach gutem Anspiel von Patrick Bauder die Chance für RWO auf dem Fuß, doch SSVg-Keeper Philipp Strenger war schnell aus dem Kasten und klärte. Überraschend fiel dann doch die Führung der Gäste, Dominik Reinert schloss eine Kombination von halbrechts aus zwölf Metern mit einem trockenen Schuss ins lange Eck ab (18.). Von da an waren die Oberhausener im Spiel, verteidigten etwas besser, spielten aber vor allem nach vorn deutlich geradliniger.
David Jansen gelang sein traditioneller Treffer in Velbert
So bei einer Vorbereitung von Bauder auf Reinert. Der wurde zwar kurz vor dem Strafraum gefoult, schaffte es aber noch, den Ball auf David Jansen weiter zu leiten. Der umsichtige Schiedsrichter Sascha Weirich ließ Vorteil laufen und Jansen sich nicht lange bitten. Aus 16 Metern zog er hart, wenn auch nicht platziert ab. In Velbert gelingt ihm traditionell immer ein Treffer. So auch diesmal, wobei Strenger dabei nicht besonders gut aussah (27.).
Egal, Spiel auf den Kopf gestellt. Dann reagierte Zimmermann und wechselte den überforderten und rotgefährdeten Herzenbruch gegen Oliver Steurer aus (33.). Sofort kam mehr Sicherheit ins Spiel und RWO rettete die Führung in die Pause. Denn Velbert hatte mit Kopfbällen von Schultens und Dogan kurz vor dem Halbzeitpfiff noch die Möglichkeit zum Anschluss. Udegbe machte auch hier alles richtig.
Scheelen gab dem Mittelfeldspiel Hand und Fuß
In der Kabine reagierte Zimmermann zum zweiten Mal, ließ den unglücklich spielenden Sinan Kurt draußen und brachte stattdessen Alex Scheelen. Das fruchtete sofort, denn Scheelen gab dem Mittelfeldspiel sofort Hand und Fuß und leitete mit klugen Pässen die sofortige RWO-Offensive ein. Doch diesmal wollte es bei den Gästen nicht klappen. Bauder (47.), Steinmetz aus 16 Metern (52.) oder Engelmann per Kopfball (55.) ließen beste Gelegenheiten liegen.
In Umkehr der ersten Halbzeit traf dann Velbert aus dem Nichts. Der eingewechselte David Müller zirkelte einen Freistoß fast von der Eckfahne in den RWO-Strafraum. Niklas Andersen stieg am höchsten und traf per Kopfball (58.). Das war die einzige Szene, in der Udegbe nicht ganz so gut aussah. Velbert meinte nun Oberwasser zu bekommen, schwächte sich aber postwendend selbst. An der Mittellinie fällte Abwehrchef und Torschütze Andersen Jansen ungeschickt und sah die zweite Gelbe (64.) nach der ersten bei seinem Foul an Reinert vor dem 0:2.
Velbert war auf Ergebnissicherung bedacht
Trainer Andre Pawlak musste umbauen, Velbert war fortan auf Ergebnissicherung bedacht. Das klappte dank Scheelen nicht. Der schickte Steinmetz mit einem feinen Pass durch die Schnittstelle in den Strafraum und der verwandelte sicher zum 1:3 (65.).
Das war die Entscheidung, RWO war nun auf die Verbesserung des Torverhältnisses aus, Velbert kam kaum noch über die Mittelinie. Doch bis auf einen Treffer von Simon Engelmann (78.) sprang nichts mehr herum. Zweimal Steinmetz oder Scheelen und Reinert hätten das Ergebnis in der Schlussphase in unangenehme Höhe schrauben können. Doch die Konzentration fehlte beim Abschluss, einziger Kritikpunkt einer starken zweiten Halbzeit.