Essen. Rot-Weiss Essen trifft am Donnerstag im Endspiel des Verbandspokals im Stadion Sonneblumen auf den Liga-Rivalen SSVg Velbert. Es ist das vierte Endspiel in Folge in diesem Wettbewerb für die Essener.
Die Verlockung ist groß, einen vermeintlich todsicheren Tipp für das heutige Verbandspokalfinale abzugeben. In Velbert treffen zwar zwei NRW-Ligisten aufeinander, doch die Favoritenrolle scheint für viele Fans bereits belegt: SSVg Velbert, Tabellenfünfter, empfängt Rot-Weiß, den Meister, den Aufsteiger, den Überflieger dieser Saison (18.30 Uhr, Stadion „Sonnenblume“).
So sicher sollten sich die Experten aber nicht sein. Und RWE-Trainer Waldemar Wrobel sieht seine Mannschaft keineswegs im Vorteil. „Das ist eine schwierige und interessante Aufgabe. Im Pokal läuft es sowieso immer anders. In den vergangenen zwei Jahren haben wir jedenfalls als Klassenprimus das Endspiel verloren. Und nur allein, dass wir Meister geworden sind, macht uns nicht automatisch auch zum Favoriten.“
Zum vierten Mal in Folge steht RWE nun schon im Finale dieses Cup-Wettbewerbs, bei dem es Pott und Prestige zu gewinnen gibt. Aber wirklich lukrativ für den Sieger ist natürlich der Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals. Da gibt es ein schönes sechsstelliges Sümmchen zu verdienen, und das können beide Klubs natürlich bestens gebrauchen.
Eine einzige Enttäuschung
Die beiden vergangenen Finalauftritte waren eine einzige Enttäuschung für die Fußballer von der Hafenstraße. Ach was, ein Debakel war es. 2008 lagen sich die Rot-Weißen noch freudestrahlend in den Armen nach dem 1:0 Sieg über Fortuna Düsseldorf. Wenigstens ein kleines Trostpflaster, denn die Drittliga-Qualifikation verpassten die Essener später.
Vor zwei Jahren verlor RWE gegen den zwei Klassen tiefer spielenden VfB Speldorf. 2:3 im eigenen Stadion – eine Blamage. Und im vergangenen Jahr war das Georg-Melches-Stadion ebenfalls wieder Austragungsort für das Finale gegen den Nachbarn ETB. Die Hoffnungen und der Optimismus schwanden damals jäh innerhalb von wenigen Momenten. Die Schwarz-Weißen führten nach nicht einmal vier Minuten mit 2:0. Sensationell. Wieder hatte der Gastgeber Spott und Häme zu ertragen.
Nun also Velbert. Und Trainer Wrobel warnt vor dem Konkurrenten. Zurecht. An der Hafenstraße besiegte RWE dieses Team zwar nach 0:1-Rückstand und einer furiosen zweiten Hälfte mit 4:1, doch im Hinspiel gab es lediglich trotz zweimaliger Führung nur ein 2:2. „Velbert hat in Janas und Nigbur vielleicht den besten Sturm der Liga“, warnt Wrobel. Der eine liegt mit 19 Treffern in der Torjägerliste der NRW-Liga auf Rang drei, Nigbur mit 13 Toren ist immer noch unter den Top-Ten. Und kämpfen kann die SSVg. auch. Im Viertelfinale lag sie in der Verlängerung beim ETB bereits mit 0:2 hinten, hatte einen Mann weniger und erzwang dennoch ein Elfmeterschießen.