Essen. Drei Spiele in Folge haben sie gewonnen, danach beim Tabellenzweiten Lotte ein 1:1 geholt. Eng in Verbindung mit dem Aufschwung von Rot-Weiss Essen steht Konstantin Fring (24), der im Mittelfeld die Fäden zieht und nun auch die Kapitänsbinde von Markus Heppke übernommen hat.

Die Rot-Weißen bestreiten an diesem Samstag (14 Uhr, Hafenstraße, live in unserem Ticker) das vorletzte Heimspiel der Saison. Gegen Borussia Mönchengladbach II wollen sie ihre kleine Erfolgsserie verlängern. Drei Spiele in Folge haben sie gewonnen, danach beim Tabellenzweiten Lotte ein 1:1 geholt. Eng in Verbindung mit dem Aufschwung steht Konstantin Fring (24), der im Mittelfeld die Fäden zieht und nun auch die Kapitänsbinde von Markus Heppke übernommen hat. Redakteur Rolf Hantel sprach mit Fring, der am Samstag nur auf der Tribüne sitzt, weil er gelb-gesperrt ist.

Zweimal sind Sie in dieser Saison mit Marcel Platzek, ihrem eigenen Mitspieler, zusammengerasselt, beide Male haben sie sich das Nasenbein gebrochen. Wie geht es der Nase?

Konstantin Fring: Och, der geht’s gut. Zum Glück brauchte sie nicht gerichtet zu werden. Ich muss nur bis zum Saisonende mit einer Maske spielen. Aber da gibt es Schlimmeres.

Ist es denn nicht lästig, mit so einem Ding zu spielen?

Fring: Natürlich muss man sich erst einmal daran gewöhnen. Aber ich habe damit eine gute Sicht. Beim Kopfball ist zwar manchmal die Kante im Weg, sodass der Ball etwas unkontrolliert fliegt, aber immer noch besser, als verletzt auszusetzen.

Mit Verletzungen haben Sie in dieser Saison ja genug Erfahrung gemacht.

Fring: Leider. Gleich am zweiten Tag der Sommervorbereitung habe ich mir einen Muskelfaserriss zugezogen, dann war’s die Nase, danach ein Bänderriss im Knie und wieder die Nase. Es hätte besser laufen können.

Bei Mainz 05 II und Borussia Dortmund II wurden Sie jeweils auf Anhieb Stammspieler, in Essen kommen sie nur auf 19 Einsätze.

Fring: Die Verletzungen waren ein Rückschlag. Im Sommer musste ich für den Cebio Soukou (Anm. d. R. Kreuzbandriss) einspringen, war aber nach sechs Wochen Pause noch nicht richtig fit. Danach hat mich der Trainer erst mal für einige Spiele draußen gelassen. Kaum war ich wieder im Team, habe ich mir gegen Gladbach II einen Bänderriss zugezogen.

Dann aber haben Sie sofort Akzente gesetzt, was offenbar auch den neuen Trainer Marc Fascher überzeugt hat. Er hat Sie sogar zum Kapitän gemacht. Wie haben Sie darauf reagiert?

Fring: Es ist schon etwas Besonderes, auf jeden Fall, gerade bei einem Klub wie Rot-Weiss Essen. Der Trainer kam vor dem Schalke-Spiel zu mir und hat mich gefragt, ob ich etwas dagegen hätte. Auf keinen Fall habe ich geantwortet. Es ist für mich ein Zeichen der Wertschätzung und es macht auch ein bisschen stolz.

Die Stationen des Konstantin Fring

In der Jugend spielte Konstantin Fring (Jahrgang 1990) für TuS 1878 Gensingen, Hassia Bingen und FSV Mainz 05.

Als Aktiver trug er das Trikot von Mainz 05 II (2009-11) und Borussia Dortmund II (2011-13), bevor er 2013 an die Hafenstraße wechselte.

Haben Sie jemals darüber nachgedacht, ihre Option für die Vertragsverlängerung nicht wahrzunehmen?

Fring: Ich wollte verlängern, der Verein ebenfalls, da waren wir uns sehr schnell einig.

Der Wechsel aus der 3.Liga zum Viertligisten RWE ist sportlich ein Rückschritt. Warum sind Sie nicht in Dortmund geblieben?

Fring: Zum Saisonende, als mein Vertrag auslief, war ich verletzt. Außerdem war ich älter als 23 Jahre. Und da der BVB schon genug ältere Spiele hatte, wäre ich möglicherweise auf der Bank gelandet. Also habe ich einen neuen Verein gesucht, zum Glück ist es Rot-Weiss Essen geworden. Das ist für mich kein Rückschritt.

Gleichwohl haben Sie gespürt, dass es in Essen auch ziemlich ungemütlich werden kann.

Fring: Ja, plötzlich war die Euphorie weg, die Fans waren sauer. Aber wir sollten daraus lernen und gestärkt aus der Situation hervorgehen.

Was hat sich denn geändert nach dem Trainerwechsel?

Fring: Waldemar Wrobel und Marc Fascher sind zwei verschiedene Trainertypen, die ich nicht miteinander vergleichen möchte. Marc Fascher hat uns super motiviert und gut eingestellt, auch wenn’s anfangs nicht so geklappt hat.

Sind Sie froh, dass diese Saison bald ein Ende hat?

Fring: Jetzt, wo’s läuft, könnte ich noch ein paar Spiele machen. Aber ich freue mich auch schon auf die nächste Saison.