Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen gewann die Partie beim SC Verl durch den Treffer von Marcel Platzek mit 1:0. Die defensive Leistung war in Ostwestfalen okay, spielerisch war es noch immer nicht überzeugend. Aber in der derzeitigen Situation sind die drei Punkte für RWE das derzeit Wichtigste.
Nein, es war kein Triumph der Rot-Weißen in Ostwestfalen. Kein spielerisches Zückerli für die enttäuschte Anhängerschaft, sondern eher eine Kopfschmerztablette nach dem 0:4-Heimdebakel gegen Fortuna Köln. Die drei Punkte zu holen, das war wichtig. Wie der Erfolg in Verl zustande kam, ist zunächst einmal sekundär für RWE. Dass auch das Glück mitspielte, weil Verl einen Foulelfmeter in der Schlussphase vergab - geschenkt.
„Es war kein gutes Spiel, aber das ist in unserer Situation völlig nebensächlich“, meinte Wrobel. Denn jeder weitere Misserfolg schürt die Unruhe. Das weiß der RWE-Trainer, der sichtlich erleichtert war nach dem Schlusspfiff. „Wir haben den Kampf von der ersten Minute an angenommen, von daher bin ich zufrieden. Fußballerisch können wir aber natürlich besser spielen.“ In dieser Hinsicht sind die Rot-Weißen aber noch in der Beweispflicht.
Der Essener Coach sah einen verdienten Erfolg seiner Mannschaft, auch weil diese in der Defensive nicht viel zugelassen habe. „Wir haben kein Gegentor kassiert“, betont Wrobel. Und das ist für RWE schon eine Leistung, denn in den zwölf Partien der laufenden Saison ist es erst dreimal gelungen. „Ein positives Zeichen.“ Mehr auch nicht. Und die 20 Gegentore bisher sind der viertschlechteste Wert in der Liga.
Im Vergleich zum Köln-Spiel formierte Wrobel sein Team personell und taktisch neu. Diesmal bot er eine etwas offensivere Variante auf, in Platzek, Knappmann und Sawin drei Angreifer. Im Mittelfeld rutschte Konstantin Fring wieder in die Startelf, Vincent Wagner kehrte in die Viererkette zurück. Höhepunkt gab es kaum, die 1:0-Führung von Marcel Platzek entsprang einer sehenswerten Einzelleistung des Angreifers, der sich energisch durchsetzte und platziert abschloss zur 1:0-Führung.
Die Gastgeber, in der Regionalliga-Tabelle gleich nebenan platziert, blieben durchweg harmlos. Und weil auch die karge Kulisse an der Poststraße nicht gerade verzückte, entwickelte sich ein Fußballnachmittag für bescheidene Ansprüche.
RWE-Torwart Kunz parierte Elfmeter
Doch zum Ende spitzte sich die Lage dann doch noch einmal zu. Simon Engelmann fiel bei einem Zweikampf mit Maik Rodenberg in Essener Strafraum, und Schiedsrichter Heien zeigte auf den Elfmeterpunkt. Die Essener waren geschockt. Engelmann, beim SC Verl fürs Toreschießen zuständig (6 Treffer), trat an, Philipp Kunz parierte. Gute Reaktion, Schwein gehabt. Dass die Schiedsrichter-Entscheidung zweifelhaft war, auch das störte danach niemanden mehr. „Aber Engelmann hat mir persönlich gesagt, dass man den nicht geben muss“, berichtete Waldemar Wrobel.
Bis zum 19.Oktober haben die Rot-Weißen nun Zeit, dann geht es gegen Aufsteiger Lippstadt wieder um Regionalliga-Punkt. Gleichwohl stehen die Essener schon am kommenden Wochenende vor der nächsten großen Bewährungsprobe. Im Stadion am Hallo kommt es am Samstag (18.30 Uhr) im Rahmen des Verbandspokals zum Stadtduell mit dem FC Kray. Eine hochinteressante Angelegenheit.
SC Verl - Rot-Weiss Essen 0:1 (0:1)
SC Verl: Lange - Bertram, Kaminski, Capretti, Bömer-Schulte - Großeschallau (79. Haeder), Hecker, Brinker, Mainka (62. Martinovic) - Schröder (76. Serrone), Engelmann.
RWE: Kunz - Langlitz, Rodenberg, Wagner, Dombrowka - Heppke, Fring, Pires-Rodrigues (79. Wingerter) - Platzek, Knappmann (70.Koep), Sawin (62. Lemke).
Schiedsrichter: Florian Heien (Xanten).
Zuschauer: 808.
Tor: 0:1 Platzek (38.).
Bes. Vorkommnis: Kunz hält Foulelfmeter von Engelmann (Verl/84.).