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Rot-Weiß Essen bezwingt die Sportfreunde Siegen mit 2:0, bleibt Tabellenführer der NRW-Liga, daheim ohne Minuspunkt und hat den Zuschauerrekord zurück.

Den Verfolger Siegen verdient mit 2:0 bezwungen, zu Null gespielt, weiterhin Spitzenreiter und das sechste Heimspiel in der laufenden Saison gewonnen. Der Zuschauerrekord ist ebenfalls vom ETB zurückerobert. Rot-weißes Herz, was willst du mehr? Die Welt an der Hafenstraße ist auch nach dem 11.Spieltag der NRW-Liga in bester Ordnung.

Und das war sie schon wenige Sekunden nach dem Anpfiff. Einige Fans auf der Tribüne schauten sich gerade noch einmal um und diskutierten darüber, ob es denn diesmal wohl zu einem Zuschauerrekord reichen würde, da ging auf dem Rasen bereits die Post ab. Leon Enzmann sprintete in Richtung Siegener Tor, legte quer in die Mitte, wo Holger Lemke den Ball volley von der Strafraumkante aus versenkte. RWE führte mit 1:0, nach gerade einmal 25 Sekunden. Wann hat es das zuletzt gegeben, fragte sich der jubelnde Anhang. Und etwas bissig hatte man ergänzen können: Wann hat Holger Lemke schon mal so beherzt und mutig einen Angriff abgeschlossen? Allerdings spricht diese Aktion für das deutlich gestiegene Selbstbewusstsein der jungen Essener Garde.

Die Rot-Weißen machten weiterhin Druck und kombinierten einige Male ansehnlich. Sie störten auch den Gegner früh, so dass der weder zum Spiel noch den Weg zum gegnerischen Tor fand. „Wir waren aggressiver, präziser und williger als der Gegner“, befand RWE-Trainer Waldemar Wrobel.

Von der gelobten Offensive der Sportfreunde, die am vergangenen Spieltag Westfalia Herne mit 5:1 abgefertigt hatte, war nichts zu sehen. „Wir haben verdient verloren“, fand Siegens Trainer Andrzej Rudy.

Nach einer Stunde hatte der Ex-Essener Emrah Uzun den Ball am Fuß, doch eine Anspielstation bot sich ihm nicht, weil die Bewegung der Mitspieler fehlte und damit die Chance auf den Überraschungseffekt. Typisch für die Arbeitsweise der Gäste, die nicht eine glasklare Chance herausspielen konnte. „Es war harmlos, was wir gezeigt haben. Und zeitweise hatte das wenig mit NRW-Liga-Fußball zu tun,“ nörgelte Rudy.

Auch bei RWE gab es mitunter Leerlauf und Fehler im Spielaufbau, aber auch schöne Spielzüge. Als Enzmann wieder einmal auf links energisch davonzog und quer auf Lukas Lenz legte, roch es nach 2:0. Doch Lenz scheiterte an Torhüter Miletic (35.).

Entscheidung durch Kerim Avci

Und nach gut einer Stunde hatte der Mittelstürmer Pech, als er in eine Hereingabe von Timo Brauer rutschte und den Ball nicht richtig traf (65.). Der Gäste-Keeper Miletic klärte anschließend mit einer akrobatischen Flugeinlage einen Schuss von Enzmann, der den Ball versuchte, in den Winkel zu zirkeln (68.).

RWE hatte Chancen. Doch die Entscheidung fiel erneut durch einen Angriff über Außen. Enzmann setzte sich durch, passte in den Rücken der Siegener Abwehr, die zwar in Überzahl, aber schlecht postiert war. Kerim Avci zog aus 14 Metern kurz und trocken ab zum 2:0.