Oberhausen. Dank einer beeindruckend starken ersten Halbzeit gewann Regionalligist RWO verdient mit 2:0 gegen den Drittligisten MSV und zieht ins Finale ein.
Sie wollten gar nicht mehr aufhören zu tanzen. Nach dem Schlusspfiff versammelten sich alle RWO-Spieler im Mittelkreis und feierten den 2:0 (2:0)-Sieg gegen den Drittligisten MSV Duisburg und den damit verbundenen Einzug ins Niederrheinpokal-Finale. Eine beeindruckende erste Halbzeit ebnete den Weg zum Erfolg, der von den RWO-Fans im mit über 13.000 Zuschauern prächtig gefüllten Stadion Niederrhein frenetisch gefeiert wurde. Am 14. Mai kommt es nun zum Finale gegen RW Essen, das sich Dienstag gegen Kray durchgesetzt hatte. Der Austragungsort muss noch bestimmt werden.
Im Stadion herrschte schon vor dem Anpfiff eine prima Stimmung. Als nach zehnminütiger Wartezeit wegen des großen Andrangs Martin Thomsen die Partie anpfiff, mussten die RWO-Fans jedoch einmal durchatmen. Denn nur wenige Sekunden später musste Christoph Caspari bereits zur ersten Ecke klären. Das blieb jedoch für längere Zeit die einzige hervorzuhebende Offensivaktion der Gäste. Obwohl MSV-Trainer Gino Lettieri im Vergleich zum Ligaspiel am Sonntag auf sieben Positionen gewechselt hatte, machten die Oberhausener den frischeren Eindruck.
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Mit einem überragenden Alexander Scheelen, der praktisch jeden Zweikampf für sich entschied, besaß RWO bald die Hoheit im Mittelfeld. Die Kleeblätter waren bissiger und kamen auch zu ihren Chancen. In der fünften Minute wurde Raphael Steinmetz nach knapper Abseits-Entscheidung zurückgepfiffen und weitere fünf Minuten später scheiterte Patrick Schikowski nach feiner Kombination Steinmetz und Robert Fleßers an Gäste-Keeper Marcel Lenz. Das brachte aber eine Ecke, wie immer von Benjamin Weigelt getreten. David Jansen verlängerte am kurzen Pfosten und Scheelen stand goldrichtig, um aus sieben Metern unhaltbar zur Führung einzuschießen.
Oberhausens Fleßers verpasste das 2:0 nur knapp
RWO bot eine mitreißende Partie, ließ den Duisburgern in der Rückwärtsbewegung aber zuweilen zu viel Platz. So konnte in der 20. Minute der Ex-Oberhausener Dennis Grote einen Pass in die Schnittstelle der Abwehr spielen, den Fabian Schnellhardt fast verwertete. Doch sein Schuss sprang von der Latte zurück ins Feld, wo der zweite MSV-Stürmer, Kevin Scheidhauer, freistehend über das Tor köpfte.
Doch auch von dieser Schrecksekunde ließen sich die Rot-Weißen nicht aus der Fassung bringen. Nur drei Minuten später verpasste Fleßers nach einer fast identischen Ecke wie beim 1:0 nur knapp. Die Partie behielt ihr hohes Tempo und wer gedacht hatte, der MSV würde RWO auf technische Weise überlegen sein, merkte, dass auch in der Dritten Liga Fußball vor allem gearbeitet wird.
RWO bekam mehr und mehr Oberwasser
Spielerisch bekam RWO mehr und mehr Oberwasser. In der 32. Minute etwa setzten sich Jansen und Caspari auf der rechten Seite fein durch. Die halbhohe Flanke von Caspari konnte Lenz nur abprallen lassen, doch Schikowski schaffte es, aus drei Metern den Ball neben das Tor zu setzen. Oft rächt sich so eine Chancenverwertung, doch diesmal setzte RWO weiter nach und wurde in der 42. Minute belohnt. Diesmal spielte Jansen gemeinsam mit Dominik Reinert die linke Verteidigungsseite der Duisburger mit dem schwachen Sascha Dum aus und seine gefühlvolle Flanke an den langen Pfosten verwertete Abräumer Fleßers im Stile eines Klassestürmers.
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Nach dem Wechsel fanden nun auch die Duisburger ins Spiel. Kampflos wollten sie sich nicht ergeben, doch bis auf eine Chance von Miachael Gardawski in der 65. Minute, die Felix Herzenbruch auf der Linie rettete, kam nicht viel vom MSV. Lettieri brachte dann 20 Minuten vor dem Ende seinen ersten Sturm und setzte auf die Kopfballhoheit, doch auch das konnte die Partie nicht mehr kippen. Der Druck der Duisburger war da, stellte die Oberhausener Abwehr aber vor keine unlösbaren Probleme - und um 21.25 Uhr trafen sich die Oberhausener jubelnd im Mittelkreis.