Essen. In der Vorsaison gab es bei der Partie von Rot-Weiss Essen gegen die SG Wattenscheid 09 „Wrobel-Raus“-Rufe bei Essener Toren im Stadion, diesmal suchen Fans und Team vorher die Annäherung. RWE-Sportvorstand Harttgen: “Ich gehe davon aus, dass man mit einem konstruktiven Ergebnis aus diesem Gespräch herauskommt.“

Spiele gegen Wattenscheid 09 und die RWE-Fans – da war doch mal was? Richtig, in der Vorsaison war es, im Heimspiel gegen die 09er, als die Gäste nach 65 Minuten schon 2:0 in Führung lagen, die Stimmung an der Hafenstraße zum Brodeln brachte und sich die Menge auch durch das letztlich erkämpfte 2:2 nicht beruhigen ließ. „Wrobel raus“, hallte es von den Rängen bei den Essener (!) Toren – eine gespenstische Situation im Stadion. Es war der Anfang vom Ende der Trainer-Ära Wrobel.

Nun, vor dem Wattenscheid-Gastspiel am Sonntag (14 Uhr) im Stadion Essen stehen schon wieder die rot-weissen Fans im Mittelpunkt. Denn die RWE-Spieler mussten nach dem Freitag-Abschlusstraining eine Zusatzschicht schieben. Gemeinsam mit dem Vorstand, Trainer Fascher sowie den Vertretern der Fan-Klubs traf man sich zum Meinungsaustausch. Ein erster Annäherungsversuch.

Dass es nicht nur bei dem Versuch bleibe, dass hoffte Sportvorstand Uwe Harttgen vor dem „Gipfeltreffen“ der besonderen Art. „Wenn zwei Seiten zusammen kommen und sich austauschen, gehe ich davon aus, dass man mit einem konstruktiven Ergebnis aus diesem Gespräch herauskommt.“

Soukou wird definitv ausfallen – noch Hoffnung bei Zeiger

Falls es überhaupt Missverständnisse gibt, so Harttgen, so ganz scheint der sportliche Leiter nicht nachzuvollziehen können, was dem RWE-Team überhaupt angelastet wird. Danach müsse aber wieder die ganze Konzentration dem Wattenscheid-Spiel gewidmet werden, was schwer genug wird: „Gegen Wattenscheid sind es immer besondere Spiele, dass der Gegner die letzten drei Partien gewonnen hat, macht die Aufgabe nicht leichter“, so Harttgen.

Schwieriger als zuletzt in Siegen gestaltet sich für RWE-Coach Marc Fascher die Suche nach seiner Anfangself. Für Cebio Soukou, der in den letzten Wochen maßgeblich am Offensivdrang beteiligt war, wird es auf keinen Fall bis zum Anpfiff reichen, die Reizung an seinem operierten Knie scheint hartnäckiger Natur. Eine Resthoffnung hat Fascher noch bei Philipp Zeiger, der beim Abschlusstraining am Freitag einen Versuch unternahm. Und dann bleibt abzuwarten, wie der Schleimbeutel des Abwehrchefs auf die Belastung reagiert. Sollte Zeiger passen müssen, stehen Kai Nakowitsch oder Mario Neunaber, der zuletzt auf der rechten Abwehrseite besser aufgehoben war, als Alternativen bereit.

In jedem Fall wird die Abwehrkette wohl im Blickpunkt stehen, haben die spielerisch starken Wattenscheider ihre Vorteile eindeutig in der Offensive. Aber auch die Gäste hatten in der Vergangenheit so ihre Schwierigkeiten mit dem Anhang. Besonders Trainer Christoph Klöpper musste sich da einiges anhören. Mal schauen, welche Fangruppe am Ende zufrieden ist.