Essen. Laut Regionalliga-Spielplan empfängt Rot-Weiss Essen am Samstag den Titelkandidaten Fortuna Köln (14 Uhr). Die Wetterkarte aber verheißt nichts Gutes. Schnee bedeckt den Rasen und darunter hat sich Eis gebildet. Es droht die nächste Spielabsage.

Wird am Samstag an der Hafenstraße gespielt oder nicht? Laut Regionalliga-Spielplan empfangen die Rot-Weißen den Titelkandidaten Fortuna Köln (14 Uhr, live in unserem Ticker). Die Wetterkarte aber verheißt nichts Gutes. Schnee bedeckt den Rasen und darunter hat sich Eis gebildet. „Es sieht sehr schlecht aus“, ahnt RWE-Sprecher Tim Dodt. Eine Platzkommission wird bereits am heutigen Donnerstagmittag prüfen und entscheiden. Das sei zwar recht früh, doch man wolle rechtzeitig Gewissheit haben, heißt es bei RWE. Schließlich erfordere die Organisation eines Spiels auch viel Aufwand.

Ja, und was ist eigentlich mit der Rasenheizung? „Die funktioniert und könnte angeschaltet werden“, sagt RWE-Teammanager Damian Jamro. Wenn Rot-Weiss es wollte. Will der Klub aber nicht, weil es einfach zu teuer ist. Die Heizung müsste rund fünf Tage vor dem Anpfiff angestellt werden und auch ein paar Tage danach weiterlaufen. Pro Tag kostet das etwa 1800 Euro. „Da ist man schnell bei 10 000 bis 15 000 Euro, die wir bezahlen müssten“, rechnet Jamro, aber das sei im Budget nicht vorgesehen und könne der Verein auch nicht einfach mal so bezahlen. Pflicht ist es übrigens in der 4. Liga auch nicht. Auch das RWO-Stadion hat beispielsweise eine Rasenheizung, die ebenfalls nicht in Betrieb ist.

RWE-Trainer Wrobel prüfte den Zustand des Rasens

RWE-Trainer Waldemar Wrobel prüfte gestern Nachmittag kurz den Zustand des Geläufs. Und kehrte offensichtlich wenig begeistert zurück. Man könnte ja darüber scherzen, dass es nur ein Testlauf für den Auftritt am frühen Abend gewesen sei. Denn da begab sich Wrobel tatsächlich aufs Eis. Gemeinsam mit RWE-Chef Michael Welling und anderen Prominenten schlüpfte er in eine Eishockey-Kluft, um am Benefizspiel im Polar-Soccer auf dem Kennedyplatz teilzunehmen.

Dieser Jux auf der Eisbahn in der City wird dem Fußball-Lehrer vermutlich ja noch Spaß gemacht haben. Doch wer in diesen Tagen ernsthaft an Fußball denken muss, dem dürfte die Laune mitunter vergehen angesichts der widrigen Verhältnisse. In Essen jedenfalls können die Rot-Weißen nicht trainieren, weil auch sämtlich Kunstrasenplätze nicht vom Schnee geräumt worden sind. Also weicht der Viertligist regelmäßig nach Duisburg aus, wo in der Sportschule Wedau ein Kunstrasenfeld ohne Schnee und Eis zur Verfügung steht. „Wir müssen die Trainingszeiten nehmen, die uns dort von der Schule angeboten werden“, sagt Wrobel. Mal trifft sich die Mannschaft vor Ort, mal reist man mit zwei Kleinbussen an.

„Die Bedingungen in Wedau sind gut“, betont Wrobel. „Unsere Trainingswoche war okay.“ Und der Konkurrenz ergehe es ja genauso oder sogar schlechter. MSV Duisburg II trainiert derzeit auf Asche, die Siegener fahren mitunter sogar bis nach Köln für eine Übungseinheit. Der Winter hat die Regionalliga noch im Griff. Gleichwohl müssen sich die Rot-Weißen bis mindestens heute Nachmittag auf den Ernstfall vorbereiten. Was auch vom Kopf her nicht immer ganz leicht ist.