Essen.
Dieses Anspruchsdenken. Hier und da blitzt es auf, obwohl sich Rot-Weiß Essen selbst nach überstandener Insolvenz Bescheidenheit verordnet hat. Da fällt die Umstellung nicht leicht. Der Regionalliga-Aufsteiger hat zwei seiner sieben Spiele verloren.
1:1 zu Hause gegen VfL Bochum II – na ja... Der eine oder andere RWE-Fan hat sich vor knapp zwei Wochen nicht gerade begeistert auf den Heimweg gemacht. Nur Unentschieden. Da war mehr drin. Natürlich war da mehr drin. Allein schon der verschossene Elfmeter von Timo Brauer in der Schlussminute verleitet zum Unglücklichsein.
Die Erwartungen. Immer wieder dieses Anspruchsdenken. Hier und da blitzt es auf, obwohl sich der Klub selbst nach überstandener Insolvenz Bescheidenheit verordnet hat. Spielerisch , scheinbar mühelos marschierten die Rot-Weißen durch die NRW-Liga und verwöhnten den Anhang mit dauerhaftem Erfolg. Da fällt die Umstellung nicht leicht. Nun hat der Aufsteiger zwei seiner sieben Spiele verloren. Nur drei waren es in der vergangenen Saison. Neue Spielzeit, neue Liga. Das Märchen konnte nicht so weitergehen. Das weiß auch RWE-Trainer Waldemar Wrobel, der ständig und nachdrücklich darum bemüht ist, die Lage sachlich und realistisch zu vermitteln. Auch vor dem heutigen Heimspiel gegen den 1.FC Kaiserslautern II (19.30 Uhr, Hafenstraße) betont er: „Wir sind Aufsteiger und absolut im Soll.“
Pokalspiel gegen Hertha BSC ausverkauft
Elf Punkte hat sein Team gesammelt, drei der vier Heimspiele bisher gewonnen. RWE steht nach dem Coup über den Zweitligisten Union Berlin in der 2.Hauptrunde des DFB Pokals. Gestern wurde für den nächsten Hit gegen Hertha BSC Berlin (26.Oktober) das letzte Tickets abgesetzt. Ausverkauft! Rot-Weiss ist im Soll.
Ein Blick zurück mag das verdeutlichen. Zur Serie 2009/10 hatte sich RWE für den Aufstieg in die 3.Liga gerüstet. Nach Spieltag sieben hatte man damals nur sieben Zähler gesammelt, lag auf Rang zwölf, eine Platzierung schlechter als heute, gleichwohl war es eine Riesenenttäuschung, weil das Ziel ein grundsätzlich anderes war.
„Wenn alle Spieler ihre Leistung hundertprozentig abrufen und ans Limit gehen, haben wir eine gute Chance.“ So oder ähnlich sagt es Trainer Wrobel. Und er wiederholt und betont es, so, als müsse er dies immer wieder ins Bewusstsein rufen. Ja, und die Torchancen müsse man natürlich konsequenter nutzen.
Wrobel kritisiert hohe Fehlerquote
Gegen Bochum war das nicht der Fall. Fußball, so der Trainer, sei ein „Fehlervermeidungskampf“ und merkt an: „Unsere Fehlerquote ist derzeit zu hoch. Auch das ist ein Qualitätsmerkmal. Und da muss sich jeder Spieler selbstkritisch hinterfragen.“
Lauterns U23 stuft Wrobel nicht so spielstark ein wie Köln II oder Gladbach II, aber auch gegen sie müsse man schnell und aggressiv arbeiten, die Ordnung konsequent halten. Zutaten eines jeden Erfolgsrezeptes. „Und wenn uns das alles gelingt, dann haben wir eine richtig gute Truppe.“