Essen. Marc Fascher, Trainer von Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen, hat seiner Mannschaft nach dem 2:1-Sieg gegen den 1. FC Köln II für die zweite Halbzeit ein Riesenkompliment gemacht. Dabei hatte er dem Team in der Halbzeit noch „die Ohren langgezogen“, so Marcel Platzek. Die Stimmen.

Marc Fascher, Trainer von Rot-Weiss Essen: Köln ist eine extrem spielstarke Mannschaft. Wir wollten daher vermeiden, die Kölner gut ins Spiel kommen zu lassen. Das ist uns nicht gelungen. Im Gegenteil: Wir haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden. Kurioserweise hatten wir dann die Riesenchancen kurz vor der Halbzeit, bei der Konstantin Fring leider zu genau gezielt hat. Wenn man merkt, es funktioniert nicht so, wie man sich das vorgestellt hat, muss man sich mit 0:0 in die Halbzeit retten. Deswegen ist es für uns bitter, dass wir durch eine Standardsituation in Rückstand geraten sind – auch wenn es vom Spielverlauf her verdient war. In der Halbzeit mussten ein paar klare Worte her. Da habe ich die Jungs an der Ehre gepackt. Riesenkompliment an die Mannschaft, wie sie sich in der zweiten Halbzeit ins Spiel reingebissen hat. Wir haben uns dann auch mit den Toren belohnt. Es war ein Sieg des Wollens – auch wenn er glücklich war. Wenn man nach so einem Spiel noch als Sieger vom Platz geht, müssen die Jungs in der zweiten Halbzeit einiges richtig gemacht haben.

Stephan Engels, Trainer vom 1. FC Köln II: Ein Unentschieden wäre ein gerechtes Ergebnis gewesen. Wir haben richtig gut Fußball gespielt: Wir haben früh gepresst und hatten einen guten Rhythmus im Spiel. Uns hat nur das zweite Tor gefehlt. Dann haben wir das Spiel unnötigerweise aus der Hand gegeben. Man muss aber auch sagen, dass RWE in der zweiten Halbzeit richtig Druck gemacht hat. Sie haben mit viel Kampfkraft, mit vielen langen Bällen alles versucht. Kombinationsspiel haben wir kaum zugelassen. Ich bin mit dem Ergebnis absolut nicht zufrieden, mit der Leistung meiner Mannschaft aber schon. Wir haben ein tolles Auswärtsspiel gemacht, sind aber nicht belohnt worden.

Marcel Platzek: Rot-Weiss Essen: Es war ein Arbeitssieg. Die Kölner waren sehr spielstark, in der ersten Halbzeit sind wir gar nicht ins Spiel gekommen. Solche Spiele gibt es leider. Die Räume, die Abstände haben nicht so gut gepasst. Wir waren immer einen Schritt zu spät. In der Halbzeit hat der Trainer uns die Ohren langgezogen. Wir haben uns alle zusammen reingekämpft. Dann haben wir uns etwas weiter zurückgezogen, mehr Mittelfeld-Pressing gespielt – das hat dann besser geklappt. So sind wir auch zu Torchancen gekommen. Da haben wir das umgesetzt, was der Trainer wollte.