Düsseldorf. Ein Punkt nach drei Spielen: Rot-Weiss Essen ist in den Startlöchern stecken geblieben. Dabei sah es zunächst bei der Partie bei der U23 von Fortuna Düsseldorf sehr verheißungsvoll aus. Nach einer 2:0-Führung ließen die Rot-Weißen die Fortunen aber wieder ins Spiel kommen.

Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen wartet weiter auf seinen ersten Saisonsieg. Am Samstagnachmittag verloren die Essener bei der U23 von Fortuna Düsseldorf nach einer 2:0-Führung mit 3:4.

Die Rot-Weißen, bei denen Michael Laletin wieder in die Innenverteidigung zurückkehrte und somit Kapitän Markus Heppke wieder ins Mittelfeld vorrücken konnte, begannen taktisch diszipliniert und sehr engagiert. Zwar ließen die Düsseldorfer in der sechsten Minute ihre Torgefahr aufblitzen – RWE-Torwart Daniel Schwabke parierten mit einer Hand gegen Timm Golley – , doch danach nahmen die Rot-Weißen das Heft des Handelns in die Hand. „Fast die gesamte erste Halbzeit haben wir die tief stehenden Düsseldorfer kontrolliert. Aber machen wir uns nichts vor. Unter dem Strich stehen wir wieder mit leeren Händen da“, erklärte ein enttäuschter RWE-Trainer Waldemar Wrobel.

Führungstor durch Marcel Platzek

Bis zur 36. Minute herrschte auf der Essener Trainer- und Auswechselbank eitel Sonnenschein, erstickten die Rot-Weißen doch nicht nur die gefürchteten Fortunen-Konter im Keim, sondern kombinierten auch gut nach vorne. Und sie wurden dafür auch belohnt. Nach einer Flanke von Kevin Grund gewann Marcel Platzek zunächst das Kopfballduell und suchte sich in halbrechter Position das lange Eck für seinen Schuss zum 0:1 aus (18.). Nur drei Minuten später schraubte sich Michael Laletin nach einem Heppke-Freistoß am höchsten und köpfte zum 0:2 ein. Die Ergebnis-Stecktafel oberhalb der Haupttribüne musste aber noch ein drittes Mal vor der Pause bedient werden. Tugrul Erat sprintete auf dem rechten Flügel davon, flankte auf Eren Taskin, der RWE-Torwart Daniel Schwabke von Höhe des Elfmeterpunktes keine Chance ließ (36.).

Ausgleich durch Alexander Langlitz

Aufgebrachte Rot-Weiss-Fans

Auf der Südtribüne im Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion drängten sich die Essener Fans. Bei Michael Laletins Tor zum 0:2 skandierten sie lautstark „Auswärtssieg! Auswärtssieg!“

Nach dem Schlusspfiff mussten sich die Essener Spieler und auch ihr Trainer, für den einige den Rausschmiss forderten, sehr heftige Kritik anhören.

Waldemar Wrobel zu der Atmosphäre nach dem Schlusspfiff: „Natürlich bekommt man das mit. Es war ja nicht nur ein Einzelner. Ich kann mit Emotionen und Kritik leben – das gehört zum Fußball. Aber auch Spieler und Trainer sind emotional und ab einem gewissen Punkt und einem gewissen Niveau verletzbar. Das ist dann nicht mehr angenehm.“

Es war der Knackpunkt der Partie, zumal der Düsseldorfer Ausgleichstreffer nicht lange auf sich warten lassen sollte. Ben Halloran wurde nicht konsequent angegriffen. Der Blondschopf zog aus gefühlten 30 Metern ab und traf zum 2:2 (53.). Fast all das, was die Essener im ersten Durchgang richtig gemacht hatten, machten sie nun falsch. „Entscheidend für die Niederlage war die Vielzahl individueller Fehler in der zweiten Halbzeit. Wir haben die Düsseldorfer nur noch machen lassen“, so Wrobel. Daniel Schwabke verhinderte mit Glanztaten gegen Timm Golley (60./65.) zunächst noch das vierte Gegentor. Nur allmählich fanden sich die Rot-Weißen wieder – und kamen zurück. Drei Minuten nach seiner Einwechselung traf Alexander Langlitz mit einem Linksschuss zum 3:3 (82.). Das Schlusswort hatten allerdings die Gastgeber. Aus spitzem Winkel erzielte Muhammet Karpuz das Fortunen-Siegtor.

Fortuna Düsseldorf - Rot-Weiss Essen 4:3 (1:2)

Rot-Weiss: Schwabke – Guirino, Wagner, Laletin, Dombrowka (79. Langlitz) – Pires-Rodrigues, Heppke (66. Sauter), Wingerter – Grund, Knappmann (72. Koep), Platzek.
Tore: 0:1 Platzek (18.), 0:2 Laletin (21.), 1:2 Taskin (36.), 2:2 Halloran (53.), 3:2 Taskin (68.), 3:3 Langlitz (82.), 4:3 Karpuz (89.).

Besondere Vorkommnisse: Guirino (RWE/89.) sieht die Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels.

Schiedsrichter: Bastian Börner.

Zuschauer: 2100.