Essen. Beim Abpfiff fühlte sich das 2:2 gegen den KFC Uerdingen noch ganz gut an für Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen. Schließlich hatte RWE einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Doch auf beiden Seiten herrschte Unzufriedenheit.

Beim Abpfiff fühlte sich das 2:2 gegen den KFC Uerdingen noch ganz gut an für die Rot-Weißen. Schließlich hatten sie ja einen 0:2-Rückstand aufgeholt, und Michael Laletin gelang der Ausgleich so eben noch in der Nachspielzeit. Pech für Uerdingen, Glück für RWE. Doch mit den Analysen kroch auf beiden Seiten die Unzufriedenheit zu Tage.

Wie bitter ist dieses 2:2, wurde KFC-Trainer Eric van der Luer als aller Erstes gefragt. „Gar nicht“, sagte der Coach und machte dabei ein Gesicht, als wäre seine Mannschaft gerade abgestiegen. „Ich finde, dass wir uns hier gut präsentiert haben. Am Ende hatten wir Pech.“ Natürlich hat der Aufsteiger aus Krefeld (noch) bescheidenere Ziele als die Rot-Weißen, insofern könnte der KFC das Ergebnis durchaus positiv auslegen. Allerdings müssen sich die Uerdinger fragen, warum sie in der zweiten Hälfte so abgebaut haben und kaum noch zum Zug kamen. Sie führten zur Pause mit 2:0, mussten dann aber froh sein, dass nicht noch mehr passiert ist. Uerdingens Issa Issa war bedient: „Ich verstehe nicht, wie wir dieses Spiel noch aus den Händen geben konnten. Das ist eigentlich eine Niederlage.“

Ein Punkt zu Hause gegen einen Aufsteiger. Das ist natürlich zu wenig für eine Mannschaft, die ganz oben mitmischen möchte. Zumal die Konkurrenz an der Spitze bisher konstant gepunktet hat und schon um acht, neun Punkte enteilt ist. „Natürlich sind wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden“, bestätigt RWE-Trainer Waldemar Wrobel. „Wir hatten uns mehr vorgenommen.“ Zumindest mehr, als RWE in der ersten Hälfte bot. Man habe die erste Hälfte verschlafen, fand Wrobel. „Wir hatten einen guten Plan, aber Uerdingen hatte den deutlich besseren Plan“ stellte Christian Knappmann fest. „Wir haben den Uerdingern komplett das Mittelfeld überlassen und keinen Zugriff bekommen.“ Enttäuschend. Zumal Wrobel gefordert hatte: mehr Aggressivität, mehr Leidenschaft und noch mehr Einsatz.

Beim ersten Gegentore verlor Wingerter den Ball im Mittelfeld, die rechte Flanke war prompt entblößt, so dass Lamidi freie Bahn hatte und den Elfmeter herausholen konnte, den Issa Issa verwandelte. Da stimmten weder Ordnung noch Abstimmung. Wie beim 0:2, als sich die Essener Defensive von einem simplen langen Pass übertölpeln ließ und Emrah Uzun leichtes Spiel hatte.

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„Wir waren klinisch tot und sind noch einmal zurück gekommen“, beschrieb Knappmann den wundersamen Wandel und empfand das zurecht als positiv. Mit dem Rücken zur Wand hatte RWE den Mut, die Flucht nach vorn zu suchen. Und der eingewechselte Benedikt Koep trug maßgeblich mit seinem Einsatz und seinem Biss an der Wende bei. Koep traf die Latte, und Koep holte den Elfer heraus, der zum 1:2 führte.

Uerdingens Trainer van der Luer ärgert sich über "Scheißtor"

Die Rot-Weißen schnürten den Gegner ein, kämpferisch war das top. Und spielerisch? Na ja... Egal, Michael Laletin machte noch das 2:2. „Das war ein Scheißtor“, nörgelte Uerdingens van der Luer. „Ich würde mich nicht freuen, wenn ich so ein hässliches Tor gemacht hätte.“ Er spürte Frust, da gibt es keinen Zweifel.