Wiedenbrück. Nach der 0:5-Blamage in Hüls gelang Regionalligist Rot-Weiss Essen ein 4:1-Erfolg beim SC Wiedenbrück. Kevin Pires-Rodrigues machte mit dem Tor zum 3:1 erst drei Minuten vor Schluss alles klar. “Das war ein schmutziger Sieg“, betonte Trainer Waldemar Wrobel.

Rot-Weiss meldet sich in der Spitzengruppe der Regionalliga zurück. Nach der 0:5-Schmach in Hüls feierten die Rot-Weißen beim Tabellensiebten Wiedenbrück einen 4:1-Erfolg und rückten auf den dritten Platz vor. Das klare Endergebnisse spricht allerdings nur scheinbar eine deutliche Sprache. Die Mannschaft von Trainer Waldemar Wrobel durfte sich erst in den Schlussminuten des „Dreiers“ sicher sein. Mit dem 1:3 machte Kevin Pires-Rodrigues (87.) den Sack zu. Der Treffer zum 1:4 durch den eingewechselten Konstantin Sawin (88.) war Zugabe und ließ den Spielverlauf noch mehr in Schieflage geraten.

„Das war heute ein schmutziger Sieg“, betonte anschließend auch RWE-Trainer Waldemar Wrobel. Das Resultat sei sicherlich zu hoch – ohne Wenn und Aber. „Ich denke aber auch, dass wir nach den Spielen gegen Kray und Hüls nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzten.“

Davon war zumindest in der Anfangsphase allerdings nicht viel zu sehen. Zwar hatten die Wiedenbrücker die erste Chance – den Volleyschuss von Dominik Jansen parierte RWE-Torwart Daniel Schwabke –, danach kontrollierten die Rot-Weißen die Partie aber, griffen früh an und zwangen die Wiedenbrücker zu Fehlern. Und sie landeten einen Doppelschlag. Nach einem Pass von Maik Rodenberg legte Kevin Grund uneigennützig auf Kerim Avci zurück, der aus 13 Metern keine Probleme hatte, zum 0:1 einzuschießen. Die Wiedenbrücker Abwehr schien verunsichert und kassierte nur zwei Minuten später nach einer Ecke den zweiten Gegentreffer. Diesmal traf Benedikt Koep aus kurzer Distanz.

RWE-Trainer Wrobel lobt Torwart Daniel Schwabke

„Danach haben wir den Gegner stark gemacht. Daniel Schwabke hat uns im Spiel gehalten. Er war für mich der Spieler der Partie“, so Waldemar Wrobel. Der 23-jährige Torwart konnte sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Zweimal parierte er glänzend gegen Oliver Zech (30./37.). Beim Elfmeter von Volkan Okumak – Christian Telch hatte Marwin Studtrucker gestoßen – war Daniel Schwabke machtlos. Auch nach dem Seitenwechsel sollte sich das Geschehen überwiegend in der Hälfte der Rot-Weißen und vor deren Tor abspielen. Als Schiedsrichter Marc Frömel zum zweiten Mal für die Gastgeber auf den Punkt zeigte, schlug Waldemar Wrobel die Hände vor sein ernstes Gesicht, das sich wenig später aber wieder aufhellen sollte. Denn Daniel Schwabke parierte gegen Volkan Okumak (55.). Für die Wiedenbrücker war dies ein Zeichen, nicht nachzulassen. Sie drängten und forderten bei einem Dreikampf zwischen Studtrucker sowie Rodenberg und Guirino vergeblich einen dritten Elfmeter. Derweil spielten die Rot-Weißen die sich bietenden Konterchancen nicht konsequent zu Ende. Zumindest bis zur 87. Minute. „Wir hatten heute ein bisschen Glück und fahren entspannt nach Hause“, beendete Wrobel sein Statement bei der Pressekonferenz. Und sie fuhren als Tabellendritter nach Hause.

SC Wiedenbrück - Rot-Weiss Essen 1:4 (1:2)

Rot-Weiss: Schwabke – Guirino, Rodenberg, Wagner (57. Denker), Telch – Soukou, Pires-Rodrigues, Heppke, Grund (77. Lemke) – Avci (85. Sawin), Koep.

Tore: 0:1 Avci (20.), 0:2 Koep (22.), 1:2 Okumak (32./Foulelfmeter), 1:3 Pires-Rodrigues (87.), 1:4 Sawin (88.).

Schiedsrichter: Marc Frömel (Ibbenbüren)

Zuschauer: 745.