Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen schließt an diesem Dienstag mit dem Nachholspiel bei den SF Siegen die Hinrunde ab. RWE steht nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen – und größtenteils auch Leistungen – in der Pflicht.

Die Ansage im neuen Jahr steht. Nur das Ergebnis ist noch offen. „Nach den ersten fünf Spielen wissen wir, wohin der Weg geht“, hatte Trainer Waldemar Wrobel vor dem ersten Punktekampf gesagt. Nun haben die Rot-Weißen drei Auftritte absolviert und nur ein mickeriges Pünktchen ergattert. Das sieht nicht gut aus. Und auf dem Rasen spiegelte sich dieser Eindruck wider. Die Leistungen waren zum großen Teil ebenfalls enttäuschend. Ob es noch reicht, sich bis zum Saisonende dem gesteckten Ziel (Rang drei!) wenigstens anzunähern?

Möglich ist alles, aber dazu müsste sich wohl auch die Personalsituation mit den vielen Verletzten entspannen. Und natürlich: RWE muss endlich konstant auf einem höherem Niveau kämpfen und Fußball spielen.

An diesem Dienstag haken die Essener mit dem Nachholspiel beim Tabellensechsten Sportfreunde Siegen (19.30 Uhr, Leimbachstadion) zunächst einmal die Hinrunde ab. „Das ist eine kompakte, eingespielte Truppe“, beschreibt Wrobel, der sich den Gegner am Wochenende beim 2:1-Sieg über den VfL Bochum II angesehen hat. Er weiß auch, dass man bei den Bodenverhältnissen derzeit vor allem auch eine starke Physis benötigt. Die einfache, solide und vor allem fehlerfreie Pflicht ist gefordert und nicht etwa Hacke, Spitze eins, zwei, drei. Vielleicht haben die RWE-Fußballer ja aus den Erfahrungen gegen Wiedenbrück und Leverkusen gelernt. Um erfolgreich zu sein, sind Bereitschaft, Disziplin und Konzentration unerlässlich.Da ist jeder Einzelne genauso wie das Kollektiv gefordert.

Wingerter und Grund wieder dabei

Immerhin dürfte Waldemar Wrobel in Siegen wohl wieder mehr personelle Alternativen haben. Benjamin Wingerter nach seiner Gelb-Sperre und Kevin Grund sind dabei. Bei Torjäger Marcel Platzek gibt’s zumindest berechtigte Hoffnung auf einen Einsatz. Außenverteidiger Max Dombrowka ist ebenfalls fit und könnte möglicherweise sogar in die Startelf rücken, nachdem sowohl Alexander Langlitz als auch Roberto Guirino zuletzt nicht gerade Glanzlichter setzten.

Wechselhafte Geschichte im Leimbachstadion

An das Hinspiel der vergangenen Saison erinnern sich die Rot-Weißen besser nicht. Im Dezember 2012 kassierten sie im Leimbachstadion eine 1:5-Klatsche.

Aber die Nostalgiker haben da mehr Hoffnung. Im März 2011 machte RWE in Siegen mit einem 2:1-Erfolg die umjubelte Rückkehr in die Regionalliga perfekt.

Der gute Start ins neue Jahr hat den Sportfreunden Siegen Mut gemacht. Schließlich musste der Verein zuletzt einiges schlucken. Mäzen Manfred Utsch ist ausgestiegen, was zu einem Defizit im Etat in Höhe von 700 000 Euro geführt hat. Trainer Michael Boris hat die Sportfreunde gewechselt und in der Winterpause in Lotte angeheuert. Doch Nachfolger Matthias Hagner hat’s offenbar gut hinbekommen. In der Vorbereitung gewann Siegen gegen Preußen Münster (3. Liga, 2:0), Hessen Kassel (Regionalliga, 2:1) und Hennef 05 (Oberliga, 3:2) und ist damit in diesem Jahr noch ungeschlagen. Das Motto für das Spiel gegen Essen ist ebenfalls schon gefunden: „Drei Punkte für Platz drei“, heißt es auf der Internetseite. Das könnte RWE eigentlich so übernehmen. Nur während die Gastgeber bei einem Sieg sofort in der Tabelle klettern, wäre es für die Rot-Weißen erst ein Anfang auf dem beschwerlichen Weg nach oben.