Essen. Nach dem anstrengenden Trainingslager genießen die Akteure zwei freie Tage. Trainer Fascher glaubt nicht an die eine Stammformation.
Fußballer bei Rot-Weiss Essen müsste man sein, dann könnte man sich gestern und heute ganz den WM-Feierlichkeiten vom Sofa aus hingeben. Davor hatte RWE-Coach Marc Fascher allerdings den Schweiß gesetzt. Und der floss im fünftägigen Trainingslager in Niedersachsen in Strömen. „Die Jungs haben alle prima mitgezogen und sich die beiden freien Tage redlich verdient“, so sein Fazit aus den Tagen in Westenhagen.
Auch der Trainer selbst braucht die beiden Tage, um die frischen Eindrücke sacken zu lassen und die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Denn die 1:2-Niederlage bei den gleichklassigen Hessen aus Kassel hatte einige Erkenntnisse geliefert: „Die erste Halbzeit hat mir überhaupt nicht gefallen. Aber nach dem Wechsel haben sie sich aus dem Loch gearbeitet und wollten die Partie nicht verlieren. Von daher auch wieder ein wichtiger Schritt in Sachen Willensschulung“, so Fascher. Dass einige dabei über ihre Belastungsgrenze gegangen sind, hat er wohlwollend registriert. Und auch die 1b-Lösung auf der linken Abwehrseite, sollte Tim Hermes mal ausfallen, scheint mit dem Seitenwechsel von Max Dombrowka und der Hereinnahme des jungen Marco Beier vorerst auch eine für die nähere Zukunft.
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Wenn sich der Kader am Mittwoch zur ersten Wocheneinheit trifft, beginnt Phase drei der Vorbereitung: „Nachdem wir nun die konditionelle Basis geschaffen haben, werden wir jetzt vor allen Dingen im Schnelligkeitsbereich ansetzen, auch der fußballerische Teil wird jetzt größer.“
Samstag kommt Hannover 96 II zum Hallo
In den verbleibenden Testspielen wird dann fröhlich weiter experimentiert, allzu viele Möglichkeiten bleiben nicht mehr bis zum Saisonstart in zweieinhalb Wochen: Samstag stellte sich Hannover 96 II (14 Uhr) am Hallo vor, am Mittwoch danach (18.30 Uhr) geht es zu Kickers Offenbach, die Generalprobe vor der Meisterschaft findet dann beim offiziellen Stadionfest am Sonntag, 27. Juli, mit der Partie gegen Borussia Dortmund (17 Uhr) statt.
Dass dann die Anfangself fest zementiert ist, das glaubt Trainer Fascher aus eigener Erfahrung eher nicht: „Es gibt keine Stammformation, eher eine Stamm-18. Außerdem sagt mir die Vergangenheit, dass zum Schluss immer noch ganz viel passieren kann, der eine oder andere Akteur dreht in den letzten Trainingseinheiten noch so richtig auf.“ Das Thema Verletzungen ließ er dabei lieber außen vor.