Essen.

Ein erster Schritt heraus aus der sportlichen Krise war das sicher nicht. Und neues Selbstvertrauen haben die Rot-Weißen wohl auch kaum sammeln können bei der 1:2-Niederlage im Testspiel gegen den VfB Hüls. Das gleiche Ergebnis wie vor gut einem Jahr, als RWE am Badeweiher die erste Saisonniederlage kassiert hatte. Der Gastgeber aus der 5.Liga indes hat mal wieder die Binsenwahrheit neu aufgelegt: „Wenn’s mal läuft, dann läuft es.“ Denn im Punktekampf hat der VfB fünf der letzten sechs Spiele gewonnen.

RWE-Trainer Wrobel war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden, mit dem Resultat natürlich erst recht nicht. „Doch, sagt er, „wir sind in einer Krise.“ Das gibt Wrobel unumwunden zu. „Wir spielen zurzeit nicht gut. Aber wir analysieren die Lage und werden die Hebel ansetzen.“ Überbewerten wollte er diese Partie freilich nicht. Allerdings muss sich die Sportliche Leitung an der Hafenstraße ein Bild von der Mannschaft , von deren Qualität und Möglichkeiten machen. Und der Auftritt gegen Hüls war da sicherlich ein weiteres Mosaiksteinchen. RWE zeigte inzwischen bekannte Schwächen.

Jasmund und Wagner in der Innenverteidigung

Nein, die Defensive war es diesmal nicht. Chancen ließ sie in Hälfte eins nicht zu. Die Startelf könnte identisch sein mit der am Sonntag beim SC Idar-Oberstein (14 Uhr). Dirk Jasmund und Vincent Wagner bildeten den Innenblock in der Viererkette. Möglich aber auch, dass Jasmund für den bisher überzeugenden Youngster Thomas Denker nach außen ausweicht, weil ja Kevin Lehmann und Meik Kuta ausfallen. Im Tor bekam der A-Jugendliche Robert Moewes kaum etwas zu tun, bei seinem Einsatz im ersten Durchgang. RWE dominierte zunächst die Partie, doch aus dieser Dominanz entstanden einfach zu wenige Torchancen. Essen war nicht druckvoll genug, nicht gefährlich. „Uns fehlt es an Konstanz, Cleverness und Kaltschnäuzigkeit“, fasst Wrobel zusammen. Die Chancenzahl blieb zuletzt ziemlich dürftig, das Verbandspokalspiel gegen die unterklassige Tgd. West mal ausgenommen. „Und uns gelingt es nicht, aus den wenigen Möglichkeiten, die wir haben, ein Tor zu machen.“ So wie zuletzt bei der 1:2-Heimniederlage gegen Wiedenbrück. „Dieser Gegner hat uns gezeigt, wie das geht.“ Innerhalb von drei Minuten hatten die Gäste die Partie mit zwei Treffern doch noch für sich entschieden.

Am Sonntag wollen die Rot-Weißen erneut versuchen, den Schalter umzulegen. Acht Spiele lang sind sie nun schon sieglos. Und Wrobel sagt über das bevorstehende Kellerduell: „Diese Partie ist für uns schon richtungsweisend.“