Essen.

Der Blick auf die Regionalliga-Tabelle trügt. Zwei Spiele haben die Rot-Weißen weniger ausgetragen als die meisten Konkurrenten, so dass sie auf Rang elf abgerutscht sind – acht Punkte hinter Tabellenführer Lotte, sieben Zähler hinter den punktgleichen Zweitplatzierten Gladbach II und Trier. Doch schon am Freitag kann die Mannschaft von Trainer Waldemar Wrobel das Tabellenbild zumindest etwas korrigieren. Zu Gast ist dann der 1.FC Kaiserslautern II (19.30 Uhr, Hafenstraße).

Die zunächst makellose Heimbilanz der Essener (drei Siegen in Folge) hat durch die das jüngste 1:1 gegen VfL Bochum II erste kleine Kratzer bekommen. Nichts Gravierendes, denn noch immer sieht sich Wrobel zurecht mit seinem Aufsteiger-Team im Soll. Aber er sagt auch: „Wir wollen jetzt mal wieder eine Serie starten. Und am besten am Freitag damit beginnen.“ Klar, es ist in der Regionalliga das erste Flutlichtspiel der Saison an der Hafenstraße, und die stets besondere Atmosphäre soll den Gastgeber beflügeln. Doch von der tollen Stimmung allein wird es ganz sicher nicht abhängen, ob RWE als Sieger den Rasen verlässt. Die Leistung muss stimmen. und da sieht der Trainer Steigerungsbedarf: „Wir müssen aggressiver sein, und schneller – in beiden Richtungen. Und die Fehlerquote ist einfach noch zu hoch.“

Die vage Hoffnung, die Personalmisere sei nach der Spielpause etwas abgeflaut, hat sich nicht erfüllt. Kevin Lehmanns Muskelfaserriss im Oberschenkel ist beim Test gegen die VdV-Auswahl wieder aufgebrochen. Das Knie von Maik Rodenberg schwillt weiterhin an. Ein Osteopath in Köln soll sich das Bein noch einmal anschauen, doch die Ratlosigkeit bei den Verantwortlichen ist spürbar, weil aus medizinischer Sicht das Knie völlig okay zu sein scheint. Nun droht vielleicht doch eine Arthroskopie.

Auch bei Sebastian Jansen dauert der Heilungsverlauf länger als gedacht. Er arbeitet in Aachen in der Reha. Adrian Schneider trainiert zwar mit, „hat aber bei bestimmten Aktionen noch Probleme“, sagt Wrobel. Also spricht alles dafür, dass gegen Lautern in der Innenverteidigung wieder Dirk Jasmund und Markus Heppke auflaufen werden.

Noch 200 Pokal-Karten erhältlich

Natürlich hat sich der DFB-Pokalschlager gegen Hertha BSC längst in den Köpfen der RWE-Fans festgesetzt. Aber das Treffen mit dem haushohen Favoriten aus der 1.Bundesliga ist ja erst für den 26.Oktober terminiert. Und bis dahin müssen die Rot-Weißen erst einmal ihre Hausaufgaben in der Regionalliga ordentlich erledigen.

Allerdings war gestern schon zu spüren, wie heiß der RWE-Anhang auf dieses Ereignis ist. Lange Schlangen bildeten sich vor dem Kassenhäuschen am Stadion. Der Grund: Erstmals wurden die Pokalkarten im freien Verkauf angeboten. Und fast 4500 Tickets gingen an diesem einen Tag weg. Doch für alle, die noch keine Karte haben: Am heutigen Donnerstag werden noch etwa 200 für den Heimbereich im Ticket-Center angeboten. „Anpfiff“ ist um 14 Uhr.