Essen. Nur vier Tage nach dem deftigen 0:4 gegen Trier gewann Rot-Weiss Essen in Wiedenbrück mit 1:0. Wiedenbrücks Trainer Thomas Stratos resümierte: „Wenn wir heute höher verlieren, hätten wir uns nicht beschweren können. Essen war über 90 Minuten gesehen die bessere Mannschaft.“
Und immer wieder aufstehen. Das sagt man so leicht. Doch die Rot-Weißen haben es mal wieder geschafft und wenige Tage nach der deftigen 0:4-Heimpleite gegen Trier nun in Wiedenbrück den sechsten Auswärtssieg in dieser Saison eingefahren. Und nicht etwa glücklich, sondern durchaus verdient. Was auch Wiedenbrücks Trainer Thomas Stratos so sah: „Wenn wir heute höher verlieren, hätten wir uns nicht beschweren können. Essen war über 90 Minuten gesehen die bessere Mannschaft.“
Die Moral im Team stimmt, so viel steht fest. Und der Wille ist nach wie stark. „Ich habe den Jungs auch nach dem Trier-Spiel keinen Vorwurf gemacht“, sagte RWE-Trainer Waldemar Wrobel nach Abpfiff. Der Gegner am Mittwoch sei einfach besser an diesem Tag gewesen. Auch so etwas müsse man akzeptieren. Und Wrobel weiß natürlich auch, dass die Englischen Wochen enorm viel Kraft kosten. Erst recht, wenn man Spiel für Spiel einen derart hohen Aufwand betreibt, wie es RWE gewohnt ist. Die Essener wirkten im Jahnstadion jedoch vor allem in Hälfte eins alles andere als müde. Unbeeindruckt von dem jüngsten Misserfolg übernahmen sie die Initiative und machten Druck.
„Wir haben gut gespielt und hatten eine Vielzahl Chancen“, sagte RWE-Trainer Waldemar Wrobel. „Leider haben wir dieses gute Spiel aber nur mit einem Tor gekrönt.“ Ein Manko, das sich am Ende immerhin nicht negativ ausgewirkt hat.
Wrobel stellte auf drei Positionen um im Vergleich zum Trier-Spiel. Kevin Lehmann spielte von Beginn an rechter Verteidiger, so dass Kapitän Timo Brauer wieder seinen Posten im Mittelfeld vor der Abwehr bezog. Kerim Avci saß auf der Bank ebenso wie Kevin Grund. Nicht etwa aus sportlichen Gründen, sondern beide wurden lediglich geschont.
In der Innenverteidigung kehrte Thomas Denker zurück und ersetzte Dirk Jasmund. Dieser wiederum brauchte nicht allzu lange auf seinen Einsatz zu warten. Vincent Wagner musste nach knapp einer halben Stunden mit Schmerzen im Adduktorenbereich vom Feld.
Meik Kuta legt auf
Die Rot-Weißen steckten auch diese Schwächung weg. Die Führung erzielte Holger Lemke. Nach einer Flanke von Brauer köpfte Meik Kuta den Ball Lemke vor die Füße, der die Kugel unter die Latte ins Netz hämmerte. Kuta war auch direkt nach Wiederanpfiff an einer Großchance beteiligt. Sein Flankenball landete bei Benedikt Koep, der per Kopf nur die Latte traf (50.).
Nach einer Stunde allerdings deutete sich an, dass der RWE-Motor allmählich auf Reserve lief. Wiedenbrück kam auf, hatte fortan mehr Ballbesitz. „Es war klar, dass wir für unseren großen Aufwand in der zweiten Hälfte Tribut zahlen würden“, war Wrobel keineswegs überrascht. Seine Spieler hielten aber auch mit schweren Gliedern tapfer dagegen. „Und wir haben keine großartigen Chancen zugelassen“, fand Wrobel. Die größte Chance hatte der Sportclub in der 79.Minuten, als Krause aus der Distanz nur die Latte traf.
Müde, aber zufrieden trat RWE die Heimreise an. Doch schon am kommenden Mittwoch wir der Essener Mannschaftsbus wieder in Richtung Ostwestfalen rollen. Denn dann steht das Nachholspiel beim SC Verl auf dem Programm (Anstoß: 18.30 Uhr).
SC Wiedenbrück - Rot-Weiss Essen 0:1 (0:1)
RWE: Lamczyk – Lehmann, Denker, Wagner (28. Jasmund), Guirino - Brauer, Grummel (80. Avci) - Lemke, Koep (63. Lenz), Kuta - Kaya.
Schiedsrichter: Lars Heitmann (Diepholz). Zuschauer: 945.
Tor: 0:1 Lemke (32.).